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Markthalle in Pécs, Ungarn 11.07.2024, 00:00 Uhr

Europas schönste Fassade 2024

Jüngst wurden die architektonischen Meisterwerke aus ganz Europa im Rahmen der Baumit Life Challenge mit rund 500 Gästen in Ljubljana gekürt. Eine internationale Architekten-Jury wählte die Fassaden und zeichnete in sechs Kategorien Sieger aus über 300 Projekten aus.

Die mediterrane Stadt Pécs in Ungarn war einst eine römische Siedlung. In der Markthalle wurden stilistische Eigenschaften der römischen Basilika mit denen des orientalischen Bazars vereint. Foto: Baumit

Die mediterrane Stadt Pécs in Ungarn war einst eine römische Siedlung. In der Markthalle wurden stilistische Eigenschaften der römischen Basilika mit denen des orientalischen Bazars vereint.

Foto: Baumit

Architektinnen und Architekten, Handwerkerinnen und Handwerker und Investorinnen und Investoren versammelten sich in der slowenischen Hauptstadt zur Verleihung der Baumit Life Challenge Awards. Mit dem diesjährigen Event wurde das zehnjährige Jubiläum der Veranstaltung gefeiert. Ljubljana war der perfekte Gastgeber, um gemeinsam die Siegerprojekte zu feiern, da sich hier der Gewinner der letzten Life Challenge – die Cukrarna-Galerie – befindet.

Europas schönste Fassade 2024 steht in Ungarn

Der prestigeträchtige Titel „Baumit Life Challenge Gewinner 2024“ wurde dem ungarischen Projekt „Markt in Pécs“ verliehen, mit seinem innovativen Design und einzigartigen Merkmalen. In der Markthalle wurden die stilistischen Merkmale der römischen Basilika und des orientalischen Basars miteinander kombiniert. Die gewölbte, schlanke Konstruktion mit einseitiger Verglasung ähnelt einer Basilika und der durchgehende Innenbereich erinnert an das geschäftige Treiben auf den Basaren.

Daneben wurden die schönsten Fassaden in sechs Kategorien gekürt

Neben dem Gesamtsieger der Life Challenge wurden die schönsten Fassaden in sechs verschiedenen Kategorien gekürt: Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Nicht-Wohnbau, Thermische Sanierung, Historische Sanierung und Besondere Struktur. Jede Kategorie zeigte verschiedene architektonische und handwerkliche Aspekte von innovativen Wohn- und öffentlichen Gebäuden bis hin zu nachhaltigen Renovierungen und historischen Restaurierungen.

Design, Erscheinungsbild und Verarbeitung wurden bewertet

Die 13 europäischen Jurymitglieder hatten die anspruchsvolle Aufgabe, die besten Fassaden auszuwählen, indem sie Design, Erscheinungsbild und Verarbeitung bewerteten. Sie berücksichtigten auch Kriterien wie die Verwendung ressourcenschonender Materialien, Nachhaltigkeit und soziale Auswirkungen.

Die Berliner Humboldt-Uni in der engeren Auswahl

Für Deutschland gingen mit den teilnehmenden Handwerkern unter der Federführung von Mario Schreckenbach (Universal-Putz GmbH, St. Egidien) und Architektin Ingrid Hentschel (Architekten BDA, Berlin) das renommierte Prinz-Heinrich-Palais ins Rennen. Das gegenwärtige Hauptgebäude der Humboldt-Universität wurde im Jahr 1748 errichtet und genießt den Status eines geschichtsträchtigen Denkmals. Als Bauwerk von besonderer Bedeutung in Berlin-Mitte erfüllt es nicht nur seinen Zweck als Büro- und Verwaltungssitz, sondern auch als Stätte für die studentische Ausbildung. Hier finden sich Hörsäle, Seminarräume sowie eine Mensa.

Mithilfe historischer Putzmischungen wurde der barocke Stil des Hauptgebäudes der Humboldt-Uni optimal rekonstruiert.

Foto: Baumit

Das Prinz-Heinrich-Palais in neuem Gewand

Die Beweggründe für die anstehenden Baumaßnahmen liegen in signifikanten Schäden an der Gebäudehülle, der Notwendigkeit zur Anpassung des baulichen Brandschutzes gemäß aktuellem bauordnungsrechtlichem Standard sowie der umfassenden Erneuerung veralteter haustechnischer Anlagen und Installationen, sofern diese seit 1990 von der Universität nicht bereits durchgeführt wurden. Durch den Einsatz historischer Putzmischungen konnte der Barock-Stil ideal rekonstruiert werden. Für das imposante Gesimsprofil mit einer Abwicklung von circa 1,70 Meter, wurde durch das ausführende Unternehmen eine Schienenkonstruktion inklusive Schablone gefertigt, um das Gesims in der gesamten Abwicklung in einem Zug zu ziehen. Als Unterkonstruktion wurde ein Edelstahlgeflecht mit Rippenstreckmetall angefertigt, welches mit dem Unterputz ausgedrückt wurde und damit für die Profilierung der Zugarbeiten den Untergrund bildete. Der obere Teil der Fassade wurde mit einem Nutenputz, der untere mit einem Quaderputz als geriebene Struktur angepasst an die historische Struktur und Farbe der bestehenden Fassade, erstellt. Die Fugen im Nuten und Quaderputz wurden mit einem speziellem Stuckateurs-Werkzeug, einer Schlinge, in die Putzlage eingearbeitet. Abschließend wurden ein Schlämmanstrich und eine Lasur aufgetragen, die dem historischen Bild der Fassade entspricht.

Innovation trifft Tradition

Robert Schmid, CEO und Eigentümervertreter der Baumit Group, drückte seine Begeisterung über die bemerkenswerten Projekte aus, die in so unterschiedlichen Kategorien vorgestellt wurden. Er betonte seine tiefe Wertschätzung für den Einfallsreichtum und das handwerkliche Können dieser Architektinnen und Architekten und Ausführenden, die mit ihren innovativen Fassaden die Stadtbilder positiv beeinflussen. Persönlich gratulierte Schmid dem Gesamtsieger „Market in Pécs“ und hob dessen Leistungen als perfekte Kombination aus innovativem Fassadendesign und Tradition hervor. Dieses Projekt veranschaulicht perfekt die Mischung aus Vorstellungskraft und Handwerkskunst, für die Baumit steht.

Architektonische Kreativität

Die Baumit Life Challenge hat sich zu einem angesehenen internationalen Wettbewerb entwickelt, der die architektonische Kreativität feiert und zu einer nachhaltigen Zukunft beiträgt.

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Von Von Baumit / Melanie Schulz