Hybridbau überzeugt mit dem Einsatz von Beton
Die Concrete Design Competition ist entschieden. Studierende der TU Kaiserslautern konnten mit ihrem Beitrag eines Pavillons in Hybridbauweise überzeugen und gewannen den bundesweiten Wettbewerb.
Das Ziel der „Concrete Design Competition“ ist es, das Potenzial von Beton gestalterisch auszuschöpfen und innovativer Entwurfskonzepte zu fördern. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs, der auf eine Initiative der europäischen Beton- und Zementindustrie zurückgeht, war FORM-WORKS. Damit wurde der Fokus darauf gelegt, was dem Beton seine Form und Gestalt gibt. Mit dem Modell zu ihrem Pavillon in Hybridbauweise aus Holz und Beton konnten Prof. Dirk Bayer vom Fachgebiet Methodik des Entwerfens der TU Kaiserslautern (TUK) und die Architekturstudenten Andras Kispal, Florian Lapport und Yasin Roßbach die Jury überzeugen. Sie haben den ersten Platz des bundesweiten Wettbewerbs erhalten, der mit 1.500 Euro dotiert ist. Durch ihren Sieg kann das Team den Prototyp im Herbst auf europäischer Ebene bei der Masterclass in Dublin vorstellen.
Bauingenieurwesen hilft beim Thema Beton
„Das Projekt ist im Rahmen des Seminars Dfab (digitale Fabrikation) entstanden“, erläutert Bayer. „Die Studierenden haben den Pavillon ausgehend von Konzept und Plan bis hin zum 1:1 gebauten Prototypen aus Holz und Beton umgesetzt.“ Mit einer Sondervorlesung für die Architekten zum Thema Beton hat der Fachbereich Bauingenieurwesen um Prof. Dr.-Ing. Matthias Pahn vom Fachgebiet Baukonstruktion und Fertigteilbau den Einstieg für die Kenntnisse zum Baustoff erleichtert. Zudem haben sie das Baumaterial bereitgestellt. Die Bauteile, die für den Hybridbau benötigt wurden, haben die Studierenden dann selbst hergestellt. „Unser Dank gilt ebenso dem Team aus der Betonierhalle, welches uns bei den Arbeiten so tatkräftig unterstützt hat,“ unterstreicht Bayer.
Die Planung ist für das Ergebnis wichtig
„Die praktische Umsetzung unseres Entwurfs im Wahlfach Dfab vom Fachgebiet Methodik des Entwerfens hat uns gezeigt, was es wirklich bedeutet, jedes kleinste Detail 1:1 zu konstruieren. Besonders bei der eigenständigen Montage haben wir gelernt, was alles gut durchdacht war und wo wir in Zukunft noch achtsamer sein müssen. Dasselbe gilt für die Vorfertigung. Die computergesteuerte Bearbeitung bringt ein großes Maß an Präzision mit sich, welches man später bei der händischen Montage nicht erwarten kann. Deshalb ist es wichtig, per Computer gut zu planen und dabei weit vorauszudenken. Zusammen mit den Eigenschaften des Ultra-Hochleistungsbetons ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für den Entwurf, deren Grenzen wir auch gleich in der Praxis ausreizen und testen konnten. Ein so umfangreiches Projekt bringt viel Aufwand mit sich, aber auch viel Spaß und der Lerneffekt war immens“, erklären die drei Studierenden, die Stolz auf ihre Auszeichnung sind. Und nach dem Gewinn der nationalen Wettbewerbsrunde ist das Team bereit für die Masterclass im Herbst. „Wir sind gespannt, wie unser Prototyp im europäischen Vergleich abschneidet und hoffen, dass die Idee der forschenden Lehre, die wir mit der Seminarreihe Dfab verfolgen, bei der Fachjury in Dublin erneut so guten Anklang findet“, so Bayer.
Internationaler Wettbewerb zum Bauen mit Beton
Alle zwei Jahre wird der Wettbewerb Concrete Design Competition in den beteiligten Ländern ausgelobt. Aktuell sind das die Länder Deutschland, Niederlande, Belgien, Türkei und Irland. Dabei richtet sich der Wettbewerb an Studierende der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen, Design und verwandter Disziplinen an den Hochschulen. Die Fachjury beurteilt die eingereichten Forschungs- und Entwurfsarbeiten nach folgenden Kriterien: überzeugende Umsetzung des Themas, konzeptioneller Ansatz, Kreativität und Innovation sowie materialgerechte Umsetzung. Bei der nationalen Entscheidung gewann Alexandros Tsalkitzidis von der Universität Stuttgart am Institut für Leichtbeton, Entwerfen & Konstruieren den zweiten Platz mit „TA174, Ring of Imagination“. Den dritten Platz belegten Luis Frisch und Leo Ritter auch von der Universität Stuttgart, von der Fakultät Architektur und Stadtplanung mit „replacement“.
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