Stadtbahnstation „Güterplatz“ im Rohbau
In der imposanten Baugrube für die Stadtbahnstation „Güterplatz“ in Frankfurt am Main geht es im Rahmen der Stadtbahnverlängerung U5 ins Europaviertel mit großen Schritten voran. Mitte Juni wurde die Betonage von Block 1.1. & 1.2 der Bauwerkssohle erfolgreich abgeschlossen. Für die Betonage musste der Verkehr gesperrt werden, weshalb die Arbeiten noch vor Beginn der Europameisterschaft abgeschlossen werden mussten.
Die Baugrube in der Frankfurter Innenstadt ist 180 Meter lang sowie im Mittel 30 Meter breit und 24 Meter tief. Hier laufen seit Sommer 2022 die Bauarbeiten für die einzige unterirdische Stadtbahnstation, die im Rahmen der Verlängerung der Stadtbahn-Linie U5 ins neue Europaviertel errichtet wird. Ende Oktober 2023 hat das Team des Bauunternehmens Porr einen großen Meilenstein im Rahmen des Gesamtauftrags erreicht: die Fertigstellung des Tunnels im Rohbau, der durch den Tunnel in offener Bauweise und die Rampe abgeschlossen wurde.
„Frankfurter Ton“ erfordert Grundwassertiefenentspannung
Im Bereich der Baugrube Güterplatz bestehen die tieferen Schichten aus wasserundurchlässigem „Frankfurter Ton“, der stellenweise mit druckwasserführenden Kalksteinbänken durchzogen ist. Um dem großen Erd- und Wasserdruck auf den Schlitzwandverbau entgegenzuwirken, wurden drei Stahlbeton-Lagen sowie eine Unterbetonsohle mit aussteifender Wirkung hergestellt. Unterhalb der Sohle wird der Wasserdruck mithilfe von Entspannungslanzen und Tiefbrunnen gezielt reduziert, um ein Aufschwimmen während der Bauarbeiten zu verhindern. Sulfithaltiges Grundwasser wird im Rahmen der Wasserhaltung vor der Ableitung in den Main gereinigt.
Planmäßige Fertigstellung der Bauwerkssohle im November 2024
Rund 170 000 Tonnen Erdaushub wurden aus der Baugrube abtransportiert. Aushub und Herstellung der Bauwerksohle erfolgten abschnittsweise. Nach Erreichen der finalen Aushubtiefe von circa 24 Metern wurden nacheinander eine Sauberkeitsschicht (fünf bis zehn Zentimeter) sowie eine 30 Zentimeter dicke Unterbetonsohle hergestellt. Anschließend folgt die circa zwei Meter dicke Bauwerkssohle.
„Sauberkeitsschicht und Unterbetonsohle müssen bis maximal vier Wochen nach Beginn des Aushubs auf Endtiefe eingebaut sein. Der regnerische Mai hat unseren Zeitplan beim Bodenaushub aufgrund der speziellen Bodenverhältnisse ziemlich auf die Probe gestellt. Doch glücklicherweise hat das Team die Herausforderung mit Bravour und im Schulterschluss gemeistert“, so Porr Projektleiter Joachim Loos. Insgesamt wurden im 2. Quartal circa 500 Tonnen Bewehrung sowie circa 2 200 Kubikmeter Beton eingebaut. Die Fertigstellung der gesamten Bauwerkssohle ist für November 2024 geplant.
Porr / Melanie Schulz