Das NoPhone ist eine durchaus überzeugende Innovation
Es ist wohl die rettende Idee für all die armen Seelen, die nicht mehr ohne ihr Smartphone auskommen. Die alle paar Minuten auf das Display starren, um sich ihrer Wichtigkeit in dieser digitalen und schnellen Welt zu versichern: das NoPhone.
Die Innovation aus dem swingenden New York ist das Must-have für alle Smartphone-Junkies. Und dabei kommt das NoPhone, diese Sensation der Telekommunikation, völlig ohne Akku aus, kennt den Begriff Update nicht und ist sogar auch noch wasserdicht. Vor allem aber hilft es dem Smartphone-Junkie dabei, niemals mehr wieder das beunruhigende Gefühl zu erleben, wenn beim Schließen der Hand in der Tasche Fleisch auf Fleisch trifft, statt wie gewohnt die wohltuende eckige Form des Smartphones zu umschließen.
NoPhone wird Leben retten
Das NoPhone wird Leben retten. Leben wie das der 13-Jährigen Anna, die Mitte September kopfhörertragend auf ihr Smartphone schauend zu Fuß die Bahngleise überquerte und von einer heranrasenden Regionalbahn in Köln überrollt wurde. Kein Scherz: Immer mehr junge Menschen verunglücken, weil sie selbstvergessen auf ihr Smartphone starrend den Facebook-Account checken oder die nächste ach so wichtige WhatsApp-Nachricht.
Günstig: Nur knapp zehn Euro
Da kommt das NoPhone als Lebensversicherung für all die Kommunikationssüchtigen gerade recht. Vor allem kostet es nicht die Welt, nicht mal zehn Euro. Dafür leistet es aber enorm viel nicht: Es kann nicht telefonieren, es kann nicht in das Internet, es schießt keine Fotos, es kennt keine Apps oder Spiele, es kann noch nicht mal eine Nachricht verschicken.
Das alles ist nicht ganz frei von Ironie: Denn gerade dadurch verbindet es die Nutzer wieder mit der realen Welt.
Im Schnitt entriegeln die Nutzer ihr Smartphone alle zwölf Minuten
„Wir wissen, dass der Umgang mit dem Smartphone suchtähnliche Symptome hervorrufen kann“, sagt der Psychologe Dr. Christian Montag von der Universität Bonn.
Bei Nichtnutzung könne es sogar zu Entzugserscheinungen wie Nervosität, erhöhtem Herzschlag oder schwitzenden Händen kommen. Im Schnitt alle zwölf Minuten entriegeln die Smartphone-Nutzer ihr Gerät.
Das NoPhone als haptische Entsprechung in der Tasche funktioniert
Und so funktioniert das NoPhone aus Plastik als haptische Entsprechung des geliebten Partners in der Tasche ganz hervorragend: Es lässt sich mit der Hand umschmeicheln, die Anwesenheit des lebenswichtigen Smartphones wird per Gefühl, oder besser per Touch, bestätigt. Das beruhigt ungemein. Dieser schlichte Plastikblock ermöglicht es all den Smartphone-Junkies, ihr Haus für kurze Zeit offline zu verlassen.
Auch als Selfie-Upgrade zu haben
Das NoPhone trifft den Nerv der genervten Zeit: Die Erfinder hatten die Idee in einer bierseligen Nacht in einer Kneipe. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter haben sie das NoPhone der staunenden Weltöffentlichkeit präsentiert und versprochen, es zu produzieren, wenn mindestens 5000 Dollar bis Ende Oktober 2014 zusammenkommen. Es wurden 18.316 Dollar, die 915 Unterstützer bereit waren zu geben für eine Idee, die Leben retten kann.
Für die ganz Eitlen unter den Smartphone-Abhängigen gibt es das NoPhone übrigens auch als Selfie-Upgrade: Für einen Aufschlag von gut sechs Euro liefern die Spaßvögel aus New York eine Spiegelfolie mit. So hat sich der Smartphone-Junkie immer im selbstverliebten Blick. Aber unfallfrei!
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