Digitalisierung als Voraussetzung für zukunftsfähiges Bauen
Sie bietet keinen Aufschub mehr, die Digitalisierung in der Baubranche. Dies betont das Bündnis Sustainable Bavaria und fordert die Politik zum Handeln auf.
Die Transformation der Baubranche ist dann möglich, wenn durch die Digitalisierung alle Projektbeteiligten vernetzt werden. An ihr ist auch die Grundlage für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen gekoppelt.
Sind über die gesamte Nutzungsdauer eines Bauwerks alle Informationen zu Planung, Ausführung und Nutzen digital verfügbar, kann ein Bauwerk ressourcenschonend betrieben werden. Aus diesem Grund mahnen die Bayerische Ingenieurekammer-Bau und ihre Bündnispartner von „Sustainable Bavaria“ die Optimierung digitaler Prozesse im Baubereich an.
Vertrauen in die Digitalisierung im Bauwesen
„Wir wissen zwar technisch mit der Digitalisierung umzugehen“, sagt Dr.-Ing. Markus Hennecke, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau“. „Doch viel zu oft verhalten wir uns noch wie Kinder, die zwar eigentlich schon schwimmen können, aber sich nicht trauen, die Schwimmflügel abzulegen“, kritisiert er.
Der Bauwirtschaft ist es ernst mit der Digitalisierung
„Damit Bayern bis 2040 klimaneutral werden kann, müssen wir unsere Bauprozesse verändern“, erläutert Hennecke. Das dies der Bauwirtschaft erst ist, zeigt das Bündnis Substainable Bavaria. Hier haben sich auf Initiative der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau wichtige Akteure der Branche zusammengeschlossen:
- Bayerische Ingenieurekammer-Bau,
- Architects for Future,
- Baustoff Recycling Bayern e. V.,
- Bayerische Architektenkammer,
- Bayerischer Bauindustrieverband e. V.,
- Bayerischer Industrieverband, Baustoffe, Steine und Erden e. V.,
- Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), Landesverband Bayern,
- Die Wohnungswirtschaft Bayern (VdW Bayern),
- Planerverbände Ingenieure.
Kernforderungen für die Transformation
Die Bündnispartner haben sechs Kernforderungen identifiziert, mit deren Umsetzung die Transformation der Branche möglich ist:
- Digitalisierung als Voraussetzung für eine nachhaltige Transformation der Baubranche verstehen und nutzen,
- lebenszyklusbasierte Nutzung von Ressourcen,
- Einpreisung und Bewertung von Klimaauswirkungen,
- innovative Wege zu Nachhaltigkeit und Marktführerschaft gehen,
- klimafreundliche Maßnahmen für lebenswerte und resiliente Lebensräume,
- Klimabegeisterung durch Bildung schaffen.
Dem Bayerischen Landtag wurden diese Forderungen vorgelegt. Dort ist der Ort, an dem für das Bündnis die Voraussetzungen geschaffen werden müssen.
Die gemeinschaftliche Nutzung digitaler Daten von der Planung über die Genehmigung bis hin zur eigentlichen Produktion bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen für die Transformation der Baubranche. Aus diesem Grund ist es auch die erste Forderung von Sustainable Bavaria.
„Durch konsequentes Arbeiten mit der offenen BIM-Methode schaffen wir es, dass künftig zusammen mit jedem realen Gebäude auch ein Datengebäude entsteht. Dieses Datengebäude benötigen wir, um beispielsweise im Bestand effizient, nachhaltig und kostengünstig umbauen zu können“, führt Hennecke aus. Digitalisierte und optimierte Baurechts-, Planungs- und Bauprozesse sind die entscheidenden Treiber bei der Schaffung einer nachhaltigen gebauten Umwelt.
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