Behelfsbrücke am Südschnellweg bald fertig
Die ARGE B3 Südschnellweg, bestehend aus den PORR Leistungsbereichen Ingenieurbau und Spezialtiefbau sowie der Hagedorn Unternehmensgruppe, hat sowohl die Stahlkonstruktion als auch den Betonbau der Behelfsbrücke im Projekt B3 Südschnellsweg abgeschlossen. Das Projekt zählt zu den komplexesten in der Landeshauptstadt Hannover.
Die 940 Meter lange Behelfsbrücke ist nun mehr als nur ein Stahlgerüst. Sie ist das Ergebnis von 2 000 Metern Längsträgern und 3 500 Metern Querträgern, die in drei verschiedenen Stahlwerken gefertigt wurden. Mehr als 100 Lkw-Ladungen waren notwendig, um die massiven Bauteile zu liefern. Die Verbindung der Teile erforderte eine beeindruckende Menge an Schweißarbeiten – insgesamt 28 Kilometer Schweißnähte. Wo nicht geschweißt wurde, kamen Schraubverbindungen zum Einsatz, insbesondere bei fast allen der 351 Querträger. Angesichts der Witterungsbedingungen in Hannover, wo jährlich rund 672 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen, war ein umfassender Korrosionsschutz unerlässlich.
Einweihung in Sichtweite
Während der Stahlbau mit dem Einsetzen des letzten Querträgers die sogenannte „Hochzeit“ feierte, lief parallel dazu der Betonbau auf Hochtouren. Nach Fertigstellung des Stahltragwerks mussten die Fertigteile exakt auf die Stahlträger aufgesetzt werden. Hierbei war höchste Präzision gefragt: Die Anschlussbewehrung der
Fertigteile musste millimetergenau zwischen die Kopfbolzen der Stahlträger eingefädelt werden. Vor kurzem wurde das letzte von fast 2000 Fertigteilen verlegt.
Nach der vollständigen Verlegung der Fertigteile auf dem Tragwerk kommt der Eisenflechter zum Einsatz und „fädelt“ mit Draht und Zange alle Einzelstäbe zu einem starren Bewehrungskörper zusammen. Dabei kommen teilweise mehr als 360 Kilogramm pro Kubikmeter Beton auf die Waage. Die Betonierabschnitte der einzelnen Tragwerke liegen zwischen 50 und 250 Kubikmeter. Das entspricht in etwa sieben bis 35 voll beladenen Betonfahrzeugen. Mehr als 3/4 der Überbauten sind bereits betoniert. Die Betonage der Kappen auf den Überbauten bildet den Abschluss der Rohbauarbeiten am Stahlverbundbauwerk und ist Voraussetzung für die Folgegewerke Geländer und Lärmschutzwände. Anschließend erfolgt der zweilagige Asphalteinbau auf dem Beton des Überbaus sowie die Markierungsarbeiten und die Montage der Leitelemente. Nach der Brückenhauptprüfung steht der Inbetriebnahme nichts mehr im Wege. Jetzt geht es auf die Zielgerade zur Fertigstellung des Behelfsbauwerks. Die Einweihung der Brücke ist in Sichtweite.
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