Die Überbauung des „Bankhaus am Theater“ – Herausforderungen beim Bauen im Bestand im historischen Umfeld
W. Roeser, F. Teworte, J. Schnetgöke
Bauingenieur Jahrgang 99 (2024) Heft 11
Publikationsdatum: 07.11.2024
doi.org/10.37544/0005-6650-2024-11-34
Prof. Dr. Dr. Josef Hegger zum 70. Geburtstag gewidmet
Zusammenfassung Das Bankhaus am Theater in Aachen wurde in der Gründerzeit 1907 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Zur Erweiterung wurde es von 2018 bis 2022 durch einen Neubau in Betonbauweise ergänzt, der gleichzeitig mit zwei Obergeschossen über das Denkmal auskragt. Die Auskragung in den beiden neuen Obergeschossen wurde durch einen weitspannenden Vierendeelträger, der in die auskragenden Querwände eingespannt ist, realisiert. Dadurch war keine Lastdurchleitung durch den denkmalgeschützten Bestand erforderlich, dessen Tragwerk somit weitgehend in seinem Ursprungszustand erhalten werden konnte. Bei den Bauarbeiten im historischen Umfeld der Kaiserstadt Aachen waren Fundamente der „Barbarossa-Mauer“ aus der ehemaligen Stadtmauer zu konservieren, die nun unter dem Neubau liegen und in einem archäologischen Fenster sichtbar sind.
Cantilevering the historic “Bankhaus am Theater” – Challenges of building on existing structures in a historical environment
Abstract The “Bankhaus am Theater” (bank building at the theater) in Aachen was built in the Wilhelminian period in 1907 and is listed as heritage building. From 2018 to 2022, it was expanded by a new concrete building, which cantilevers the historic building with two upper floors. The cantilever in the two new upper floors was realized by a wide-span Vierendeel girder, which is clamped into the cantilevered gable wall. Hence, no load is transferred to the historic building, whose supporting structure could thus be largely preserved in its original state. During the construction work in the historic surroundings of the imperial city of Aachen, the foundations of the „Barbarossa Wall“ from the former city wall had to be preserved, which now lie under the new building and are visible in an archaeological window.