Beton in allen Dimensionen
Der vom InformationsZentrum Beton (IZB) ausgelobte Studierendenwettbewerb brachte unter dem Motto „Presence“ viele spannende Ideen zum Bauen mit Beton hervor. Lukas Dechau von der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe überzeugte mit seinem Beitrag zum 3D-Druck von Beton-Möbelstücken – und gewann den bundesweiten Wettbewerb. Die Jury vergab zudem zwei weitere Preise und eine Anerkennung.
Der Concrete Design Competition motiviert Studierende im Umgang mit dem Baustoff Beton neue Potenziale zu entdecken, Eigenschaften zu erforschen und Maßstäbe in der Gestaltung zu setzen – insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Bauen. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Presence“: Gesucht wurden Antworten auf die Fragen wie ein Objekt wahrgenommen wird und seine materielle Verwendung den funktionalen Zweck unterstützt –oder welche Potenziale bestehende Strukturen eröffnen.
Architektonische, technisch-konstruktive und künstlerische Arbeiten
Lukas Dechau von der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (Fachbereich Produktdesign unter der Leitung von Prof. Chris Kabel) belegt mit seinem Projekt „Rock Solid“ den ersten Platz. Die Jury lobte seine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema 3D-Druck: „Der technisch innovative und materialsparende Aspekt unterstreicht die Modernität des Konzepts. Eine herausragende zeitgemäße Umsetzung einer sehr starken Entwurfsidee.“ Im Rahmen des Projekts entstanden 3D-gedruckte Möbel in Waschbetonoptik, bei deren Herstellung auch Recyclingmaterialien eingesetzt wurden.
Urban Mining zur Erneuerung einer Brücke
Der zweite Platz ging an Jessika Klinge, Marlene Rackow und Lenika Walter von der Hochschule Wismar (Fachbereich Architektur unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Asko Fromm). Ihr Urban Mining-Konzept „Re Bridge“ hinterfragt die Wirtschaftlichkeit in der Materialnutzung. Es bildet den Beton mit all seinen Stärken ab und behält die Nachhaltigkeit dabei im Fokus.
Umnutzung eines leerstehenden Bunkers
Platz drei belegt Paul-Christian Wagner von der Hochschule Mainz (Fachbereich Gestaltung unter der Leitung von Prof. Antje Krauter und Dr. phil. Dipl.-Psych. Silke Pawils). Das Projekt „Safespace Jugendtreff“ befasst sich mit der Umnutzung des leerstehenden Speckwegbunkers in Mannheim hin zu einem Jugendzentrum – von der Bestandsanalyse über die Auseinandersetzung mit dem Material bis zur visuellen Umsetzung des neuen Entwurfs.
Ein Haus zum Blumengießen
Zudem erhielt Nicolai Schurr von der Hochschule für Technik Stuttgart (Fachbereich Architektur unter der Leitung von Prof. Jonathan Scheder) für seine Arbeit „Ein Haus zum Blumengießen“ eine Anerkennung durch die Jury.
Innovative Anwendung von Beton erforschen
Die eingereichten Arbeiten von Studentinnen und Studenten der Fachrichtungen Architektur, Konstruktiver Ingenieurbau, Produktdesign und Medienkunst wurden von einer unabhängigen, interdisziplinär besetzten Jury beurteilt. Prof. Lutz Dickmann, Max Dombrowski, Dr. Sandra Hofmeister, Ulrich Nolting, Prof. Dr. Holger Techen und Prof. Anca Timofticiuc bewerteten die Einreichung mit Blick auf den konzeptionellen Ansatz, Kreativität, Materialgerechtigkeit und Nachhaltigkeit beziehungsweise ressourcenschonendes Bauen. „Die Bandbreite der eingereichten Entwürfe zeigt eindrücklich, was mit Beton alles möglich ist. Es tut sich viel in der Weiterentwicklung des Baustoffs mit Blick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung“, sagt Jury-Mitglied Ulrich Nolting, Geschäftsführer des InformationsZentrum Beton. „Die Teilnahme der Gewinner am Workshop in den Niederlanden – gemeinsam mit ebenfalls ausgezeichneten Studierenden aus den weiteren teilnehmenden Ländern – ist zudem die ideale Möglichkeit, die innovative Anwendung von Beton weiter zu erforschen.“
Im Herbst wird der Wettbewerb auf nationaler Ebene fürs kommende Studienjahr 2024/25 erneut ausgeschrieben.
Der Concrete Design Competition
In europaweiter Zusammenarbeit wird über den Concrete Design Competition innovatives Denken, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Internationalität bei der zukünftigen Architekten-, Designer- und Ingenieurgeneration gefördert. Inhaltlich steht die Entwicklung innovativer Entwurfsvorstellungen für die Verwendung des Materials Beton und seiner Verarbeitung im Vordergrund. Jeder Zyklus des Wettbewerbs ist wesentlich durch ein übergeordnetes Thema charakterisiert, das auf eine spezifische Eigenschaft des Materials Beton bezogen wird. Während das internationale Verfahren nur alle zwei Jahre durchgeführt wird, findet der Wettbewerb in Deutschland seit 2011 jährlich statt – jedes zweite Mal also mit einem eigenen, nur national ausgeschriebenen Thema.
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