Boden wird zu Baustoff
Ein Teil des Bodenaushubs von Baustellen kann bei entsprechend hochwertiger Aufbereitung wiederverwendet werden. Eine solche Reinigung nimmt das Unternehmen Bauer Resources bei Hamburg vor. Jetzt erhält es dafür als erster Anbieter im hanseatischen Raum QUBA-Zertifikate.
Bodenaushub fällt auf Baustellen täglich tonnenweise an. Zumeist wird dieser als Abfall entsorgt, obwohl ein Teil davon zu Ersatzbaustoff aufbereitet werden kann. Das Unternehmen Bauer Resources sah Handlungsbedarf und bereitet das Material aus dem Erdreich seit mehreren Jahren an seinem Standort in Hamburg auf. Abnehmer des gereinigten Bodenmaterials sind vor allem Netzbetreiber, die damit Leitungstrassen verfüllen oder Elektrokabel mit einer Schutzschicht umschließen. Jetzt erhält Bauer Resources als einziger Aufbereiter im hanseatischen Raum QUBA-Zertifikate für das qualitätsgesicherte Bodenmaterial.
Verkauf dank Zertifikaten möglich
Aufbereitet wird der Aushub in Abhängigkeit von der Materialklasse in einer 4.500 m2 großen Behandlungshalle. Fraktionen größer 20 mm werden von einem Flachdecksieb getrennt, während für die Produktion der Fraktion 0–3 mm eine Trommelsiebanlage eingesetzt wird. Als Endprodukt entsteht ein sortenreiner Ersatzbaustoff in höchster Qualität, wie das QUBA-Siegel jetzt für die in Hamburg produzierten Materialklassen BM-0, BM-F1 und BM-F3 bezeugt. Thomas Drews, Leiter Entsorgung Nord bei Bauer Resources, freut sich: „Wir dürfen den recycelten Boden unter Einhaltung der Qualitätskriterien verkaufen.“ Keine Selbstverständlichkeit, denn seit August 2023 untersagt die Ersatzbaustoffverordnung jegliche Wiederverwendung von nicht zertifizierten mineralischen Ersatzbaustoffen.
Kreislaufwirtschaft im großen Sinne
Das zertifizierte Verfahren wirkt ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft: wertvolle Rohstoffe werden gespart, ausgehobener Boden muss nicht deponiert werden, der Flächen- und Deponieressourcenverbrauch wird verringert. Deshalb hat man bei Bauer Resources auch noch einiges vor. „Wir wollen unsere Kapazitäten in diesem Bereich weiter ausbauen und auch andere Standorte gemäß den QUBA-Standards zertifizieren“, stellt Entsorgungsleiter Ulrich Morgenstern in Aussicht.