Vorwärts mit Sonnenkraft 27.07.2015, 06:12 Uhr

Zweisitziges Elektrotrike fährt mit Strom vom Solardach

Schon das ist für Radler ein Traum: ein Fahrrad mit Dach. Aber der Zweisitzer des österreichischen Politikers Matthias Köchl hat es auch technisch in sich. Das Dach ist mit Solarzellen bedeckt und treibt einen Elektromotor an. Köchl will die Bauanleitung für sein Pedelec der besonderen Art frei verfügbar machen.

Hübsch gerendert: So in der Art soll das Solarmobil einmal aussehen, wenn die Prototypen halten, was der Erfinder sich von ihnen verspricht. Die Pedale sind bei dieser Zeichnung nicht eingebaut.

Hübsch gerendert: So in der Art soll das Solarmobil einmal aussehen, wenn die Prototypen halten, was der Erfinder sich von ihnen verspricht. Die Pedale sind bei dieser Zeichnung nicht eingebaut.

Foto: Solarmobil.com

Das Fahrrad ist in urbanen Räumen als Fortbewegungsmittel gerade deshalb optimal, weil es wendig ist und wenig Platz benötigt, wenn man es abstellt. Das möchte der österreichische Erfinder Matthias Köchl gründlich ändern, der für die Grünen als Abgeordneter im Nationalrat von Österreich sitzt.

Er hat eine Konzeptstudie für ein mit Sonnenenergie betriebenes Pedelec mit dem Namen Solarmobil vorgelegt, welches richtig raumgreifend ist. „Das Pedelec braucht den gleichen Platz, den auch ein kleiner Campingbus braucht“, sagt er und betont: „Saubere Mobilität soll sich ihren Platz im Verkehr ruhig wortwörtlich nehmen.“

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„Ich möchte ein Fahrzeug, das bei Sonnenschein unbegrenzt weit fährt“

Das Solarmobil ist mehr als ein konventionelles E-Bike oder Pedelec. „Es geht mir nicht darum, ein E-Bike mit ein paar Solarzellen nachzuladen. Ich möchte ein Fahrzeug, das bei Sonnenschein unbegrenzt weit fährt – ohne Batterie“, sagt der 1977 in Klagenfurt am Wörthersee geborene Köchl.

Matthias Köchl ist Nationalrat in Österreich und macht sich besonders für das Radfahren und die Elektromobilität stark. 

Matthias Köchl ist Nationalrat in Österreich und macht sich besonders für das Radfahren und die Elektromobilität stark.

Quelle: Matthias Köchl

Das Fahrzeug ist 3 m lang und 2 m breit. Köchl hat sein Solarmobil mit einem Solardach von 4,8 qm2 und zur Sicherheit mit einer kleinen Pufferbatterie ausgestattet. Und durch die Größe ist es sogar geeignet, um einige Nutzlast aufzunehmen. Hinter die Sitze passen sogar zwei Getränkekisten. Das Solarmobil ist also auch ein Stück Lastenrad.

Fahrspaß für zwei Personen – Lenken können beide

Sicher ist: Das Dreirad wird großen Fahrspaß bieten. Das Solarmobil bietet vorne zwei Sitze. In der Mitte befindet sich der Steuerknüppel. So können sich die Radler beim Lenken des Pedelecs abwechseln. Dazu kommt: Die beiden Fahrer bleiben unter dem Solardach auch bei Regen trocken. Bei Sonnenschein kommt das Solarmobil auf eine schöne Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h. Dafür sorgen 1000 W Solarleistung mit einem Wirkungsgrad von 21 % und eine Motorleistung von 600 W.

Das Solarmobil ist 2 m breit und 3 m lang. Die Dachfläche von 4,8 qm2 ist mit Solarzellen bedeckt, die den Pedelecantrieb mit Strom versorgen. 

Das Solarmobil ist 2 m breit und 3 m lang. Die Dachfläche von 4,8 qm2 ist mit Solarzellen bedeckt, die den Pedelecantrieb mit Strom versorgen.

Quelle: Solarmobil.com

Treten brauchen die Radler nicht, die Energie vom Solardach reicht aus. Das Fahrzeug lässt sich zwar auch mit Muskelkraft bewegen. Die Pedale dienen aber in erster Linie dazu, dass das Solarmobil rechtlich als Fahrrad eingestuft wird. Aus diesen rechtlichen Gründen will Matthias Köchl das Solarmobil mit unterschiedlichen Hinterrad-Nabenmotoren anbieten. In Österreich darf der Motor 600 W, in der Schweiz 500 W und in Deutschland nur 250 W haben.

Solarmobil soll als Bausatz verschickt werden

Schon 1998 baute Köchl als Abschlussprojekt seiner Ausbildung einen Solarscooter. „Seitdem habe ich die Idee, ein Fahrrad mit Solarkraft zu betreiben“, sagt Köchl. Derzeit befindet sich der Erfinder in Gesprächen mit diversen Herstellern. Es geht darum, geeignete Bau- und Ersatzteile zu finden. Denn das Solarmobil soll aus möglichst wenigen, leicht erhältlichen Teilen bestehen und als Bausatz verkauft und verschickt werden.

Zwei Bierkisten kann das Solarmobil hinter den Sitzen transportieren. Damit könnte es in der Stadt tatsächlich eine Alternative zum Lastenfahrrad werden. Das Solarmobil rollt, sobald die Sonne scheint.

Zwei Bierkisten kann das Solarmobil hinter den Sitzen transportieren. Damit könnte es in der Stadt tatsächlich eine Alternative zum Lastenfahrrad werden. Das Solarmobil rollt, sobald die Sonne scheint.

Quelle: Solarmobil.com

Matthias Köchl möchte die Bauanleitung für das Solarmobil völlig frei verfügbar machen. „Es sollen viele Komponenten aus Standardteilen bestehen, damit man sich das Rad auch in China oder Bangladesh bauen kann – meinetwegen auch aus Bambus oder anderen Materialien, die vorhanden sind“, sagt der Nationalrat.

Derzeit schätzt er die Materialkosten für das Solarmobil auf etwa 2500 €. Ihm geht es nicht um das Scheffeln von viel Geld, sondern eher um ein Geschäftsmodell, welches auf Mitbestimmung und Eigeninitiative basiert: „Ich habe aber lieber einige Prozent Anteil an einer großen Idee, als 100 Prozent an einem Einzelstück“, beteuert der Erfinder.

Das Solarmobil wird in der Mitte über den Hebel gesteuert und wird von einem Elektromotor angetrieben, der von den Solarzellen auf dem Dach angetrieben wird. 

Das Solarmobil wird in der Mitte über den Hebel gesteuert und wird von einem Elektromotor angetrieben, der von den Solarzellen auf dem Dach angetrieben wird.

Quelle: Solarmobil.com

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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