Digitaler Zwilling 20.07.2016, 09:59 Uhr

Singapur arbeitet an digitalem 3D-Modell der Stadt

Singapur ist stets für technische Überraschungen gut. Dazu gehört künftig ein 3D-Modell des gesamten Stadtstaats, das sämtliche Gebäude, alle Infrastruktureinrichtungen und selbst alle Bäume in allen Parks und entlang der Straßen einschließt. Beim Modell bleibt es aber nicht. Zu jedem Einzelelement – gleich ob Haus, Straße oder Baum – gibt es zugleich detaillierte Informationen. 

Singapur, wie es blitzt und blinkt: Der Stadtstaat mit mehr als 700 Quadratkilometern Landfläche und knapp 5,5 Millionen Einwohnern bekommt einen digitalen Zwilling. Im Projekt "Virtual Singapore" werden sämtliche Gebäude, die Infrastruktur und nahezu alle Lebensaspekte bis hin zu jedem einzelnen Baum visualisiert und dann als interaktive 3D-Reproduktion angezeigt.

Singapur, wie es blitzt und blinkt: Der Stadtstaat mit mehr als 700 Quadratkilometern Landfläche und knapp 5,5 Millionen Einwohnern bekommt einen digitalen Zwilling. Im Projekt "Virtual Singapore" werden sämtliche Gebäude, die Infrastruktur und nahezu alle Lebensaspekte bis hin zu jedem einzelnen Baum visualisiert und dann als interaktive 3D-Reproduktion angezeigt.

Foto: Tourismusbüro Singapur

„Virtual Singapore“ heißt das ehrgeizige Projekt des südostasiatischen Stadtstaats bei dem ein so genanntes intelligentes 3D-Modell der gesamten Stadt kreiert wird. Es soll als künftige Datenbank mit Informationen zu Gebäuden, der zivilen Infrastruktur, der Grünflächen und vielem mehr dienen.

Projekt kostet 53 Millionen Dollar

„Bei dem Projekt handelt es sich um den digitalen Zwilling der Stadt Singapur“, betont George Loh, Direktor des Programmdirektoriums der National Research Foundation Singapore (NRF). Das 53-Millionen Dollar-Projekt mit dem sich Singapur für die Zukunft wappnet, wird von der NRF gemeinsam mit der Singapore Land Authority (SLA) und der Infocomm Development Authority (IDA) geleitet und soll bereits im kommenden Jahr starten. Dabei werden Bürger, Unternehmen, die öffentliche Verwaltung sowie Forschungslabors gleichermaßen Zugang zu der Vielfalt von Daten haben.

Ein Klick aufs Gebäude und schon werden im virtuellen Singapur alle Informationen preisgegeben. 

Ein Klick aufs Gebäude und schon werden im virtuellen Singapur alle Informationen preisgegeben.

Quelle: Dassault Systèmes

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Technische Hochschule Augsburg-Firmenlogo
Professur für verfahrenstechnische Produktion Technische Hochschule Augsburg
Augsburg Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
aedifion-Firmenlogo
(Junior) Engineer - Smart Building (w/m/d) aedifion
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Feinwerkmechanikerin (w/m/d) für Vakuumsysteme von Beschleunigern Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Process Engineer Automation (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)-Firmenlogo
Universitätsprofessur (W3) Intelligente rekonfigurierbare Produktionsmaschinen Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors

Nach Aussagen von Loh werden auch demographische Daten über den Wohnort älterer Menschen, Einkaufszentren und Restaurants und öffentliche Verkehrsmittel einbezogen.

Dynamische 3D-Visualisierung

Das Konzept der Gebäudedatenmodellierung oder kurz „BIM“, das typischerweise für individuelle Strukturen benötigt wird, soll bei Virtual Singapore auf den gesamten Stadtstaat angewandt werden. Ziel ist es auf diese Weise ein gigantisches BIM-Modell zu schaffen, in dem sämtliche Gebäude, die Infrastruktur und nahezu alle Lebensaspekte in Singapur bis hin zu jedem einzelnen Baum virtualisiert und dann als interaktive 3D-Reproduktion angezeigt werden. Alle Nutzer können in 3D visualisieren, wie sich die Stadt mit Bevölkerungswachstum, neuen Bauprojekten und anderen Ereignissen im Laufe der Zeit wandelt.

Mehr als Google Earth

Auf den ersten Blick ähnelt Virtual Singapore der Google Earth Software. Allerdings soll das 3D-Modell von Singapur auch semantische Eigenschaften beinhalten. Wer beispielsweise auf ein Gebäude der Stadt klickt, erhält umfassende Informationen zu den Baumaterialien, dem Ventilationssystem, der Menge an direktem Sonnenlicht und vielem mehr. Wer sich für die Umgebung interessiert erhält Daten zur Fläche, Perimeter und Höhe. Selbst die Zahl der Parkplätze und Informationen zu Bäumen sind erhältlich.

Verbesserung der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit

Das 3D-Modell analysiert Geo- und Topologiedaten, bezieht aber auch 2D-Quellen wie Zeichnungen, Fotos und Dokumente von verschiedenen staatlichen Stellen mit ein. Diese werden dann mit historischen und Echtzeitdaten über Demographie, Mobilität oder Klima verbunden, die von Kameras, Smartphones und Sensoren an den verschiedensten Orten gesammelt werden. Damit lässt sich die Wirkung der Urbanisierung auf den Stadtstaat digital erforschen. Und das hilft dabei, die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit einer Stadt zu verbessern.

Im digitalen Singapur werden parkende Autos genauso gezählt wie Bäume. 

Im digitalen Singapur werden parkende Autos genauso gezählt wie Bäume.

Quelle: Dassault Systèmes

Schließlich lassen sich Lösungen zur Optimierung der Logistik, der Öffentlichen Verwaltung und anderer Bereiche entwickeln. Virtual Singapore basiert auf der 3DEXPERIENCECity Plattform des französischen Software-Unternehmens Dassault Systems und diversen anderen Applikationen und Systemen.

Evakuierung im Notfall erleichtert

Die Planer in Singapur gehen davon aus, dass Virtual Singapore sowohl von Privatpersonen, staatlichen Stellen, Unternehmen und Forschern auf verschiedenste Weise genutzt werden wird. Das 3D-Modell soll vor allem in Simulationen Anwendung finden, beim Infrastrukturmanagement und auch bei der Energieversorgung.

Großes Potenzial wird auch im Katastrophenschutz und dem Notfall-Management gesehen. Virtual Singapore erlaubt den Stadtplanern die Standorte von Menschen mithilfe von Smartphones zu ermitteln und auf den Stadtplan zu projizieren. Dank 3D-Prognosen und intelligenten agentenbasierten Modellierungen ist es möglich zu sehen, wie sich Menschen verteilen und verhalten.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.