Mehr Tore für das Fußballstadion der Europapokal-Kicker
Die neue Arena des SC Freiburg zeigt modernen Stadion-Bau. Neben den beiden Toren auf dem Spielfeld gibt es hier viele weitere Türen und Tore, die den Betrieb sicherstellen – bis hin zur Gewahrsamstür mit Kostklappe im Zellentrakt.
Das Stadion des Europapokal-Teilnehmers SC Freiburg (nächste Spiele in der „UEFA Europa League“ übrigens im Oktober gegen Nantes) erfüllt jetzt die gestiegenen Anforderungen des Profi-Fußballs. Das neue „Europa-Park Stadion“ löste das legendäre Dreisamstadion als Heimstätte des SC Freiburg ab.
Modernes Stadion mit einer Prise „Dreisam“-Gefühl
Die Kapazität stieg auf 34.700 Zuschauer, das Spielfeld genügt jetzt internationalen Standards und die Infrastruktur erfüllt moderne Ansprüche: Barrierefrei, mehr Fahrrad- als Pkw-Stellplätze (siehe Bautafel im Kasten unten), hoher Stehplatz-Anteil – etwas „Dreisam-Gefühl“ ist auch im neuen Stadion noch zu spüren.
Mit den diagonalen Zugstützen für das Dach demonstriert es schon von Weitem eigenständige Architektur. Innen besticht es mit Kompaktheit, steilen Tribünen und der Nähe zum Spielfeld. Optisches (und emotionales) Zentrum ist die Südtribüne für 8.000 Fans.
Neben den beiden Toren auf dem Spielfeld stellen viele Türen und Tore im ganzen Stadion den reibungslosen Betrieb sicher. Verantwortlich für die Türenplanung und -montage war die SchwarzwaldElemente GmbH, die gemeinsam mit dem Türen- und Torhersteller Teckentrup (Verl) Lösungen für unterschiedliche Anforderungen im Stadion erarbeitete, zu denen auch Vorgaben für Fluchtwege, Brandschutz und Barrierefreiheit gehören.
Besondere Anforderungen stellen etwa die Technikräume, die große Durchgänge benötigen, da hier zum Teil große Geräte und Fahrzeuge bewegt werden. Hier sorgen Doppelflügel-Türen im Ausmaß eines Fußballtores für genügend Platz.
Und auch andere von Fußballfans weniger beachteten Türen und Tore müssen zuverlässig ihren Zweck erfüllen: So sind beispielsweise in den Küchen- und Cateringtrakten Türen mit Edelstahl-Oberflächen verbaut, einem pflegeleichten und hygienischen Material.
Barrierefrei und für alle sicher
Barrierefreiheit war dem SC Freiburg besonders wichtig, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Stadionbesuch zu erleichtern. Daher wurden Rampen, schwellenlose und automatisch öffnende Türen ebenso wie Rollstuhlplätze eingeplant. Ebenso waren die Brandschutztüren barrierefrei auszuführen. Hier kam eine nach Produktnorm EN 16034 sowie EN 14351–1 klassifizierte Türe zum Einsatz.
Gewahrsamsräume für Randalierer
Zum Standard in Stadien gehören inzwischen Zellen, sogenannte „Gewahrsamsräume“. Mit der Haftraumtür „Teckentrup DW 62-1“ verbauten die Monteure eine gegen mechanische Einwirkungen robuste Tür, die über einen Knauf schnell zu entriegeln ist.
Sie ist gegen plötzliches Aufstoßen geschützt und lässt sich mit einem Schubriegel schnell verschließen. Der flächenbündige Einbau beugt Verletzungen vor – auf beiden Seiten. Dank verglaster Ausschnitte mit Sichtverschluss können die Insassen bei Bedarf beobachtet werden.
Besser im Team – im Fußball wie am Bau
„Wir haben das Projekt von der Anfragephase bis zur Abwicklung gemeinsam intensiv verfolgt und konnten so in jeder Phase unsere Expertise einbringen“, fasst Daniel Hamburger, Projektleiter bei SchwarzwaldElemente, die Teamarbeit mit dem Hersteller Teckentrup zusammen. Im neuen „Europa-Park Stadion“ haben sie passend zur Architektur des Stadions insgesamt etwa 260 Türen verbaut.
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