Stromübertragung defekt 08.07.2014, 15:18 Uhr

Schon seit März liefert Deutschlands größter Windpark keinen Strom an Land

Rätselhafte Störungen in den Übertragungsleistungen legen derzeit Deutschlands größten Windpark in der Nordsee lahm. Seit März suchen Experten die Macken in der unzuverlässigen Elektrotechnik, bislang allerdings ohne Erfolg. Die favorisierte Gleichstromübertragung könnte sich als zu störanfällig erweisen.

Umspann-Plattform des Windparks Bard 1 rund 100 Kilometer vor Borkum in der Nordsee: Seit März kann der größte deutsche Offshore-Windpark keinen Strom an Land liefern, weil die Übertragung Probleme macht.

Umspann-Plattform des Windparks Bard 1 rund 100 Kilometer vor Borkum in der Nordsee: Seit März kann der größte deutsche Offshore-Windpark keinen Strom an Land liefern, weil die Übertragung Probleme macht.

Foto: Bard

Der größte deutsche Offshore-Windpark Bard 1 ist vom Pech verfolgt. Immer wieder mussten die Leitungen, die den Strom der 80 Fünf-Megawatt-Turbinen an Land transportieren, wegen technischer Störungen gekappt und die Flügel auf Leerlauf gedreht werden. Wirklich repariert wurden die Macken nicht, eher zurechtgeflickt. Denn bisher kennt niemand die Ursachen für die Übertragungsprobleme. Seit März liefert der Park gar keinen Strom mehr.

Probleme könnten in der Gleichstromübertragung liegen

Händeringend suchen der Netzbetreiber TenneT, Windparkbetreiber Ocean Breeze und der schwedisch-schweizerische Elektrokonzern ABB, der die Übertragungstechnik installierte, nach den Gründen für die Übertragungsprobleme. Was gar nicht so einfach ist.

Denn der im vergangenen Jahr verstorbene deutsch-russische Bard-Gründer Arngolt Bekker wollte alles selbst machen: Fundamente, Türme, Turbinen und Flügel, dazu noch die Sammelstation für den Strom, den die 80 Anlagen produzieren. Von dort fließt der auf eine Spannung von 380.000 Volt hochtransformierte Drehstrom zu einer weiteren Plattform namens BorWin 1.

Ingenieure suchen seit März erfolglos nach den Gründen für die Übertragungsprobleme des Windparks Bard 1. Der Strom der 80 Anlagen wird auf der Umspann-Plattform zusammengeführt. Der auf eine Spannung von 380.000 Volt hochtransformierte Drehstrom wird zu einer weiteren Plattform namens BorWin 1 und von dort an Land geleitet. Allerdings funktioniert das derzeit nicht.

Ingenieure suchen seit März erfolglos nach den Gründen für die Übertragungsprobleme des Windparks Bard 1. Der Strom der 80 Anlagen wird auf der Umspann-Plattform zusammengeführt. Der auf eine Spannung von 380.000 Volt hochtransformierte Drehstrom wird zu einer weiteren Plattform namens BorWin 1 und von dort an Land geleitet. Allerdings funktioniert das derzeit nicht.

Quelle: Bard

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Regulierungsmanager in Teilzeit/Vollzeit (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
HUBER SE-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Industrial Solutions - Team Food HUBER SE
Berching Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Netzentwicklung naturenergie netze GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
Genehmigungsmanager (m/w/d) Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Stuttgart-Vaihingen Zum Job 
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Betriebliche*r Umweltbeauftragte*r, Gefahrgutbeauftragte*r, Abfallbeauftragte*r, Gewässerschutzbeauftragte*r / Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) Technische Universität Berlin
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit / Sicherheitsingenieur*in / Technische*r Beschäftigte*r (w/m/d) - Stabsstelle SDU - Entgeltgruppe 12 TV-L Berliner Hochschulen Technische Universität Berlin
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 

Dort wird er in Gleichstrom umgewandelt, der eine vergleichsweise niedrige Spannung von 150.000 Volt hat – andere Offshore-Parks werden mit bis zu 640.000 Volt angeschlossen. Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) heißt die Technik, die Strom besonders verlustarm transportiert. An Land wird der Strom wieder in 380.000-Volt-Drehstrom umgewandelt und ins Netz eingespeist.

Sollte sich herausstellen, dass die HGÜ-Technik Schuld hat an der Misere, ist das komplette Konzept von Stromversorgern und -produzenten, Netzbetreibern sowie der Bundesregierung in Gefahr. Denn nicht nur Offshore-Windparks sollen mit dieser Technik angebunden werden. Auch Stromautobahnen an Land, insgesamt 2700 Kilometer, sollen mit Gleichstrom betrieben werden, um den Süden Deutschlands zu versorgen.

Bis August sollen die Fehler behoben sein

Dass HGÜ die Schwachstelle ist, erscheint allerdings unwahrscheinlich. Weltweit werden seit Jahrzehnten zahlreiche HGÜ-Leitungen an Land und am Meeresboden mit Spannungen von bis zu 800.000 Volt betrieben. Probleme gibt es dabei nicht. Im Fall Bard liegt es möglicherweise an der Technik, die vor der HGÜ-Plattform installiert wurde. Denn die entwickelte das mittlerweile insolvente Bard-Unternehmen selbst, statt erfahrene Unternehmen wie ABB, Siemens oder General Electric damit zu beauftragen.

„Derzeit laufen detaillierte Tests und begleitende Studien, um die eigentlichen Fehlerursachen eindeutig zu identifizieren und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können“, lässt TenneT verlauten. Ins Visier genommen hat die Task Force, die die Macken finden soll, die Windenergieanlagen, die Sammel- und Transformatorstation von Bard und die HGÜ-Anlage von ABB. Irgendwann im August sollen die Fehlerquellen gefunden und behoben sein.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.