Pellworm wird energieautark 11.09.2013, 15:59 Uhr

Insel erzeugt schon dreimal so viel Energie wie benötigt

Die nordfriesische Insel Pellworm ist ein Energiewunder: Schon heute erzeugt sie dreimal so viel Energie aus Sonne und Wind, wie die 1200 Bewohner verbrauchen. Trotzdem braucht sie noch Strom vom Festland. Das soll ein Smart Grid ändern, das lokale Stromspeicher vernetzt.

Einen Großspeicher für Strom hat E.On direkt neben dem Solarpark auf Pellworm errichtet. Die Insel will durch ein intelligentes Stromnetz energieautark werden.

Einen Großspeicher für Strom hat E.On direkt neben dem Solarpark auf Pellworm errichtet. Die Insel will durch ein intelligentes Stromnetz energieautark werden.

Foto: E.On Hanse

Die Insel Pellworm ist ein idealer Standort für den Aufbau und den Betrieb eines intelligenten Stromnetzes. Dort bläst nicht nur ein kräftiger Wind. Die Bevölkerung unterstützt zu 75 Prozent die erneuerbaren Energien und den dafür notwendigen Ausbau des Stromnetzes. Schon 1983 baute die Insel den damals größten Solarpark Europas, durch die Erweiterung durch Windräder entstand 1989 das europaweit größte Hybridkraftwerk, das die Energie aus Sonne und Wind nutzt. Die Anlagen erzeugen über das Jahr 21 Gigawattstunden Strom, das ist dreimal mehr Strom als die Inselbewohner verbrauchen können.

Inselbewohner sind nicht mehr lange vom Festland abhängig

Dennoch sind die 1200 Einwohner abhängig von Stromlieferungen über zwei 20‐Kilovolt‐Seekabel vom Festlandnetz. Das liegt daran, dass produzierter Strom, der nicht gleich verbraucht wird, nicht vollständig gespeichert werden kann. Dies soll sich jetzt ändern: Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen bilden mit Großspeichern, Haushaltsspeichern und einer intelligente Messtechnik ein intelligentes Stromnetz, das die Menschen auf der Insel zu Selbstversorgern macht.

Der Energiekonzern E.On und die Schleswig-Holstein Netz AG helfen bei der Umsetzung: Sie errichten ein Speichersystem und koppeln sämtliche Stromanschlüsse der Insel über Datenverbindungen mit den Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Auf diese Weise kann der zu viel erzeugte Strom direkt in große Speicher mit Lithium-Ionen- und Redox-Flow-Batterien oder dezentrale Haushaltsspeicher fließen und geht nicht verloren. Regelbare Ortsnetz-Transformatoren steuern die spezielle Leistungselektronik und das Energiemanagementsystem.

„Wir wollen Stromerzeugung und -verbrauch so koppeln, dass das Energiesystem besser genutzt wird und dadurch leistungsfähig sowie bezahlbar bleibt“, erklärt Matthias Boxberger, Vorstand der Schleswig-Holstein Netz AG, gegenüber dem Informationsdienst Bine. „Je erfolgreicher dieses Projekt ist, desto mehr Energie kann vor Ort verwertet werden und desto weniger abhängig ist man von großräumigen Energietransporten.“

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Eines von vielen möglichen Energieversorgungssystemen

Das Stromnetz und die Energieerzeugung auf Pellworm zeigen, wie sich die Menschen mehr und mehr selbständig mit Strom versorgen können. „Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland übersteigt das Angebot bei starkem Wind oder hoher Sonneneinstrahlung immer häufiger und in immer größerem Umfang den Strombedarf“, so E.On-Vorstand Leonhard Birnbaum gegenüber Bine. „Damit kommt das Stromnetz auch immer stärker an die Grenzen seiner Belastbarkeit.“

Für die intelligente Kombination von Erzeugung, Transport, Speicherung und Verbrauch der Energie wird zunächst ein Teil eines Smart Grid aufgebaut. Dazu gehören die Informations- und Kommunikationstechnologie, ein Energiespeicher  und das Hybridkraftwerk. Der Speicher soll die Spitzenverbrauchszeiten abpuffern, in dem er überschüssige Energie bereitstellt, die zuvor an wind- und sonnenreichen Tagen gespeichert wurden.

Smart Grid wird zu Voll-Smart-Grid

In Zukunft soll das Smart Grid zu einem Voll-Smart-Grid werden, das weitere Erzeuger, Speicher und Lasten integriert. Dann können auch Elektrogeräte mit regelbarem Stromverbrauch und Elektroautos als Stromspeicher im Netz gesteuert werden.

Das Projekt „Smart Region Pellworm“ wird von einem Innovationsverbund aus Industrie und Wirtschaft durchgeführt. Das Projekt hat ein Volumen von zehn Millionen Euro und wird vom Bundesumweltministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium gefördert.

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

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