Porträt 13.01.2012, 12:02 Uhr

Verfahrenstechnik-Ingenieure: Die Herausforderung ist die Technik

Die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, sollte bei einem Berufseinsteiger in die Verfahrenstechnik schon vorhanden sein. Verfahrenstechnik-Ingenieure müssen sich zudem auf eine längere Einarbeitungszeit einrichten. Das Porträt von zwei Ingenieuren, die ihre Berufswahl nicht bereut haben.

Stefan Dowy arbeitet erst seit Oktober für die Linde Engineering Division in München. An seine drei Vorstellungsgespräche kann sich der junge Ingenieur noch gut erinnern. „Ich habe zehn Bewerbungen geschrieben, wurde zu drei Gesprächen eingeladen und hatte am Ende drei Jobangebote.“

Überzeugt hat ihn das Angebot von Linde. „Das Jobprofil für den Bereich Anlagentechnik passte genau zu meinen Vorstellungen: Linde hat einen guten Ruf und München gefällt mir auch“, erläutert er seine Entscheidung.

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Verfahrenstechnik-Ingenieur Stefan Dowy: Studium und Promotion an der Uni Erlangen-Nürnberg

An der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg hat Dowy Chemie- und Bioingenieurwesen studiert, im Rahmen eines Austauschprogramms während des Hauptstudiums ein Jahr in Südkorea verbracht und einen doppelten Studienabschluss erworben. „Das Studium war breit angelegt und ich habe mich auf Verfahrenstechnik spezialisiert“, sagt der 31-Jährige. Direkt an das Diplom schloss Dowy eine Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg an, die er vor einigen Wochen abschloss.

Mit der Jobsuche begann Dowy bereits ein halbes Jahr vor dem Abschluss seiner Doktorarbeit. Wie viele Kommilitonen bereitete er sich mit diversen Bewerbungsratgebern auf die Vorstellungsgespräche vor, doch statt Standardfragen erwarteten ihn viele Fachfragen von den jeweiligen Abteilungsleitern. „Meine im Lebenslauf angegebenen Fachkenntnisse wurden sehr genau überprüft. In einem Auswahlgespräch musste ich sogar einen Fachvortrag halten“, erinnert er sich.

Stephan Burmberger wird über Quereinstieg zum Verfahrenstechnik-Ingenieur

Sein Kollege Stephan Burmberger arbeitet bereits seit drei Jahren für die Linde Engineering Division. Studiert hat Burmberger Maschinenbau an der TU München (TUM) und dort eine Promotion am Lehrstuhl für Thermodynamik angeschlossen. „Ich bin eigentlich Quereinsteiger“, so Burmberger, denn der 32-Jährige arbeitet heute als Verfahrenstechnik-Ingenieur im Bereich Erdgasaufbereitung und Erdgasverflüssigung.

Mit einem Ingenieurstudium und Promotion bringt Burmberger fundiertes theoretisches Wissen und Grundkenntnisse in der Verfahrenstechnik mit, doch ihn reizte vor allem auch das Neue. Zusätzlich zu den im Studium gewählten Schwerpunkten wie beispielsweise Thermodynamik, Fluidmechanik oder Kraftwerkstechnik erleichterten die wissenschaftlichen Arbeitsmethoden den Berufseinstieg.

Generell müssen angehende Verfahrenstechnik-Ingenieure eine lange Einarbeitungszeit einplanen. Neben einem intensiven ,training on the job‘ stand Burmberger ein Mentor zur Seite. „Auch nach drei Jahren ist die Lernphase keineswegs abgeschlossen“, sagt Burmberger. Gerade im Anlagenbau mit Produktionszyklen von fünf bis zehn Jahren dauere es länger, bis man mit allen Details des neuen Jobs vertraut sei.

Obwohl das Studium von Stefan Dowy stärker auf seinen späteren Arbeitsalltag zugeschnitten war, geht auch er davon aus, dass es sicher zwei bis drei Jahre dauert, bis er in der Lage sein wird, Entscheidungen aus dem Bauch heraus und aufgrund seiner Berufserfahrung zu treffen. „Bis dahin werde ich mich immer hinsetzen und rechnen“, sagt Dowy.

Teamarbeit bestimmt den Arbeitsalltag der beiden Verfahrenstechnik-Ingenieure

Ein Schwerpunkt seiner Einarbeitung sind Simulationsprogramme. „Mit diesen Tools beschäftige ich mich gerade intensiv im Eigenstudium.“

Genauso abwechslungsreich wie die Einarbeitung gestaltet sich auch der Arbeitsalltag der Verfahrenstechnik-Ingenieure. Teamarbeit wird dabei großgeschrieben. An manchen Studien arbeiten einzelne Mitarbeiter, doch es gibt durchaus Großprojekte mit einer Laufzeit von mehreren Jahren, in die über 50 Kollegen eingebunden sind, wie Burmberger erzählt. „Als Verfahrensingenieur bin ich von der ersten Minute an dabei.“

Auch Reisen in die Länder, in denen Linde Anlagen baut, wie beispielsweise Mexiko oder Schweden, gehören für die Verfahrenstechnik-Ingenieure dazu.

Deshalb ist Englisch als Arbeitssprache selbstverständlich. Fürchten sollte sich niemand vor der Fremdsprache, denn „die eigentliche Herausforderung ist die Technik“, so Burmbergers Erfahrung. Außerdem bereitet ein Studium längst nicht auf jede Eventualität des Berufslebens vor.

Promotion ist nicht zwingend für Verfahrenstechnik-Ingenieure

Obwohl sie beide promoviert sind, sehen sie eine Doktorarbeit nicht als zwingend für einen gelungenen Berufseinstieg an. Für ihre weitere Karriere rechnen sie sich allerdings schon bessere Chancen aus. „Mir hat die wissenschaftliche Arbeit Spaß gemacht. Ich würde aber niemandem empfehlen, nur wegen des Titels eine Promotion anzustreben“, sagt Stefan Dowy.

Würden sie sich nochmals für das Studium entscheiden? „Auf jeden Fall“, Stephan Burmberger ist sich da ganz sicher. Stefan Dowy zögert kurz: „Nach dem Grundstudium hätte ich diese Frage mit ,Nein‘ beantwortet. Es gab durchaus Themen, die ich nicht sofort verstanden hatte. Inzwischen würde ich sagen ,Auf jeden Fall‘. Es wird während des Studiums einfacher, interessanter und anwendungsbezogener.“

Ein Beitrag von:

  • Ingrid Weidner

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