Internationale Bauausstellung lädt im Sommer 2023 zum Festival ein
Geplant sind mehr als 100 Veranstaltungen in der Region, Projektbühnen in Backnang, Fellbach sowie Stuttgart-Rot und eine große Festivalzentrale auf der Königstraße mitten in Stuttgart.
Rund vier Jahre vor dem IBA-Ausstellungsjahr 2027 können die Menschen in der Region Stuttgart beim IBA’27-Festival vom 23. Juni bis 23. Juli die Ideen, Themen und Projekte der IBA’27 erstmals in ihrer ganzen Breite kennenlernen. Jetzt ist das Festivalprogramm veröffentlicht worden.
Künftige Wohn- und Arbeitswelt im Mittelpunkt
Wie wohnen, leben und arbeiten wir in einer Welt im Wandel? Zusammen mit Projektträgern und weiteren Partnern hat die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) dazu ein vielfältiges Festivalprogramm organisiert. Die Bandbreite reicht von Ausstellungen, Führungen und Exkursionen über Workshops, Podiumsdiskussionen und Fachsymposien bis zu Straßenfesten und künstlerischen Performances.
„In den ersten Jahren hat die IBA viel im Hintergrund gewirkt“, erinnert sich IBA’27-Intendant Andreas Hofer. Dabei seien Konzepte, Ideen und vor allem Projekte entstanden, die nun konkrete Bilder der Zukunft zeichnen. „Jetzt laden wir alle Menschen in der Region Stuttgart ein, diese Bilder zu entdecken, die IBA’27 kennenzulernen, zum Mitmachen und Mitdiskutieren. Denn die Zukunft können wir nur gemeinsam gestalten.“
Karin Lang, kaufmännische Geschäftsführerin der IBA’27 GmbH, ergänzt: „Mit dem Festival will die IBA in der Region Stuttgart breit sichtbar werden. Das ist möglich dank des tatkräftigen Engagements der IBA-Community und der großzügigen Unterstützung vieler Partnerinnen, Förderer und Sponsorinnen. Über die große Resonanz schon im Vorfeld freuen wir uns sehr!“
Festivalzentrale in Stuttgart
Dreh- und Angelpunkt des Festivals ist die Zentrale im Herzen der Landeshauptstadt: Eine große Ausstellung gibt Einblicke in die Arbeit, Themen und Projekte der IBA’27, Beispiele aus aller Welt zeichnen nach Angaben des Veranstalters ein Bild des Machbaren. Zusammen mit einem Material- und Möbelfundus und einem Co-Working-Space entstehe ein „Wohnzimmer für alle“, ein offener Ort zum Informieren, Austauschen und Einmischen.
Die Zentrale biete zudem Führungen, Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussionen und wird über den eigentlichen Festivalzeitraum hinaus bis Ende September 2023 geöffnet bleiben.
Projektbühnen in der Region
Die drei Projektbühnen in Backnang, Fellbach und Stuttgart-Rot seien die Anker des Festivals in der Region:
Das IBA’27-Projekt Quartier Backnang-West ist Gastgeber der Projektbühne Bauen: Eine Mitmach-Ausstellung, Performances und Workshops sollen die Chancen neuer Technologien und Baumaterialien auf dem Weg zu effizienterem und ressourcenschonenden Bauen vermitteln und Fragen ansprechen wie:
- Wie wird die Stadt zu einem bewohnten Rohstofflager?
- Wie bauen wir Häuser, die der Umwelt mehr zurückgeben, als sie verbrauchen?
Auf der Bühne im IBA’27-Projekt Quartier am Rotweg im Norden Stuttgarts dreht sich alles um das Thema Wohnen. Hier entsteht unter anderem eine große interaktive Installation, die neues Wohnen im Maßstab 1:1 erlebbar machen soll. Ausstellungen zeigen die Geschichte und Zukunft des Quartiers. Themen sind hier unter anderem:
- Wie viel Gemeinschaft, wie viel Privatsphäre brauchen wir?
