Verzicht auf Diesel-Generatoren 10.03.2017, 08:29 Uhr

Dank Teslas Akkus gibt es jetzt auch nachts Sonnenstrom auf Hawaii

Tesla-Chef Elon Musk ist ganz offensichtlich reif für die Insel. Natürlich nicht, um Urlaub zu machen. Der umtriebige Milliardär treibt sein Solargeschäft voran. Und hat auf der hawaiianischen Insel Kauai einen riesigen Solarpark errichtet. Zwischengespeichert wird der Strom in Tesla-Powerpacks.

Für den neuen Solarpark auf Kauai von Tesla wurden 55.000 Solarpanels installiert. Zwischengelagert wird die Kraft der Sonne in 272 Tesla-Powerpacks.

Für den neuen Solarpark auf Kauai von Tesla wurden 55.000 Solarpanels installiert. Zwischengelagert wird die Kraft der Sonne in 272 Tesla-Powerpacks.

Foto: Tesla

Idylle pur: Kauai ist eine der acht Hauptinseln von Hawaii, hier grünt und blüht es auf einer Fläche von gut 1.400 km² derart üppig, dass sie auch Garteninsel genannt wird. Endlich ganz grün ist nun auch die Stromversorgung. Denn nach Sonnenuntergang mussten bislang noch Generatoren eingeschaltet werden, um Strom zu erzeugen.

Sonne weg, Dieselgenerator an

Zwar nutzte der örtliche Stromversorger KIUC (Kauai Island Utility Cooperative) die zahlreichen Sonnenstunden auf Kauai auch schon vor der Installation der Tesla-Anlage, um mit Solaranlagen Strom zu erzeugen: An manchen Tagen konnten so 70 % des Strombedarfs gedeckt werden. Doch spätestens nach Sonnenuntergang mussten doch noch die Dieselgeneratoren einspringen.

Im Vordergrund sind die weißen Powerpacks von Tesla zu sehen, in denen der Sonnenstrom zwischengespeichert wird.

Im Vordergrund sind die weißen Powerpacks von Tesla zu sehen, in denen der Sonnenstrom zwischengespeichert wird.

Quelle: Tesla

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Jetzt schließt sich die Lücke: Die Anlage der Ökostromfirma Solar City – das Unternehmen wurde 2016 von Tesla übernommen – hat eine Gesamtleistung von 13 MW. Dafür wurden 55.000 Solarpanels installiert. Zwischengelagert wird die Kraft der Sonne in 272 Tesla-Powerpacks. Deren Speicherkapazität: 52 MWh. Damit soll sich die Nutzung fossiler Brennstoffe nach Unternehmensangaben um gut sechs Millionen Liter pro Jahr reduzieren.

Solarstrom soll billiger werden

Das freut nicht nur die Umwelt. Auch die rund 30.000 Haushalte auf der beschaulichen Insel sollen weniger belastet werden. Denn die gespeicherte Energie wird künftig laut Trends der Zukunft bei Bedarf zu einem Preis von 13,9 US-Cent  pro Kilowattstunde in das Netz eingespeist. Die Dieselkraftwerke auf der Insel hingegen bekommen 15,48 US-Cent.

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Für Tesla ist Kauai wahrscheinlich nur der Beginn eines Inselhoppings. Denn ab 2045 will Hawaii ausschließlich auf grüne Energie setzen. Könnte also gut sein, dass weitere Eiländer des US-Bundesstaates die Tesla-Lösung haben möchten.

Zumal Elon Musk ja immer gerne groß denkt: So eröffnete er im August 2016 in der Wüste den ersten Teil seiner gigantischen Batteriefabrik „Gigafactory 1“. 2020 soll sie fertig sein und dann genauso viel Kapazität an Lithium-Ionen-Batterien haben wie der gesamte Rest der Welt.

An der Wasseroberfläche vor der Küste von Hawaii nimmt die Anlage Azura das Hin und Her der Wellen auf. Ein Schwimmer folgt dem Auf und Ab.  

An der Wasseroberfläche vor der Küste von Hawaii nimmt die Anlage Azura das Hin und Her der Wellen auf. Ein Schwimmer folgt dem Auf und Ab.  

Quelle: Azur

Hawaii ist aber durchaus experimentierfreudig und nicht nur auf Tesla fixiert: So wurde dort im Sommer 2015 vor der Küste ein neuartiger Generator ans Netz angeschlossen, der Wellenkraft direkt in Strom umwandelt. Azura nennt sich das System.

Nicht weit von Pazifik, Traumständen und Buchten auf Hawaii herrschen aber auch marsähnliche Zustände. Zumindest taugt der Vulkan Mauna Loa, um dort Forscher das Leben auf dem Roten Planeten simulieren zu lassen. Wobei wir wieder bei Elon Musk wären, denn der glaubt, dass langfristig eine Million Menschen auf dem Mars leben werden. Und die ersten von ihnen will er mit seinem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX dorthin bringen.

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

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