US-Rekord: Scott Kelly verbringt ein Jahr im Weltraum
385 Tage im All: Scott Kelly hat den Rekord seines Kollegen Mike Fincke geknackt. Der Astronaut hat in seiner Karriere ein ganzes Jahr im All verbracht – mehr als jeder andere US-Astronaut vor ihm. Und sein Aufenthalt soll noch weitergehen, denn er ist Teil eines spannenden Zwillingsexperiments der Nasa.
Am 16. Oktober 2015 war Partystimmung auf der Internationalen Raumstation ISS: Scott Kelly feierte seinen 386 Arbeitstag im Weltall. Damit hat der Astronaut den Rekord seines US-Kollegen Mike Fincke gebrochen, der 382 Tage der Schwerelosigkeit ausgesetzt war. Peggy Whitson kam auf 377, Mike Foale auf 374 und Don Pettit auf 370 Tage.
Doch damit nicht genug, Kelly legt die Messlatte für zukünftige Rekorde noch höher: Er landet nämlich erst am 3. März 2016 wieder auf der Erde. Dann wird er insgesamt 522 Tage im Weltall gewesen sein. Scott Kelly erforscht mit seinem Langzeitaufenthalt vor allem seinen Körper. Der Astronaut hat einen eineiigen Zwillingsbruder, der zwar auch Astronaut ist, aber während dieser Phase auf der Erde verweilt. Beide unterziehen sich regelmäßigen Medizinchecks der Nasa. Die Ergebnisse, wie sich das Leben in der Schwerelosigkeit körperlich auswirkt, sind mittlerweile veröffentlicht. Die Nasa erhofft sich durch die Studie weitreichende Informationen, die zum Schutz und zur Verbesserung der Gesundheit von Astronauten beitragen sollten. Die Ergebnisse hat ingenieur.de hier zusammengetragen.
Raumfahrer mit der längsten Dauer eines einzelnen Einsatzes im Weltraum
Neben Kelly gab es noch weitere Raumfahrer, die mit einer enorm langen Einsatzdauer im Weltraum auftrumpfen können. Fast 438 Tage am Stück war der russische Raumfahrer Valeri Polyakov im Weltraum im Einsatz und hält damit den bisherigen Rekord (Stand: 5. März 2019). Der russische Astronaut Sergei Krikalyov verbrachte in seinen 6 Einsätzen insgesamt über 803 Tage im Weltraum.
Nasa bereitet sich auf Flug zum Mars vor
Doch warum hat die Nasa das oben genannte Zwillingsexperiment auf die Beine gestellt? „Diesen Längenrekord im Weltall aufzustellen ist wichtig, weil uns jeder zusätzliche Tag verstehen hilft, wie ein Langzeitflug im Weltall Körper und Geist beeinflusst“, schreibt die Nasa. Die Erkenntnisse sollen dann einer bemannten Mars-Mission zugutekommen, bei der allein der Hinflug zwischen 500 und 600 Tage dauern würde.
„Eine bemannte Mission zum Mars ist für die Menschheit derzeit das Fernziel in unserem Sonnensystem“, sagte Nasa-Chef Charles Bolden im Mai auf der Konferenz „Menschen auf dem Mars“ in Washington D.C. „Wir werden jede Minute unserer Zeit und jeden Dollar unseres Budgets dafür verwenden. Das Interesse an einer Mars-Mission ist nie größer gewesen.“
Scott Kelly lässt Menschen auf Twitter an seinem Abenteuer teilhaben
Scott Kelly hat übrigens einen Twitter-Kanal, auf dem er Menschen an seinem Abenteuer im Weltall teilhaben lässt.
Er postet regelmäßig Fotos des Blauen Planeten – unter anderem atemberaubende Aufnahmen einer glühend erscheinenden Atmosphäre. Oder er teilt seine aktuelle Spotify-Playlist mit dem Kommentar „Musik ist ein riesiger Teil des Lebens im Weltraum.“
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