Schwund im Untergrund
Tiefe Risse im Mauerwerk können auf Setzungsschäden an Gebäuden hinweisen und rufen gleich in mehrfacher Hinsicht Unsicherheit hervor. Wie ist das passiert? Ist das Gebäude noch sicher? Mit welcher Methode kann der Mangel behoben werden? Einer bauwerksverträglichen Sanierung müssen in jedem Fall eine Ursachenforschung und die Erkundung des Baugrundes vorausgehen.
Die Gründe, warum ein Gebäude, das jahrelang sicher auf seinen Fundamenten ruhte, plötzlich in Bewegung gerät, können vielseitig sein. Der Klassiker sind leichte, kaum wahrnehmbare Erdbeben, deren Erschütterungen aber für leichte Setzungen oftmals schon ausreichen. Gleiches vermögen anhaltende Vibrationen naher Baustellen auszulösen. Folgenreich können Bodenausspülungen infolge Hangwasser oder Hochwasser sein, die entweder zu Hohlräumen in dem belasteten Baugrund führen oder die geologischen Verhältnisse im Untergrund derart verändern, dass sich beispielsweise Mulden aus aufgeweichten Bodenlinsen bilden. Auch heiße und trockene Sommer veränderten durch die anhaltende Dürre den Feuchtehaushalt – und damit die geologischen Verhältnisse und Bodenkonsistenzen – bis in tiefere Erdschichten. Was auch immer die Ursache für Setzungen sein mögen – ist der Schaden erst einmal da und es bleibt noch Zeit, ihn zu beheben, ist guter Rat teuer. Was tun mit einem Gebäude, das auf wackligen Säulen steht, weil das Fundament seinen Halt verloren hat?
Viele Methoden – doch welche ist geeignet?
Unabhängig davon, für welches Verfahren man sich entscheidet, muss zuvor ermittelt werden, wie es um die Fundamentkonstruktion bestellt ist und wie der darunter anstehende Baugrund beschaffen ist. Dazu ist eine professionelle Bodenuntersuchung unerlässlich. Erst danach lässt sich beurteilen, ob eher eine konventionelle Unterfangung nach DIN 4123 infrage kommt oder die Fundamente besser mit dem Düsenstrahlverfahren (HDI), mit einer Zement- oder Silikatgelinjektion oder mit Verpresspfählen ertüchtigt werden können. Eine präzise, dauerhafte und mit nur sehr geringen Belästigungen verbundene Technik ist das sogenannte Uretek-Verfahren, bei dem der Baugrund mittels eines Zweikomponenten-Expansionsharzes verdichtet und verstärkt wird.
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