China Weltmarktführer beim Bau von Atomkraftwerken
China ist inzwischen Weltmarktführer beim Bau von Kernkraftanlagen: Bis 2040 werden rund 130 neue Anlagen in Betrieb gehen, sagt die Internationale Energie Agentur (IEA). Kostenpunkt: 345 Milliarden US-Dollar.
Im Jahre 2012 haben laut Internationaler Energieagentur (IEA) die Kernkraftwerke weltweit rund elf Prozent des erzeugten Stroms geliefert. Derzeit verfügen alle Kernkraftwerke zusammen über eine Stromerzeugungskapazität von 392 Gigawatt. Die IEA geht davon aus, dass sie bis 2040 um rund 60 Prozent auf 624 Gigawatt steigt – durch den Neubau viele Kernkraftwerke in China, aber auch Korea, Indien und Russland. Es wird nicht nur sehr viel mehr, sondern auch sehr viel leistungsstärkere Anlagen geben.
China investiert 345 Milliarden US-Dollar in Neubauten
Die IEA geht davon aus, dass China 2030 erstmals mehr Kernstrom als die Vereinigten Staaten erzeugen wird. Die beiden großen staatlichen chinesischen Produzenten von Kernkraftwerken, CNNC und CGNPC, drängen inzwischen zudem immer mehr in den Export. Auch in Europa wird es in absehbarer Zeit chinesische Kernkrafttechnik geben. In Großbritannien sind die chinesischen Produzenten beispielsweise Juniorpartner der französischen staatlichen EDF für den Bau neuer Kernkraftwerke auf den Britischen Inseln.
Die weltweit anstehenden Investitionen in Kernenergie erreichen einen gigantischen Umfang. Die IEA geht von 2013 Milliarden US-Dollar bis 2040 aus. Davon entfallen 1533 Milliarden Dollar auf Neubauten sowie 380 Milliarden Dollar auf Kapazitätserweiterungen bestehender Anlagen. Auf China allein entfallen in diesem Zeitraum 345 Milliarden Dollar für Neubauten und 132 Milliarden Dollar für Kapazitätserweiterungen.
IEA sieht Kernenergie langfristig als verlässlichste Stromquelle
Ungeachtet der hohen Investitionen, die moderne Kernkraftwerke bedingen, sowie der unverändert vielfach ablehnenden Haltung der Bevölkerung in zahlreichen Ländern sieht die IEA, wie jetzt ihr Chief Economist, Fatih Birol, in London vortrug, zwei Vorteile im Ausbau der Kernkraft-Stromerzeugung. Erstens ist das die auf diese Weise mögliche Reduzierung der CO2-Emissionen. Birol nennt in diesem Zusammenhang die Kernkraft als gleichwertig mit den Erneuerbaren. Zweitens wird die Kernenergie als langfristig verlässlichste Stromquelle bewertet. Birol hob dabei darauf ab, dass es auch in London windstille Nächte gäbe, in denen weder Windturbinen noch Solaranlagen Strom produzierten.
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