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Stahl neu gedacht 06.01.2025, 00:00 Uhr

Bauen für die Zukunft

Ob Solarmodule, Stahlspundbohlen oder Fassadenelemente mit oder ohne Vertikalbegrünungssystem, AcelorMittal zeigt auf der BAU 2025 dass Stahl mit Recyclingraten von über 85 Prozent ein durchaus attraktiver Baustoff ist.

Pilotinstallation auf dem AcelorMittal Industriestandort in Contrisson mit 1 kWp-Paneelen. Foto: AcelorMittal

Pilotinstallation auf dem AcelorMittal Industriestandort in Contrisson mit 1 kWp-Paneelen.

Foto: AcelorMittal

Die Anforderungen an den modernen Gebäudebau sind hoch. Nachhaltig soll er sein, effizient, flexibel und ressourcenschonend. Aber auch bei der Verkehrsinfrastruktur oder im Bereich der erneuerbaren Energien stellt das Bauen mit Stahl eine bedeutende Alternative dar. Als robustes Material senkt Stahl die Wartungskosten. Durch einfache und schnelle Verarbeitung reduzieren sich darüber hinaus Bauzeiten und -kosten.

Helioroof: Leichtes Dachsystem mit Solar-Power

Mit Helioroof hat die Construction-Sparte des weltweit führenden Stahlherstellers ArcelorMittal eine besondere Solardachlösung entwickelt, die eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt. Helioroof, für Schrägdächer konzipiert, ist eine Kombination aus einem wärmegedämmten Paneel und einer Silizium-Solarzelle. Diese Verbindung spart Zeit bei der Einrichtung und wirkt sich zudem positiv auf die Nachhaltigkeitsziele aus.

Helioroof ist die perfekte Lösung für Renovierungsprojekte, deren Nachhaltigkeit schnell und kostengünstig verbessert werden soll.

Foto: AcelorMittal

Weniger Gewicht, weniger CO2-Emissionen

Während bei herkömmlichen Solardächern zunächst Sandwichpaneele, entsprechende Befestigungssysteme und zuletzt Solarmodule installiert werden, kann beim Verwenden des integrierten Helioroof-Moduls auf Glas und aufwendige Unterkonstruktionen verzichtet werden. Dies reduziert Berechnungen zufolge den CO2-Fußabdruck eines Bauprojekts um 25 Prozent. Nicht nur aus diesem Grund ist Helioroof 2024 mit dem „The Smarter E Award“ in der Kategorie Photovoltaik ausgezeichnet worden.

Was ein weiterer Pluspunkt von Helioroof ist: Bauherren kommen schneller und einfacher an ihr Ziel. Die Leichtbauweise – Helioroof wiegt 50 Prozent weniger als vergleichbare Systeme – verringert die strukturelle Belastung von Gebäuden und erleichtert auch die Montage. Der wesentlich schnellere Aufbau und die elektrische Installation mit einem Stecksystem sparen Ressourcen, bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten und sind daher insbesondere für Renovierungsprojekte geeignet.

Flexibles Design und eine Leistung von 2 kWp

Die Silizium-Solarzellen der neuen Generation leisten zwei Kilowatt-Peak, die Paneele sind flexibel einsetzbar, bei einer Länge zwischen zwei und zwölf Metern. Sie lassen sich praktisch an jedes Dachdesign anpassen. Leicht, kosteneffizient und steckerfertig: Das Helioroof-Solarpaneel eignet sich sowohl für Bauten im privaten als auch gewerblichen Umfeld. Helioroof ist Teil des Helexio Line-Projekts von ArcelorMittal, das vom EU-Innovationsfonds unterstützt wird. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung CO2-armer Technologien zur Unterstützung der globalen Klimaziele.

Einsatzmöglichkeiten von Stahl im Baubereich

Generell geht es in der Baubranche, die für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich zeichnet, mehr und mehr darum, intelligenter und nachhaltiger zu planen. Von der kleinen Stahlfaser für Bewehrungen bis hin zu meterlangen Lochstegträgern: Der Grundstoff Stahl findet nicht nur seinen Platz in vielfältigsten Anwendungen, sondern bietet auch die Möglichkeit, Materialien wiederzuverwenden. Stahl ist eines der zirkulärsten Materialien der Welt, Recyclingraten über 85 Prozent sind üblich. Die Recyclingfähigkeit und Wiederverwertung machen Stahl zu einem attraktiven Baustoff. Ein entscheidender Faktor ist, dass der Stahl mittlerweile stark CO2-reduziert hergestellt werden kann. Ein Beispiel aus dem Industriebau ist der Segro Park Frechen. Durch die Verwendung von 275 Tonnen XCarb-Stahl von ArcelorMittal, der aus recyceltem Material und mit erneuerbarem Strom im Elektrolichtbogenofen hergestellt wird, werden rund 542 000 Kilogramm CO2 eingespart. Im Vergleich zur herkömmlichen Produktion im Hochofen, die 2,2 bis 2,8 Tonnen CO2 pro Tonne Stahl erzeugt, emittiert das Verfahren „XCarb recycelt und erneuerbar hergestellt“ je nach Produkt nur 0,333 Tonnen CO2. Für das Segro-Park-Projekt bedeutet dies: bis zu 74 Prozent weniger CO2 pro Tonne Stahl. Werden bei einem Projekt Träger der Marke XCarb verwendet, reduziert sich die CO2-Bilanz des gesamten Projekts deutlich. Die Angaben zu den CO2-Werten können einer unabhängig zertifizierten Umweltproduktdeklaration (EPD) entnommen werden. So können Planer und Investoren den Daten vertrauen.

