Praxis und Forschung tauscht sich über nachhaltiges Bauen aus
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) baut zusammen mit dem Wacker-Konzern eine Innovationsplattform für nachhaltiges Bauen auf. Die Plattform soll Bauingenieuren die Möglichkeit geben, sich in zu diesem Thema über neue Ideen und Denkansätze auszutauschen. Dabei soll die Praxis und die Forschung näher zusammenrücken.
Das Förderprojekt „ChangeLab! WACKER / KIT Innovation Platform for Pioneering Sustainable Construction“ ist an den Start gegangen. Es soll den Austausch zwischen den Studenten des KIT und Architekten und Bauingenieuren fördern. In dem Projekt werden neue Ideen und Denkansätze zur nachhaltigen Materialentwicklung und kreislaufgerechtes Bauen von der Forschung in die Praxis entwickelt. Ziel der Innovationsplattform ist die Vernetzung der verschiedenen Akteure in den unterschiedlichen Stufen der Bauwertschöpfungskette. Öffentliche Vorträge, Symposien und Ideenwettbewerbe unterstützen dabei den Austausch. Thematisch ist das Förderprojekt auf das Potenzial von nachhaltigen Baustoffen und deren Konstruktionsprinzipien ausgerichtet.
Neue Ideen zum nachhaltigen Bauen
Praxis und Forschung erhoffen sich neue und wichtige Impulse für die Bauwirtschaft. „Auch in Coronazeiten hat das Thema Nachhaltigkeit für uns einen hohen Stellenwert“, betont Peter Summo, Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Polymers. „Wir wollen bewusst ein Zeichen für die Entwicklung nachhaltiger Technologien im Bausektor setzen.“ Das nachhaltige Produktlösungen für den Chemiekonzern wichtig sind, zeigt der Hersteller daran, dass er zum Beispiel zur Herstellung von Bindemitteln für Innenwandfarbe biobasierte Essigsäue verwendet. Summo erklärt, dass das Unternehmen für die Entwicklung solcher nachhaltigen Baustoffe auf den Austausch mit Baufachleuten aus allen Bereichen angewiesen ist. „Die ChangeLab!-Plattform schafft für einen solchen Austausch zwischen allen Beteiligten ideale Bedingungen“, beschreibt er.
Impulse für nachhaltige Baustoffe
Der Partner am KIT ist die Professur Nachhaltiges Bauen am Institut Entwerfen und Bautechnik der Fakultät Architektur. Dort wird sich seit 2017 mit nachhaltigem Materialressourcen und kreislaufbasierten Konstruktionsprinzipien unter Leitung von Prof. Dirk E. Hebel befasst. „Der Klimawandel und die Frage, wie wir in Zukunft mit immer knapper werdenden Ressourcen umgehen wollen, müssen zu zentralen Themen im alltäglichen Denken, Handeln und Bauen unserer Disziplin werden“, betont Hebel. Die Entwicklung neuer Materialien und Konstruktionsprinzipien beutet die Möglichkeit für Bauingenieure die Palette an Baustoffen zu erweitern. Zudem wird der Kreislaufgedanke gefestigt.
Antworten für nachhaltiges Bauen finden
Studenten, Vertretern der Baubranche und des Ingenieurwesens sowie Fachleuten und Materialwissenschaftlern steht die Innovationsplattform offen. Sie soll zu einem Ort des Austauschs und des Experimentierens werden. Als zentrale Informationsquelle soll die Internetseite des ChangeLab!-Projekts dienen. Genau dort sollen sich Baupraxis und Wissenschaft austauschen. Hier sollen Ideen entstehen, Fragen beantwortet und Visionen entwickelt werden. Die Akteure haben die Möglichkeit von ihrer Arbeit zu berichten und können neue Anknüpfungspunkte und neue Ansätze durch den Input aller erhalten. Um tief gehender auf Fragestellungen und Themen einzugehen, soll es Veranstaltzungen geben, die das nachhaltige Bauen im Fokus haben und weiterentwickeln. Eine dieser Veranstaltungen ist beispielsweise das Symposium „grow.build.repeat.“. Es findet voraussichtlich am 3./4. Dezember 2020 an der KIT-Fakultät für Architektur statt.