CO2-Einsparungen durch Stauvermeidung durch Wechselverkehrsführungen bei der Erneuerung von Brückenbauwerken am Beispiel der Salzbachtalbrücke

Einflussfaktoren auf den CO2-Ausstoß Grafik: Lehrstuhl und Institut für Straßenwesen, RWTH Aachen University
D. Kemper, B. Camps
Bauingenieur Jahrgang 100 (2025) Heft 04
Publikationsdatum: 04.04.2025
doi.org/10.37544/0005-6650-2025-04-39
Zusammenfassung Die Nachhaltigkeitsbewertung von Infrastrukturen ist in vielen Bereich schon etabliert, in Deutschland wird sie allerdings im Bereich der Straßeninfrastruktur noch nicht regelmäßig angewendet. Dabei kann diese durch die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen Art der Baudurchführung und Stauentwicklung ein sehr großes Potenzial entfalten, insbesondere hinsichtlich CO2-Reduktion. Im Rahmen dieses Beitrages soll aufgezeigt werden, welche Einsparpotenziale durch gezielte Maßnahmen und Reduktionen von verkehrlichen Auswirkungen bereits heute möglich sind. Hierfür werden die durch einen Stau verursachten beziehungsweise vermeidbaren CO2-Emissionen im Umfeld einer Brückensanierung dargestellt und mögliche Potenziale aufgezeigt. Es wird allerdings ausschließlich der CO2-Ausstoß betrachtet, andere Umweltfaktoren werden vernachlässigt. Als Anwendungsfall wurde eine reale Arbeitsstelle im Bereich der Salzbachtalbrücke auf der BAB 66 ausgewählt, für die die CO2-Emissionen bei einer Wechselverkehrsführung (Richtungswechselbetrieb) sowie einer konventionellen 3+0-Verkehrsführung gegenübergestellt wurden. Es konnte gezeigt werden, dass durch gezielte verkehrliche Optimierungen deutliche CO2-Einsparungen erzielt werden können.
CO2 savings through congestion avoidance when renewing bridge structures by the example of the Salzbachtal bridge
Abstract The sustainability assessment of infrastructure is already established in many areas, but in Germany it is not yet regularly applied to road infrastructure. However, due to the direct correlation between the type of construction and the development of congestion, this can have great potential, especially in terms of CO2 reduction. The aim of this article is to show what savings potential is already possible today through targeted measures and reductions in traffic impacts. For this purpose, the CO2 emissions caused or avoidable by a traffic jam in the vicinity of a bridge renovation are presented and possible potentials are shown. However, only the CO2 emissions are considered, other environmental factors are neglected. A real work site in the area of the Salzbachtal bridge on the A 66 motorway was selected as an application case, for which the CO2 emissions were compared with alternating traffic management (directional change operation) and conventional 3+0 traffic management. It has been shown that significant CO2 savings can be achieved through targeted traffic optimization.