Die Gebäudehülle des Segroparks in Frechen besteht aus recyceltem und erneuerbarem XCarb-Stahl von AcelorMittal.

Foto: AcelorMittal

Umweltfreundlicher als Beton: Stahlspundbohlen

Wie Wiederverwertbarkeit und eine reduzierte Umweltbelastung wirken, zeigt das Beispiel von Stahlspundbohlen, die bei größeren Infrastrukturprojekten wie Kaimauern, Brückenwiderlagern oder Tiefgaragen zum Einsatz kommen. Eine Studie besagt, dass permanente Stahlspundwände beim Bau von Tiefgaragen in Deutschland sowohl kostengünstiger als auch umweltfreundlicher sind als herkömmliche Betonalternativen. So kann der Bau mit Stahlspundwänden bis zu 24 Prozent günstiger sein. Außerdem werden die CO2-Emissionen bei Produkten, die zu 100 Prozent aus Stahlschrott bestehen und zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien hergestellt werden, erheblich reduziert. Eine Lebenszyklusanalyse bestätigt, dass temporäre Stahlspundwände, die mehrfach wiederverwendet werden, die geringste Umweltbelastung aufweisen. Nach ihrem Gebrauch in temporären Projekten, wie dem Baugrubenverbau, werden die Bohlen gezogen und mehrmals wiederverwendet. Zudem können aus alten Profilen durch den Einschmelz- und Recyclingprozess im Elektrolichtbogenofen neue Spundbohlen hergestellt werden. Neben der CO2-reduzierten Herstellungsweise ist Stahl ein Werkstoff, der immer wieder – ohne Qualitätsverluste – recycelt werden kann.

Fassadenelemente aus Recyclingstahl

Auch bei Fassadenelementen von Gebäuden hält die Kreislaufwirtschaft mehr und mehr Einzug. Die Sandwichpaneele Ondatherm von ArcelorMittal – eine Verbindung dünner Stahlbleche mit einem starren, isolierenden Kernmaterial, wodurch eine Art Verbundwerkstoff entsteht – können vollständig recycelt werden. Elemente, die nicht mehr benötigt werden, werden getrennt, sodass jedes Material einzeln dem Recycling zugeführt wird. Der Stahl wird nach dem etablierten Schrottrecyclingverfahren recycelt und das PIR-Kernmaterial zu neuen chemischen Rohstoffen verarbeitet. Ein Teil dieses Materials kann zur Herstellung von PIR-Schaum und damit auch zur Produktion von Sandwichpaneelen wiederverwendet werden. Die Sandwichpaneele sind leicht und weisen dennoch eine gute Wärmedämmung, hohe Tragfähigkeit und mechanische Beständigkeit auf.

Trend: Fassadenbegrünung

Besonders bei Logistikhallen oder Gewerbeimmobilien kristallisiert sich ein Trend bei der Fassade heraus: die Begrünung. Die Vegetation am Gebäude stärkt die Biodiversität und verbessert das Mikroklima durch zusätzliche Verdunstung. Mit Ondatherm Hybrid Green hat ArcelorMittal eine einfache Lösung parat, um Kletterhilfen an der Oberfläche einer Fassade zu befestigen und gleichzeitig eine Langlebigkeit der Fassade zu gewährleisten. Die Ondatherm-Sandwichpaneele werden mit einer zusätzlichen Hybridschiene mit Magnelis-Beschichtung und einem Vertikalbegrünungssystem ausgestattet. Besonders für nachhaltige Bauprojekte ist Ondatherm Hybrid Green attraktiv, da es auf zirkuläre Bauprinzipien ausgelegt ist und zu energieeffizienten, umweltfreundlichen Gebäuden beiträgt. Es eignet sich für die Realisierung moderner und ressourcenschonender Bauvorhaben in verschiedenen Einsatzbereichen wie Industrie, Logistik oder Gewerbe.

Die wärmedämmenden Ondatherm-Sandwichpaneele können mit einem Vertikalbegrünungssystem ausgestattet werden.

Foto: AcelorMIttal

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Von Von AcelorMittal