Erstes Teilbauwerk für den Verkehr freigegeben
Das erste Teilbauwerk der neuen A1 Rheinbrücke Leverkusen wurde nach sieben Jahren Bauzeit am Sonntag für den Verkehr freigegeben. Die Brücke ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die gesamte Metropolregion.
Am 4. Februar 2024 hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic (FDP), das erste Teilbauwerk der neuen A1 Rheinbrücke Leverkusen für den Verkehr freigegeben. Mit dabei: der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), der Vorsitzende der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, Dr. Michael Güntner, und der Direktor der Niederlassung Rheinland, Thomas Ganz.
Verkehrsminister Wissing spricht von wichtigem Etappenziel
Dr. Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, kommentierte die Freigabe für den Verkehr wie folgt: „Ab heute kann der Verkehr wieder ungehindert über die Rheinbrücke Leverkusen fließen. Das entlastet nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner, sondern den gesamten Großraum Köln. Der Ersatzneubau der Brücke ist ein wichtiges Etappenziel. Der Bund investiert trotz angespannter Haushaltslage konsequent weiter in der Region. Das ist wichtig, denn eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur ist die Grundlage für Wohlstand und Wachstum im gesamten Land.“
Auch Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, freute sich über das erste Etappenziel: „Die Fertigstellung des ersten Teils der Rheinbrücke ist ein wichtiger Meilenstein für eine funktionierende und belastbare Verkehrsinfrastruktur im Rheinland. Mit der Freigabe werden sich die Verkehrsflüsse in der gesamten Region spürbar verbessern. Das bringt lang ersehnte Entlastung für viele Pendlerinnen und Pendler und für die gesamte Wirtschaftsregion Rheinland. Jetzt gilt es, auch den Bau des zweiten Brückenteils zügig voranzutreiben.“
Geschwindigkeitsbeschränkung wird fortbestehen
Wie die Autobahn GmbH mitteilt, stehen dem Verkehr in beiden Fahrtrichtungen jeweils drei eingeengte Fahrspuren bis zur Fertigstellung des zweiten neuen Brückenteilbauwerks zur Verfügung. Dabei gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h. Auch ein neuer 3,25 Meter breiter Fuß- und Radweg wurde freigegeben.
Während einer vorangehenden ca. zweiwöchigen Vollsperrung hatte man die neue Brücke nebst Fuß- und Radwegen an die bisherigen Autobahnflächen angeschlossen. Dabei wurden zudem umfangreiche Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen im unmittelbaren Umfeld der Rheinbrücke erledigt.
Beeindruckende Maße
Die Maße der neuen Brücke, die aus zwei Teilbauwerken besteht, sind beeindruckend: So bestehen auch die neuen Brückenbauwerke wie der Bestandsbau aus Strom- und Vorlandbrücken. Die gesamte Rheinbrücke hat eine Länge von 1068,5 Metern. Die größte Nutzbreite der neuen Brücke beträgt jeweils 33 Meter. Nach der Gesamtfertigstellung hat die neue Rheinbrücke Leverkusen eine Brückenfläche von etwa 70.000 Quadratmetern. Ihre Pylonen ragen rund 55 Meter über die Fahrbahn in die Höhe.
Startschuß für Rückbau der alten Brücke
Mit der Freigabe der neuen Rheinbrücke startet zugleich der Rückbau der alten Leverkusener Rheinbrücke. Die Dauer für den Rückbau der Strom- und Vorlandbrücke inklusive aller Pfeiler wird mit einem Jahr veranschlagt, sodass mit dem Neubau des zweiten Teilbauwerks der neuen Leverkusener Brücke voraussichtlich im Frühjahr 2025 begonnen werden kann.
Die Historie
Mit zwei Fahrspuren plus Standstreifen war die Leverkusener Rheinbrücke in den 1960er-Jahren ein zukunftsweisendes Stück Infrastruktur. Einst konzipiert für 40.000 Kraftfahrzeuge pro Tag, fahren derzeit circa 100.000 Kraftfahrzeuge täglich auf der Brücke. Vor Errichtung einer Schrankenanlage für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Ende September 2016 waren es sogar 120.000 Fahrzeuge täglich – darunter 14.000 Lkw. Eine Verkehrszählung seit Inbetriebnahme der Schranke hat es bislang nicht gegeben.
Seit 2012 attestierten Fachleute der Brücke einen „kritischen Bauwerkzustand“: Mit Rissen in der Tragwerkskonstruktion waren erstmalig Schäden festgestellt worden, die kurzfristig dazu führen können, dass Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sind. Polizei und Straßenbauverwaltung reagierten sofort mit verschiedenen Maßnahmen wie Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkungen.