Bier aus der Hochschule 01.06.2013, 12:00 Uhr

Neue Brautechnik verbraucht weniger Energie und Hefe

Bier lässt sich nach einem veränderten Bauverfahren der TU München auch mit viel weniger Energie produzieren. Aber es schmeckt genauso gut wie das traditionelle Bräu.

In dieser Anlage wird das neue Gärverfahren der TU München erprobt, das deutlich weniger Energie und Rohstoffe verbraucht.

In dieser Anlage wird das neue Gärverfahren der TU München erprobt, das deutlich weniger Energie und Rohstoffe verbraucht.

Foto: TU München/K. Müller-Auffermann

Konrad Müller-Auffermann ist Wissenschaftler. Und er braut Bier. Was kein Widerspruch ist. Müller-Auffermann ist Brauingenieur und arbeitet am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität in Freising der Technischen Universität München. In dieser Eigenschaft hat er ein Verfahren entwickelt, mit dem die Brauer eine Menge Energie, Wasser und Reinigungsmittel einsparen können.

Bier brauen ist ein diskontinuierlicher Prozess. Nach langer Vorbehandlung von Wasser, Hopfen und Malz entsteht die so genannte Anstellwürze, die mit Hefe versetzt wird. Das Gemisch landet in meist riesigen Edelstahltanks, in denen die Gärung stattfindet, bei der die Hefen Zucker in Alkohol verwandeln. Außerdem entsteht Kohlendioxid. Das dauert bis zu sechs Wochen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
ELE Verteilnetz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Betriebswirt als Einspeisemanager Regulierung / Netzwirtschaft (m/w/d) ELE Verteilnetz GmbH
Gelsenkirchen Zum Job 
Goldhofer Aktiengesellschaft-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Homologation Goldhofer Aktiengesellschaft
Memmingen Zum Job 
ELE Verteilnetz GmbH-Firmenlogo
Betriebswirt / Ingenieur als Regulierungsmanager Grundsatzfragen Netzwirtschaft Strom / Gas (m/w/d) ELE Verteilnetz GmbH
Gelsenkirchen Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Ingenieurgeolog*in im U-Bahn-Bau (m/w/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker (m/w/d) mit dem Schwerpunkt: Betriebstechnik und Betriebscontrolling Evonik Operations GmbH
Wittenburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Vergabemanager (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
EVH GmbH-Firmenlogo
Referent Elektrotechnik (m/w/d) EVH GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH-Firmenlogo
Teamleitung Planung Verkehrsinfrastruktur (d/m/w) Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur / Experte Vergabe und Vertragsabwicklung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
KLEBL GmbH-Firmenlogo
Arbeitsvorbereiter / Stationärer Projektleiter (m/w/d) für Auftragsbegleitung und Produktionssteuerung im Bereich Fertigteilbau KLEBL GmbH
Angelburg-Gönnern (Mittelhessen) Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker (m/w/d) mit dem Schwerpunkt: Betriebstechnik und Betriebscontrolling Evonik Operations GmbH
Wittenburg Zum Job 
KYB Europe GmbH-Firmenlogo
Versuchsingenieur - Fahrzeugabstimmung (m/w/d) KYB Europe GmbH
Aschheim Zum Job 
Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Process Engineer (m/w/d) Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG
Kleinostheim Zum Job 
Diehl Aerospace GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Entwicklung Diehl Aerospace GmbH
Nürnberg, Überlingen, Frankfurt am Main, Rostock Zum Job 
Stadt Tettnang-Firmenlogo
Amtsleitung des Tiefbauamtes (m/w/d) Stadt Tettnang
Tettnang Zum Job 
DWA GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) DWA GmbH & Co. KG
Ubstadt-Weiher Zum Job 
Diehl Aerospace GmbH Werk Nürnberg-Firmenlogo
Engineer (m/w/d) Verification & Validation Diehl Aerospace GmbH Werk Nürnberg
Frankfurt / Main, Nürnberg, Rostock, Überlingen am Bodensee Zum Job 
Landeswasserversorgung-Firmenlogo
Bachelor of Engineering / Science/Dipl.-Ingenieur (FH) (m/w/d) Fachrichtung Bauingenieurwesen/Umwelttechnik Landeswasserversorgung
Stuttgart Zum Job 
WACKER-Firmenlogo
Experte (w/m/d) mit Schwerpunkt Qualifizierungen für unsere biotechnologische Produktion WACKER

Das Kühlen verbraucht viel Energie

Dann wird das entstandene Bier ein letztes Mal gefiltert und abgefüllt. Der Tank muss dann sorgfältig gereinigt werden, ehe der nächste Gärprozess stattfinden kann. Nicht zuletzt gehen dabei große Mengen an wertvoller Hefe verloren. Außerdem kann der Tank tagelang nicht zur Produktion genutzt werden. Dieser Prozess ist sehr energieintensiv, weil das Bier in den unterschiedlichen Produktionsschritten immer wieder gekühlt werden muss. Zudem verbrauchen die Pumpen, die die Tanks befüllen und leeren, sehr viel Strom.

Kontinuierliche Gärung: Das Produkt fließt von links nach rechts. Alle Tanks sind während des mehrwöchigen Betriebes permanent befüllt, wobei z.B. Sedimente wie Hefe wiederverwendet werden könne.

Kontinuierliche Gärung: Das Produkt fließt von links nach rechts. Alle Tanks sind während des mehrwöchigen Betriebes permanent befüllt, wobei z.B. Sedimente wie Hefe wiederverwendet werden könne.

Quelle: TU München/K. Auffermann-Müller

Müller-Auffermann hat einen kontinuierlich ablaufenden Produktionsprozess entwickelt. Statt eines zentralen Gärtanks setzt er fünf bis sechs kleinere ein, die kaskadenartig miteinander verbunden sind. In den Tanks befinden sich Leitrohre, durch die die Flüssigkeit durch den Druck des Kohlendioxids, das bei der Gärung entsteht, in den jeweils nächsten Tank gepresst wird. Die Hefe, die sich im unteren Bereich der Tanks absetzt, kann abgezogen und wieder verwendet werden.

Die Studenten lieben es

„Das Bier schmeckt astrein“, versichert Müller-Auffermann. Das wissen nicht nur seine Studenten zu schätzen. Pro Woche produziert er 350 Liter. „Das meiste geht allerdings für Analysen drauf“, sagt er. Am 31. Mai war die Anlage seit 51 Tagen in Betrieb. Der Brauforscher rechnet damit, dass der kontinuierliche Prozess mehrere Monate dauern kann, ehe eine Reinigung nötig wird. Wie viel Energie sich einsparen lässt kann er nicht sagen. „Das hängt von der verwendeten Brautechnik ab“, sagt er.

Wenige Meter vom Institut entfernt befindet sich mit Weihenstephan die älteste Brauerei der Welt: Sie feiert 2040 ihren 1000. Geburtstag. „Die sind voll in unsere Forschung einbezogen“, sagt Müller-Auffermann. „Wenn wir neue Brauhefe, brauchen gehen wir einfach mal schnell rüber.“

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.