- Und endet das Wohnen an der eigenen Wohnungstür?
Die Projektbühne auf dem Gelände des IBA’27-Projekts Agriculture meets Manufacturing in Fellbach stellt das Produzieren in den Mittelpunkt: Fellbach und viele weitere IBA-Projekte in der Region wollen zeigen, wie die verschiedenen Funktionen einer produktiven Stadt zusammenrücken können. Aspekte sind dabei:
- Kann man auf einer Fabrik Gemüse anbauen und in einem Wohnhaus Zahnräder fräsen?
- Dazu gibt es Ausstellungen, Einblicke in Fabrikhallen und Gewächshäuser, Diskussionen und ein gemeinsames Koch-Event.
Festivalprogramm zeichnet ein „Wimmelbild des Wandels“
Das Festivalprogramm startet am 23. Juni direkt im Anschluss an die Urban-Future-Konferenz, zu der rund 2.500 „City Changers“ aus der ganzen Welt in Stuttgart erwartet werden. Tagsüber gibt es verschiedene Aktionen zum Auftakt des IBA-Festivals, am Abend öffnet die Festivalzentrale. Es folgt ein Reigen unterschiedlicher Veranstaltungen, ein „Wimmelbild des Wandels“, wie IBA-Intendant Andreas Hofer sagt.
Die drei Projektbühnen sind Gastgeberinnen jeweils eines IBA-Tags:
- am 24. Juni in Stuttgart-Rot zum Wohnen,
- am 7. Juli in Backnang zum Thema Bauen und
- am 14. Juli in Fellbach mit dem Titel Produzieren.
- Ein Baukulturdialog am 5. Juli zusammen mit der Bundesstiftung Baukultur befasst sich mit dem „Traum vom Einfamilienhaus“ – inmitten einer Fertighausaustellung.
- Ein Fachsymposium am 13. Juli zusammen mit der DB Deutsche Bauzeitung steht unter der Überschrift „Heute bauen: besser, anders, weniger“.
Beiträge der Projektträger und Partner
Hinzu kommen Beiträge der Projektträger und Partner der IBA aus der ganzen Region: Die Umrisse eines neuen Quartiers werden als Maisfeld wachsen, ein Hochhaus mit Muskeln kann besucht und der Neckar bei einer „Critical Nass“ erobert werden. Es gibt Zukunftswerkstätten für Jugendliche, eine junge Wohnkooperative organisiert Probewohnen und Spaziergänge führen in „Die poetische Region“.
Den Schlusspunkt setzt das Festival-Finale am 23. Juli zusammen mit dem traditionsreichen Sommerfest rund um den Weissenhof – auf den Tag genau 96 Jahre nach der Eröffnung der Werkbundausstellung von 1927.
Unterstützung der Aktivitäten
Ermöglicht wird das Festival durch die vielfältigen selbstständigen Programmbeiträge aus der ganzen Region. Die Finanzierung der von der IBA selbst organisierten Beiträge erfolgt unter anderem durch Mittel die Gesellschafterinnen der IBA’27 GmbH: die Landeshauptstadt Stuttgart, der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, die Architektenkammer Baden-Württemberg sowie die Universität Stuttgart.
Zusätzliche Unterstützung erhält die IBA’27 GmbH vom Land Baden-Württemberg und von den Hauptförderern aus der Wirtschaft: PwC Deutschland, Wolff & Müller, Würth und Züblin/Strabag.
Maßgeblich zur Finanzierung des Festivals trägt zudem der gemeinnützige Verein IBA’27-Friends e.V. bei, mit Fördergeldern der Baden-Württemberg-Stiftung, der Therme-Foundation und der Wüstenrot-Stiftung sowie den Mitgliedsbeiträgen und Spenden.
Hinzu kommen Sponsoringmittel der EnBW Energie Baden-Württemberg, von Object Carpet, Riva Engineering sowie Schwörer Haus.
Weitere Informationen
Alle Informationen, Orte und das vollständige Festivalprogramm der IBA’27 sind im Internet zu finden.
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