Gigafactory für nachhaltiges industrielles Bauen
Zwei große Player der Branche begründen eine strategische Partnerschaft, um mit einer gemeinsamen Gigafactory den europäischen Markt besser bedienen zu können.
Die Capital Bay Group sowie Daiwa House Modular Europe vereinbarten eine strategische Zusammenarbeit mit dem Ziel, dass die Unternehmen gemeinsam eine integrierte Plattform für die industrielle Produktion und den Vertrieb von vorfabrizierten Gebäudemodulen und Mikroapartments aufbauen. Den Betrieb und die Nutzung der Gebäude werden die 360 Operator GmbH, die Betreibermarke der Schwestergesellschaft von Capital Bay, sowie andere europäische Drittkunden übernehmen.
„Modulares, industrielles und letztendlich digitalisiertes Bauen ist die Bauform der Zukunft“, sagte George Salden, CEO der Capital Bay Group, zur Kooperation. „Durch komplett vorgefertigte Gebäudemodule, die auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt werden müssen, können wir 30 bis 50 Prozent Bauzeit einsparen sowie Kosten signifikant senken.“ Vor allem aber sei dieses Baukonzept vollständig ESG-konform, ergänzte er mit Blick auf Kriterien für Environment, Social und Governance ( Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), auf die einige Unternehmen heute zunehmend achten.
Erstes Projekt 2022
Das erste Projekt sei bereits für 2022 geplant: Für Betreibermarken aus dem Portfolio der 360 Operator GmbH, die Anbieter aus den Bereichen Micro-Living und Senior-Living umfassen, werden mehrere Wohneinheiten für den Student-, Young Professional- und Senior-Living-Bereich errichten. Zudem soll in naher Zukunft eine gemeinsame Gigafactory und Vertriebsorganisation am Standort Deutschland entstehen.
Der Erwerb des Baulands für die Gigafactory ist für 2022 vorgesehen, sodass 2024 mit der Produktion und Auslieferung der Module begonnen werden kann. In der Zwischenzeit werden die Module in den bereits bestehenden Anlagen von Daiwa House Modular Europe produziert.
Wiederverwendung von Modulen möglich
„Wir haben den Anspruch, den ökologischen Fußabdruck beim Bauen möglichst gering zu halten“, ergänzte Harry van Zandwijk, CEO von Daiwa House Modular Europe, das Teil der Daiwa House Group ist. „Durch unsere kreislaufbasierte Bauweise können die einzelnen Module nach Ende ihrer Nutzungsphase ohne Probleme für neue Bauvorhaben demontiert und wiederverwendet werden.“ Das spare Zeit und halbiere die Menge des emittierten Kohlendioxids (CO2).
„Mit dieser Partnerschaft reagieren wir auf die steigende Nachfrage nach effizienten und bezahlbaren Wohnlösungen sowohl bei der 360 Operator GmbH als auch auf dem europäischen Wohnungsmarkt allgemein“, betonte Rolf Schneider, COO der Capital Bay Group und CEO der 360 Operator GmbH. „Damit können wir die Aufträge unserer Kunden und Partner mit zukunftsorientierten Bau- und Wohnlösungen optimal bedienen.“
Die beteiligten Unternehmen
Die Capital Bay Group ist nach eigenen Angaben ein voll integrierter international agierender Asset Manager, Investment- und Fondsmanager sowie branchenübergreifender Immobilienentwickler. Daiwa House Modular Europe wurde 2021 nach der Übernahme von Jan Snel durch die Daiwa House Group gegründet. Mit einem Jahresumsatz von rund 32 Milliarden Euro und circa 49.000 Mitarbeitern hat die Daiwa House Group bereits über 1,9 Millionen Wohn- und Gewerbeeinheiten fertiggestellt und sieht sich als einen der globalen Marktführer im Bereich des industrialisierten Bauens.
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