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Erdbebensicheres Bauen 28.02.2022, 15:09 Uhr

Luxushotel auf 410 Erdbeben-Isolatoren

Doppel-Gleitpendellager senken die Baukosten und sichern den Betrieb in einem mexikanischen Luxus- und Familienhotel an der Pazifikküste auch bei starken Erdbebenbewegungen.

Die Hotelanlage wurde stufenweise in das aufsteigende Gelände hineingebaut und liegt – durch Dehnfugen in vier unabhängig voneinander bewegliche Sektionen aufgeteilt – komplett auf Erdbebenisolatoren. Foto: Maurer

Die Hotelanlage wurde stufenweise in das aufsteigende Gelände hineingebaut und liegt – durch Dehnfugen in vier unabhängig voneinander bewegliche Sektionen aufgeteilt – komplett auf Erdbebenisolatoren.

Foto: Maurer

Das Hotel Secrets & Dreams Bahia Mita ist das derzeit größte Gebäude in Lateinamerika, das komplett auf Erdbebenisolatoren steht. Es liegt zwischen der malerischen Landzunge Punta Mita und dem Seebad Puerto Vallarta an der Pazifikküste. Der riesige Komplex besteht aus zwei Hotels: „Secrets“ für Erwachsene und „Dreams“ für Familien und beherbergt zudem ein Shopping Center. Es ist das derzeit größte lateinamerikanische Gebäude, das auf Isolatoren liegt.

Die Hauptaufgabe im Erdbebenfall übernehmen die Lager

„Die größte Herausforderung bereits bei Planungsbeginn war, die Tragwerks­höhen und Lasten ungefähr gleichmäßig zu verteilen und die Position der Erdbebenisolatoren festzulegen“, beschreibt Dr. Luís Pinto Carvalho, Area Manager für Maurer SPS GmbH. „Das kommt leider oft zu kurz.“

Erdbebenisolation in vier Sektionen

Ausgangslage war, dass das Traumhotel stufenweise ins aufsteigende Gelände hineingebaut wurde. Daher war die gleichmäßige Verteilung der Lasten auf die Isolatoren entsprechend schwierig. Deshalb wurde die Anlage in vier Sektionen aufgeteilt, die durch Dehnfugen voneinander getrennt sind und sich somit im Erdbebenfall getrennt voneinander bewegen können.

15 Prozent Kosten allein beim Tragwerk eingespart

Am Ende senkte der Einsatz von Doppel-Gleitpendellagern die Baukosten, weil das Tragwerk mit schlankeren Stützen gebaut und auf viele Träger verzichtet werden konnte. Dies wiederum sparte Gebäudehöhe, was schließlich weniger Fassade und weniger Raum bedeutet – und damit auch weniger Aufwand für die Kühlung im laufenden Betrieb. „Allein im Tragwerksbereich wurden 15 Prozent der Kosten eingespart – bei gleichzeitiger Steigerung der Sicherheit“, berichtet Dr. Pinto

Lesen Sie weiter in der Ausgabe 03|2022 des Bauingenieur, um zu erfahren, wie das gelungen ist.

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Von Maurer / Karlhorst Klotz