Unterschätzte Gefahr: Jeden Monat geraten zehn Windturbinen in Brand
Blitzeinschläge, Schäden an der Kabelisolierung und überhitzte Getriebe: Jeden Monat werden durchschnittliche zehn Windturbinen durch Feuer zerstört, hat die britische Eliteuniversität Imperial College in einer Studie herausgefunden. Die Forscher fordern von den Anlagenherstellern daher den Einsatz alternativer Materialien.
Wissenschaftler Guillermo Rein vom Imperial College betont, dass die Brandrisiken vielfach heruntergespielt würden. So würde weltweit im Durchschnitt nur ein Windturbinenbrand im Monat veröffentlicht. Tatsächlich aber gäbe es den Untersuchungen der Universität zufolge im Mittel monatlich zehn Windturbinenfeuer.
Zwar seien Menschen noch nicht zu Schaden gekommen, doch führen die Brände zu erheblichen Schäden für Investoren. Forscher Rein geht davon aus, dass eine Windturbine an Land gegenwärtig einen Investitionswert von einer Million Euro hat. Steht die Turbine dagegen auf See, so steigt diese Summe auf durchschnittlich 4,9 Millionen Euro. Windturbinenfeuer führen oft zum Totalschaden der Turbine.
Forscher empfehlen Einsatz alternativer Materialien
Rein sieht die Notwendigkeit, dass Anlagenhersteller Maßnahmen entwickeln, die sowohl Schadenshäufigkeit verringern, als auch Schadenssumme nach unten drücken. Dabei sieht er vor allem zwei Möglichkeiten. Zum einen müssten die Windturbinen besser gegen Blitzeinschläge geschützt werden. Zum anderen müsste das brennbare Material in der Turbine reduziert werden.
Rein denkt vor allem an Alternativen für brennbare Schmieröle und entzündliche Komponenten in der Verkleidung, im Getriebe und in der Geräuschdämpfung. In Australien gibt es sogar einen Fall, in dem eine Hitzewelle den Brand einer Windturbine ausgelöst hat.
Universität untersucht als nächstes Solaranlagen
Guillermo Rein hält die Ergebnisse der Untersuchung für so gravierend, dass inzwischen vorgesehen ist, auch für andere Erneuerbare Energien ähnliche Risikountersuchungen durchzuführen. Dabei stehen als nächstes die Solaranlagen an.
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