Schinkel-Wettbewerb 2025
Das Thema: Clever aufgegleist.
Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) lobt jetzt den Schinkel-Wettbewerb 2025 unter dem Thema „Clever aufgegleist!“ aus.
Nachwuchswettbewerb für junge Leute bis 35 Jahre
Der Ideen- und Förderwettbewerb richtet sich an junge Leute bis 35 Jahre aus den Bereichen Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung, konstruktiver Ingenieurbau und Freie Kunst. Er zählt laut dem Verein zu den bekanntesten und ältesten deutschen Nachwuchspreisen. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von bis zu 30 000 Euro vergeben. Die Ausschreibungsunterlagen stehen jetzt online zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt über den Kooperationspartner „wettbewerbe aktuell“.
Das Thema: Weiterentwicklung des Gebiets zwischen Bahnhof Südkreuz und Park am Gleisdreieck
Der AIV-Wettbewerb hat das Gebiet um die neue S-Bahnstrecke zwischen dem Bahnhof Südkreuz und dem Park am Gleisdreieck zum Thema. Erste Überlegungen für eine zweite Nord-Süd-Strecke der Berliner Gleichstrom-S-Bahn innerhalb der Ringbahn gehen nach Angaben des Auslobers bis weit vor den 2. Weltkrieg zurück. Aufgrund der geo- und verkehrspolitischen Entwicklungen habe das Vorhaben mehrfach vor dem Aus gestanden, bekomme nun aber neuen Schwung. Mit den Planungen zur Streckenführung der neuen S-Bahnlinie S 21 eröffneten sich im Umfeld des Parks am Gleisdreieck Bedarfe und Potenziale, das urbane System weiterzuentwickeln. Yvonne Paul, Vorsitzende des AIV-Schinkel-Ausschusses, erläutert: „Fachübergreifende Kooperationen sind bei diesem Thema von uns ausdrücklich erwünscht und werden im Wettbewerb besonders gefördert. Denn komplexe Aufgaben wie der Bau neuer Bahntrassen mitten durch die Berliner Innenstadt sind nur mit intensiver Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen in der erforderlichen Qualität zu bewerkstelligen.“ Tobias Nöfer, AIV-Vorsitzender, ergänzt: „Es ist wichtig, dass sich insbesondere die jungen Fachleute mit den großen Zukunftsaufgaben beschäftigen. Deshalb veranstaltet der AIV zu Berlin-Brandenburg seit über 160 Jahren den bekanntesten Nachwuchswettbewerb für Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur und Ingenieurbau. Der Wettstreit um die besten Ideen beflügelt positive Vorstellungen von der Zukunft, die für unsere demokratische Gesellschaft so wichtig sind.“
Städtebau mit Schwerpunkt Wohnungsbau
Gesucht werden städtebauliche Ideen für die Qualifizierung des Gebiets zu einem zukunftsfähigen urbanen Mischgebiet. Im Rahmen des städtebaulichen Entwurfs sollte ein für den Standort funktionsfähiges Programm entwickelt werden. Aufgrund des weiterhin hohen Bedarfs an Wohnraum in Berlin sollen dabei insbesondere Potenziale für Wohnungsbau identifiziert und maximal ausgeschöpft werden. Der Entwurf soll angemessen auf die sehr unterschiedlichen Seiten mit Yorckstraße, Bahntrassen und Park reagieren und einen jeweils überzeugenden städtebaulichen Ausdruck finden.
Landschaftsarchitektur mit Parkerweiterung
Aufgabe ist, eine sinnfällige Erweiterung des Parks am Gleisdreieck unter Eingliederung der neuen Bahntrasse zu planen. Der Neubau der S-Bahnstrecke wird den Park und die Anbindung an die Yorckstraße empfindlich verändern. Demnach ist die Planung im Zusammenhang der komplexen Höhenlagen zu durchdenken. Die Erweiterung des Parks am Gleisdreieck erfordert ein kritisches Weiterdenken des heute sehr gut angenommenen und teils überlasteten Parks. Dazu gehören der Umgang mit den neuen Herausforderungen an die Mobilität, soziale Gesichtspunkte und Entwicklungspotenziale, auch bezogen auf eine städtebauliche Nachverdichtung.
Architektur für S-Bahn und Rad
Eine qualitätvollere Neugestaltung des westlichen sowie östlichen Bahnhofsvorplatzes wird erwartet. Unter Berücksichtigung der vorhanden Tragstrukturen sollen zudem die innere und äußere Orientierung und Verkehrsführung verbessert und einladende Ein- und Durchgänge geschaffen werden. Korrespondierend zur Aufgabenstellung der Fachsparte „konstruktiver Ingenieurbau“ sollen zwei zusätzliche S-Bahngeleise und der im Konzept i2030 vorgesehene Halt für Regionalzüge auf den Ringbahngleisen sowie eine durchgehende Fahrradachse in Nord-Südrichtung architektonisch in/an das Gebäude und dessen Umfeld ein-/angebunden werden.
Konstruktiver Ingenieurbau für Brücken- und Rampenbauwerke
Die Aufgabenstellung des konstruktiven Ingenieurbaus beinhaltet die Entwicklung von Radverbindungen in Ost-West- und in Nord-Süd-Richtung über die Gleise und den Bahnhof hinweg. In dem Zusammenhang soll das aktuell ungenutzte Parkdeck im nördlichen Bereich des Bahnhofsgebäudes zum Fahrradstellplatz ausgebaut werden. Um die Erschließung über beide Gleisanlagen zu erreichen, werden Brücken- und Rampenbauwerke für Fahrradwege erforderlich.
Verkehrsplanung in Richtung Süden
Kern der Aufgabe im Bereich Verkehr ist die Fortsetzung Richtung Süden. Die derzeitige Planung sieht im Bereich des heutigen Parks am Gleisdreieck diverse Überführungsbauwerke in mehreren Ebenen vor, ohne dass zwischen den sich kreuzenden Linien umgestiegen werden kann. Trotz der erheblichen Investitionen bekämen die nachfragestarken Stationen der südlichen Wannseebahn (Potsdam –) Wannsee – Friedenau keinen direkten Anschluss an das Südkreuz als zweitwichtigstem Fern- und Regionalbahnhof Berlins.
Freie Kunst in jedweder Form
Für den Bahnhof Südkreuz und sein Umfeld wird eine künstlerische Arbeit gesucht, die das Potenzial des eröffneten Bahnhofareals als einen lebendigen und entwicklungsfähigen Verkehrsknotenpunkt in Berlin unterstreicht. Möglich sind künstlerische Arbeiten in jedweder Form (Skulptur, Malerei, Film, Performance, Präsentation etc.).
Termine zum AIV-Schinkel-Wettbewerb:
Rückfragenkolloquium: 4. November 2024 Anmeldeschluss: 27. Januar 2025 Abgabe: 10. Februar 2025 Preisverleihung und Schinkel-Fest: 13. März 2025