Nemetschek investiert in Start-up zur Kostenüberwachung von Bauprojekten
Die Nemetschek Group greift dem irischen Start-up LiveCosts in Form einer Anschubfinanzierung unter die Arme und erhofft sich Synergien mit ihrer Build & Construct-Division.
Die Nemetschek Group hat gestern eine erste Investition in das irische Start-up LiveCosts in Form einer Anschubfinanzierung bekannt gegeben. Damit setzt der Softwareanbieter seine Strategie fort, junge und innovative Unternehmen in der Baubranche zu unterstützen.
Beschaffungswesen mit Baustellenteams verbinden
LiveCosts vereinfacht nach Angaben von Nemetschek die Kostenkontrolle am Bau mit einer einfach zu bedienenden Software, die Teams im Büro und auf der Baustelle verbindet. Ziel sei es, allen Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe einfache Technologien für den Bauprozess zur Verfügung zu stellen.
Die Software-as-a-Service-Anwendung (SaaS)soll sich nahtlos in das Buchhaltungssystem eines Unternehmens einfügen und gleichzeitig über ausgefeilte Dashboards den Überblick ermöglichen.
Mehrwert gegenüber Excel und Tabellenkalkulationen
Die LiveCosts-Gründer waren selbst in der Baubranche tätig und kennen die Herausforderungen, die sich bei der Verwaltung verschiedener Interessengruppen und Technologien ergeben. „Wir sagen den Bauunternehmern im Prinzip, ob sie bei einem Projekt Geld verdienen oder nicht“, fasst Ciaran Brennan, CEO und einer der Mitbegründer von LiveCosts, die Vorteile der Software zusammen.
Excel und Tabellenkalkulationen seien immer noch wichtige Werkzeuge, aber in einer Welt mit Techniken der Künstlichen Intelligenz wie Machine Learning, Digitalisierung und Automatisierung sind sie nach Angaben von Brennan keine effiziente und effektive Methode mehr, um die Projektfinanzen eines Unternehmens zu verwalten.
Verwaltungsarbeit einsparen
Kunden von LiveCosts bestätigen nach Angaben des Unternehmens einen erheblichen Effizienzgewinn. „Unsere Buchhaltung spart mit LiveCosts einen Tag pro Woche an Verwaltungsarbeit“, sagt Jackie Dunne von Ashgrove Ireland.
Ciaran Devlin von Inline Construction fügt hinzu, dass sie in nur zwei Jahren expandieren konnten, wofür andere Unternehmen zehn Jahre gebraucht hätten. „Wenn Sie Ihr Unternehmen ernsthaft ausbauen wollen, brauchen Sie etwas wie LiveCosts“, so Devlin.
LiveCosts wurde 2020 nach zwei Jahren Forschung auf den Markt gebracht, so das irische Start-up-Unternehmen. Es sollte zunächst die eigenen Probleme des Teams bei einem Bauprojekt lösen. Heute betreut LiveCosts nach Angaben des Software-Herstellers bereits mehr als 5.000 Projekte weltweit.
Synergien zwischen LiveCosts und den Nemetschek-Marken erwartet
„Mit der Unterstützung der Nemetschek Group und unserer Anschubfinanzierung kann LiveCosts neue Märkte erschließen und sein Portfolio erweitern“, erklärt Tanja Kufner, Head of Startup & Venture Investments bei der Nemetschek Group.
„Wir sehen großes Potenzial und starke Synergien zwischen dem Angebot von LiveCosts und unseren Marken der Build & Construct Division und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Team“, sagt Matt Wheelis, SVP Strategy der Build & Construct Division der Nemetschek Group. Man freue sich darauf, die LiveCosts mit Bluebeam und Nevaris zu verknüpfen, um einen Mehrwert zu schaffen, „insbesondere für kleinere Unternehmen, bei denen wir eine rasche Digitalisierung sehen“, fügt Wheelis hinzu, der LiveCost als Board Advisor beitreten wird.
LiveCosts
LiveCosts.com bietet ein Software-as-a-Service-Produkt für mittelständische Bauunternehmen in Irland, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Südafrika. Das Unternehmen arbeitet mit führenden Buchhaltungsprodukten wie Sage, Xero und Quickbooks zusammen, um eine einfache, aber leistungsstarke Kontrolle der Kosten von Bauprojekten zu ermöglichen. Das Unternehmen wird jetzt von der irischen Regierungsbehörde Enterprise Ireland, der Londoner Risikokapitalfirma Protech, Pi Labs und der Nemetschek Group unterstützt.