Fraunhofer-Allianz Bau mit neuer Spitze
Die Fraunhofer-Allianz Bau, die kürzlich Lösungsansätze für eine zeitgemäße Bauwirtschaft 2035 präsentiert hatte, gab ihren neuen leitenden Sprecher bekannt.
Mit der Gründung der Fraunhofer-Allianz Bau im Mai 2008 rief die Fraunhofer-Gesellschaft eine Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik sowie eine zentrale Koordinations- und Ansprechstation zur Bauforschung ins Leben. Im April hat sich die Führung der Allianz neu aufgestellt – mit Prof. Dr. Gunnar Grün als neuem Sprecher an der Spitze. Er tritt hierbei die Nachfolge von Prof. Dr. Klaus Peter Sedlbauer an, der die Allianz nach Angaben der Organisation über viele Jahre erfolgreich leitete.
Bevor Prof. Grün 2016 die Funktion des stellvertretenden Institutsleiters am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP übernahm, an dem auch seit Beginn die Geschäftsstelle der Fraunhofer-Allianz Bau angesiedelt ist, leitete er mehrere Jahre lang die Abteilung Energieeffizienz und Raumklima. 2019 wurde er zum Professor für das Lehrgebiet Bauphysik an die Universität Stuttgart berufen.
Weiterhin zur Führungsriege der Fraunhofer-Allianz Bau gehören als Stellvertreter
- Thomas Kirmayr, Leiter der Geschäftsstelle
- Prof. Dr. Julia C. Arlinghaus, Institutsleiterin des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF
- Prof. Dr. Karsten Buse, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM
- Prof. Dr. Hans-Martin Henning, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE
Visionen für 2035
Erst kürzlich war die Fraunhofer-Allianz Bau mit einer „Fraunhofer Innovations- und Effizienzoffensive für die Bauwirtschaft 2035“ an Politik und Wirtschaft herangetreten. Dabei formulierte sie Aktivitäten, die notwendig seien, um eine erfolgreiche Modernisierung und Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft hin zu einer klimaneutralen, zirkulären und effizienten Branche zu bewerkstelligen und klimaneutrales, kreislauffähiges und bezahlbares Bauen zu realisieren.
Ein Positionspapier und ein Video zum „Bauen der Zukunft“ skizziert den Weg und einen Lösungsansatz der Fraunhofer-Gesellschaft für eine zeitgemäße Bauwirtschaft 2035 und schlägt Handlungsschritte vor, beispielsweise
- die Förderung neuer technischer Verfahren zur weitgehend vollständigen Wiederverwendung von Bauabfällen
- die Beschleunigung von Zulassungsverfahren für CO2-bindende und rezyklathaltige Bauprodukte sowie Baustoffe
- die Einrichtung von Plattformen zur Verwaltung digitaler Materialdatenpässe für Gebäude und Infrastruktur
- das Anlegen von Ökoprofilen zur Bestimmung und Einschätzung der Umweltwirkungen von Baumaterialien in Form von Environmental Product Declarations (EPD) und Verwaltung der EPD auf einer offenen Plattform.
Dazu flossen nach Angaben der Fraunhofer-Allianz Bau Kompetenzen und Forschungsarbeiten von derzeit zwölf Fraunhofer-Instituten im Bereich Bauen zusammen, die den Verantwortlichen in Baubranche und Industrie konkrete Handlungsempfehlungen geben wollen.