Diese Studiengänge belegen angehende Ingenieurinnen am liebsten
Wie ist es eigentlich um den Frauenanteil in den Ingenieurwissenschaften bestellt? Das zeigt eine Statistik des Statistischen Bundesamtes. Lesen Sie hier, welche Studiengänge bei den 121.675 Studentinnen besonders beliebt sind.
Technik ist nur etwas für Männer? Natürlich nicht. In deutschen Hörsälen sitzen 121.675 Frauen, die verschiedene Disziplinen der Ingenieurwissenschaften pauken. Das zeigt eine Studie des Statistischen Bundesamtes, die 427 Hochschulen im Wintersemester 2014/2015 unter die Lupe genommen hat. Dabei haben die Frauen ganz klare Studiengangfavoriten. Und zwar Folgende:
Platz 1: Maschinenbau ist der beliebteste Studiengang
Auf Platz eins der angesagtesten Studiengänge der Ingenieurwissenschaften landet der Maschinenbau. 39.980 Frauen studieren dieses Fach. Im Grundstudium stehen meist die Grundlagenfächer wie höhere Mathematik, Physik, Konstruktionslehre, Elektrotechnik, Werkstoffkunde und technisches Zeichnen auf dem Stundenplan. Im Hauptstudium vertiefen sich die Studentinnen dann in Teilbereiche – beispielsweise in die Energie-, Fahrzeug-, Fertigungs- oder Gebäudetechnik.
Platz 2: Architektur und Innenarchitektur
Auf Platz zwei des Rankings landet die Architektur. 23.163 Studentinnen haben sich für diesen Studiengang entschieden. In Deutschland stehen dafür 64 Hochschulen zur Verfügung, die ein weit gestreutes Fächerangebot haben. Dazu zählen beispielsweise Gebäudekunde, Darstellungstechnik, Architekturinformatik, Baukonstruktion und Baumanagement, Baustoffkunde sowie Tragwerkslehre und Baustatik.
Nach dem Studium müssen die Absolventinnen dann noch zwei Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor sie sich in die Architektenlisten der Architektenkammern eintragen lassen können. Erst dann dürfen sie sich im Sinne des Architektenrechts Architekt nennen.
Platz 3: Bauingenieurwesen
Der drittbeliebteste Studiengang ist das Bauingenieurwesen. Laut Statistik des Statistischen Bundesamtes studieren ihn 16.260 Frauen. Und was lernen sie? Das Fächerangebot ist so breit gefächert wie der spätere Job. Es geht darum, Bauwerke des Hoch-, Tief- und Wasserbaus zu planen, zu konstruieren und auf den Betrieb vorzubereiten. Dazu zählen beispielsweise Tunnelanlagen und Straßen sowie Bürogebäude und Brücken. Bauingenieurinnen übernehmen auch organisatorische und wirtschaftliche Aufgaben – etwa die Überwachung von Baukosten oder die Kooperation mit Architekten.
Ingenieurswissenschaften sind immer noch eine Männerdomäne
Auf den Plätzen vier bis zehn landen die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen (12.914), Elektrotechnik (9.849), allgemeines Ingenieurwesen (9.168), Raumplanung (4.343), Verkehrstechnik (3.418), Vermessungswesen (1.949) und Bergbau (631).
Und wie sieht es mit dem Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Studenten der Ingenieurswissenschaften aus? Das ist noch längst nicht gegeben. Den 121.675 Studentinnen stehen nämlich 423.733 Studenten gegenüber. Das muss sich ändern, ist Sylvia Kegel, Vorstandsfrau beim deutschen Ingenieurinnenbund, überzeugt: „Ohne Frauen fehlt der Technik etwas. Das gilt ja leider auch noch für 2015, auch wenn sich schon deutlich sichtbar einiges zum Besseren verändert hat.“
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