Anspruchsvolle Gerüste in 3D geplant
Schäfer Gerüstbau aus Krumbach ist ein klassisches Familienunternehmen. In der Planungsphase ihrer Projekte entwickelt das Unternehmen ein digitales Modell des Gebäudes. Dabei entstehen Gerüste für Kirchen oder Bürohochhäuser.
Das Familienunternehmen Schäfer Gerüstbau ist seit seiner Gründung 2005 schnell gewachsen. Bereits 150 Mitarbeiter begleiten die Bauprojekte im Raum München, Ulm und Augsburg. Sie planen und setzen Gerüste für Einfamilienhäuser, Gewerbebauten oder spezielle Anforderungen um. Darunter war schon der Auftrag für den VW-Windkanal in Wolfsburg oder ein Müllbunker in Augsburg. Bei der digitalen Planung der Gerüste sind Martin Wenrich und Marco Harzig immer mit dabei. Sie gestalten an ihren Bildschirmen auch die Gerüste für das Projekt „Sedelhöfe“ in Ulm und die Sanierung einer Kirche. Bevor Sie ein anspruchsvolles Projekt digital planen, stimmen sie sich oft mit den Bauleitern und Kolonnenführern ab.
Digitale Einrüstung eines Kirchturm
Unter den Auftraggebern von Schäfer Gerüstbau ist auch die Diözese Augsburg. Für eine Außensanierung musste der 54 Meter hohe Zwiebelturm von St. Andreas in Nesselwang eingerüstet werden. Um hier eine optimale Einrüstung zu planen, musste Wenrich sich vor Ort ein Bild machen. Als Ausgangslage hatte er nur die einfachen Maßangaben aus den handgezeichneten Plänen des Architekten. Im Büro halfen Wenrich die selbst gemachten Fotografien sowie die Geodaten und Maßangaben, um den Turm und die angrenzenden Geodaten nachzubauen. Im Programm SketchUp Pro erstellte er ein dreidimensionales Modell. Mit dem Modul LayOut aus dem Programm konnte er auch für die Arbeit vom Statiker ein Modell entwickeln. Durch die 3D-Visualisierung erkannten die Gerüstbauer, dass mit der gewünschten Straßensperrung vom Auftraggeber, der Aufbau des Gerüstes nicht möglich war. Der Platz wäre für das Gerüst noch zu gering gewesen. Erst als man einen neuen Platz für den Gerüstcontainer gefunden hatte, konnte das Gerüst weiter geplant werden. Durch die Datenerhebung vor Ort, erkannten die beteiligten, dass das Gerüst nicht auf dem Langhaus der Kirche stehen konnte. Es musste hängend an das Mauerwerk montiert werden. Da dieses sehr poröse war, wurde in Zusammenarbeit mit Hilti und Peri eine spezielle Konsole genutzt, die im alten Mauerwerk befestigt werden konnte. Nachdem die Erkundung vor Ort und die damit einhergehenden Lösungen gefunden wurden, konnte das Gerüst geplant werden. Dies ging dann in scaffax innerhalb von vier Stunden.
Quartiersentwicklung durch digitale Gerüstplanung vorangebracht
Gegenüber vom Bahnhof in Ulm ist Schäfer Gerüstbau an einem weiteren Projekt beteiligt. Hier entstehen die Sedelhöfe. Sie sollen den Bereich zwischen Bahnhof und Ulmer Münster neu beleben. Der Auftrag für das Unternehmen lautet, die vier Wohn- und Geschäftsgebäude von insgesamt 30.000 Quadratmeter Gesamtfläche mit Gerüsten inklusive sieben Bauaufzügen auszustatten. Für die Planung erstellte Wenrich auch hier 3D-Modelle. Damit konnten bereits in der Planungsphase möglich Kollisionspunkte mit dem Auftraggeber, der Projektentwicklungsgesellschaft DC Developments aus Hamburg, besprochen werden. Damit auf der Baustelle alles passt, testet Wenrich ein Gerüst-Prototyp, indem er dieses auf dem dem Hof von Schäfer Gerüstbau maßstabsgetreu aufbaut. Das Fassadengerüst soll eine fächerförmige und gerundete Fassade einrüsten. Durch das Modell kann Wenrich ausprobieren, welches die optimale Kombination der Gerüstteile ist. Nach zwei Jahren sollen die Sedelhöfe bereits fertig sein. Das Gerüstbauunternehmen ist die ganze Zeit dabei, das die Gerüstbauer ihre Gerüste parallel zum Baufortschritt auf- und abbauen.