Umbau des Fritz-Foerster-Baus der TU Dresden ausgezeichnet
Der von der Deutschen Universitätsstiftung ausgelobte Deutsche Hochschulbaupreis geht in diesem Jahr nach Dresden. Ausgezeichnet wird der Umbau des Fritz-Foerster-Baus der TU Dresden, der einen Hörsaal und mehrere Seminarräume beherbergt sowie als Sitz der zentralen Verwaltung fungiert. Die Neugestaltung des Gebäudes lag in den Händen des Büros Code Unique Architekten aus Dresden. Bauherr war der Staatsbetrieb Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement.
Nach einer über achtjährigen Bauzeit wurde das denkmalgeschützte ehemalige Forschungsgebäude der Chemischen Institute im Herzen der TU Dresden Ende Februar 2023 seiner neuen Bestimmung zugeführt. Die Dekontaminierung und Geruchsneutralisation des gesamten Objekts gehörte zu den größten Herausforderungen, die es zu bewältigen galt. Hierzu waren umfassende Sanierungs- und Umbaumaßnahmen erforderlich: Ehemalige Labore wurden zu modernen Büros umgewandelt. Durch zusammenhängende Flur- und Foyerflächen wurde zudem Platz für vielfältige Begegnungen und Veranstaltungen geschaffen. Auch die Freitreppe und die neuen Sitzstufen im Innenhof laden Mitarbeitende und Universitätsangehörige zum gemeinsamen Verweilen ein. Ein für die Preisverleihung entstandenes Video zum Gebäude ist hier abrufbar.
Altes bleibt erhalten, Neues subtil lesbar
Die Jury unter Vorsitz der Münchner Architektin Birgit Rudacs betont: „Der Umbau des Fritz-Foerster-Baus der TU Dresden (…) ist ein exzellentes Beispiel, wie mit historischen Gebäuden umgegangen werden kann. Alle Maßnahmen ordnen sich sowohl in Struktur als auch in der sachlichen architektonischen Sprache dem 1920er-Jahre-Bau unter. Feine sensible Maßnahmen geben der Baumaßnahme den eigenen Charakter und eine neue gestalterische Identität. Das Alte bleibt erhalten und das Neue wird subtil zurückhaltend lesbar.“
Architektonisch prägend
Jan Gerken, Kanzler der TU Dresden, unterstreicht: „Mit der Sanierung des Fritz-Foerster-Baus ist eine beeindruckende Metamorphose gelungen. Zunächst als Forschungsstätte für die Neuen Chemischen Institute gebaut, vereint es heute die Zentrale Universitäts- und Studierendenverwaltung unter einem Dach und in einem modernen Gebäude, das unseren Campus architektonisch prägt. Martin Boden-Peroche und Volker Giezek haben selbst an der TU Dresden Architektur studiert und leiten heute das Architekturbüro Code Unique. Ich kann mir kein ambitionierteres Projekt vorstellen, das Architekten an ihrer Alma Mater realisieren dürfen. Ihnen, dem SIB und allen beteiligten Gewerken und Akteuren gilt unser größter Dank.“
Weitere Auszeichnungen
Zwei weitere Auszeichnungen in Höhe von jeweils 5.000 Euro gehen an Bauprojekte der Technischen Universität Braunschweig und der Hochschule Reutlingen.
Deutscher Hochschulbaupreis würdigt baukulturelle Qualität
Der Deutsche Hochschulbaupreis wurde von der Deutschen Universitätsstiftung (DUS) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zum siebten Mal ausgelobt. Die Auszeichnung wird durch die Eberhard-Schöck-Stiftung mit einem Preisgeld in einer Gesamthöhe von 25.000 Euro unterstützt. Mit den Prämierungen des Hochschulbaupreises werden jeweils die Bauherren und die Entwurfsverfasser ausgezeichnet. Um den Preis haben sich 18 Hochschulen aus zehn Bundesländern mit 20 Projekten beworben.
Mit dem Preisträger und den beiden Auszeichnungen werden beispielhafte Hochschulgebäude oder -ensembles gewürdigt, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen beziehungsweise von einem vorbildlichen Umgang mit historischer Bausubstanz zeugen. Sie vereinen in herausragender Weise ästhetische und funktionale Gesichtspunkte und sind als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrer attraktiv. Zugleich sind sie dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet und tragen positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes bei. Finanziell unterstützt hat den Preis das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die Durchführung des Wettbewerbs lag beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).