Der tötende Polizeiroboter von Dallas war kein Killerroboter
Der Roboter, der am vergangenen Donnerstag einen Polizistenmörder in Dallas tötete, war kein so genannter Killerroboter. Eigentlich wurde der eingesetzte Roboter für die Bombensuche konstruiert. Hersteller ist der amerikanische Wehrtechnikkonzern Northrop Grumman, der solche Roboter bereits in mehr als 80 Ländern verkauft hat.
Der Attentäter von Dallas, der mehrere Polizisten erschossen hat und sich in einem Parkhaus verschanzt hatte, wurde von einem umfunktionierten Roboter getötet, der beispielsweise von der US Air Force für die Suche und Entschärfung von Bomben eingesetzt wird. Der Polizei in Dallas stand kein so genannter Killerroboter zur Verfügung, die beispielsweise mit Maschinengewehren ausgerüstet sind und schießen können.
Der Roboter in Dallas war in die Nähe des 25-jährigen Attentäters gerollt und hielt mit seinem Greifer einen Sprengsatz dicht an den Täter. Als der Sprengsatz ferngesteuert gezündet wurde, kam der Täter wie geplant ums Leben. Bei dem Sprengstoff handelte es sich um 450 g des Plastikmaterials C4. Der Polizeichef von Dallas, David Brown, erläuterte vor Journalisten, dass jede andere sich bietende Option die Polizisten in arge Gefahr gebracht hätte.
Roboter stammt von Northrop Grumman
Hersteller des Roboters ist Northrop Grumman. Der große amerikanische Wehrtechnikkonzern baut vor allem militärische Flugzeuge, Kampfjets ebenso wie den neuen strategischen Bomber B21 der US Air Force.
Northrop Grumman beschäftigt sich aber schon seit mehr als 20 Jahren auch mit Entwicklung und dem Bau von Robotern für militärische und polizeiliche Zwecke. Ein Hauptprodukt sind dabei die Remotec-Roboter. Aus deren Andros-Modellserie stammt der in Dallas eingesetzte Roboter mit einem Gewicht von 220 kg und der Typenbezeichnung F-5.
Der sich auf Rädern bewegende, ferngesteuerte Roboter verfügt über vier Kameras, eine Vielzahl von Sensoren und einen Greifarm. Dieser kann bis zu 12 kg Last heben und bewegen, wenn er ganz ausgefahren ist.
Andros-Roboter lassen sich mit Waffen ausrüsten
Die weiter entwickelten Andros-Roboter bieten die Möglichkeit zur Installation einer Waffe. Sogar der Einsatz eines Maschinengewehrs ist möglich. Der in Dallas eingesetzte einfache Andros-Roboter war dagegen unbewaffnet und konnte auch nicht mit einer Feuerwaffe ausgestattet werden.
Andros-Roboter werden inzwischen weltweit eingesetzt. Sie sollen vor allem gefährliche Gegenstände bergen wie Bomben, Minen und Sprengsätze und hochgefährliche Chemikalien. Northrop Grumman hat bereits mehr als 1000 Roboter in mehr als 80 Ländern verkauft.
Hauptaufgabe der Andros-Roboter ist die Bombensuche
Hauptkäufer der Andros-Roboter sind Polizei und Militär. Die US Army setzt die Roboter in Kriegsgebieten vor allem zur Suche nach eingegrabenen Sprengsätzen ein, so genannten IED. In Afghanistan wie im Nahen Osten sind diese meist improvisierten Sprengsätze eine große Gefahr für Militär, Polizei und die Bevölkerung. Ihre Sprengkraft ist so groß, dass sie auch leicht gepanzerte Fahrzeuge in die Luft sprengen können.
Die hohe Sprengkraft ist der Hauptgrund dafür, dass die Suche nach diesen Sprengsätzen immer mehr auf Roboter übertragen wird. Ein einfacher Andros-Roboter kostet rund 8000 Dollar. Die höherwertigen Modellserien kosten ein Mehrfaches.
US-Streitkräfte setzen Killer-Roboter in Afghanistan und im Irak ein
Schon 2011 setzte die amerikanische Polizei erstmals einen Roboter ein. Damals wurden in Tennessee Tränengasgranaten an den Greifarm eines Roboters gebunden und ferngezündet. Die Aktion war allerdings ein Fehlschlag, weil durch die Tränengasgranate ein Wohnwagen in Brand geschossen wurde.
Während jetzt in Dallas die amerikanische Polizei erstmals einen Roboter zum Töten einsetzte, ist das bei den Streitkräften mehrerer Länder schon häufiger der Fall gewesen. Die US Army hat das wiederholt in Afghanistan sowie im Irak getan.
Übrigens sind nicht alle Roboter so leise wie der jetzt in Dallas eingesetzte F5. Wegen zu viel Krach fiel der Transportroboter AlphaDog der Google-Tochter Boston Dynamics durch.
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