Spektakulärer Umbau in die Zalando-Zentrale Berlin
Wie macht man aus einem in der DDR entstandenen, völlig „introvertiert“ gebauten Warenhaus ein Bürogebäude, das nicht nur Tageslicht einlässt, sondern heutigen Ansprüchen an eine Arbeitsumgebung genügt? Der Neubau für die Zalando-Zentrale in Berlin zeigt es.
2016 gewann Jasper Architecs den Wettbewerb für eine Gesamtneugestaltung des 1979 erbauten ehemaligen Einkaufszentrums „Centrum Warenhaus“ der DDR. Ziel des Entwurfs war, den massiven quadratischen „Baustein“ von 80 x 80 Meter Kantenlänge in nutzbare und moderne Büroflächen zu verwandeln.
Dreieckige Prismen raus, Tageslicht rein!
Das alte Kaufhaus wurde ursprünglich als introvertiertes Gebäude ohne Öffnungen nach außen konzipiert. Die Gestaltungsidee bestand darin, dieses Prinzip umzukehren: Denn die Tageslichtsituation im Innenraum war eine große Herausforderung.
Die im Wettbewerb von Jasper Architecs vorgestellte Idee bestand darin, die Fassaden aufzubrechen und auf jeder Seite des quadratischen Gebäudes dreieckige Prismen zu schneiden, um den Innenraum mit natürlichem Licht zu durchfluten und so die massive monolithische Geometrie aufzulockern (siehe Bild 2 in der Bildergalerie).
Aufstockungen und Dachpavillon gewinnen Nutzfläche zurück
Die ausgeschnittene Nutzfläche wurde durch zwei Aufstockungen sowie einen Dachpavillon und eine weitläufige Dachterrasse zurückgewonnen. DW Systembau hat die Decken geliefert: Über 9000 Quadratmeter Spannbeton-Fertigdecken (sogenannte Brespa-Decken) wurden eingebaut.
Jedes der sieben Obergeschosse ist 4500 Quadratmeter groß – viel Platz für die rund 2500 Menschen, die in den modernen Loft-Büros arbeiten.
Vollverglaste Fassade – aber bitte mit Schatten
In der „UP!“ genannten neuen Zentrale von Zalando in Berlin-Friedrichshain wurde die gesamte bestehende Fassade entfernt und durch vollverglaste und blickdichte Fenstermodule ersetzt. Im Verhältnis von drei zu eins sorgen sie für die nötige Beschattung zur Regulierung des Sonnenlichts.
Mit LEED-Gold zertifiziert
Das Gebäude wurde mit dem LEED-Systems (Leadership in Energy and Environmental Design) für nachhaltige Gebäude zertifiziert, ein vom United States Green Building Council (USGBC) entwickeltes und verwaltetes, international einsetzbares Umweltzertifizierungssystem. Dabei erhielt es die zweithöchste Bewertung „Gold“ (außer „zertifiziert“ existieren die Bewertungsstufen „Silber“, „Gold“ und „Platin“).
Allein durch den Erhalt der alten Bestandsstrukturen konnte nach Angaben von DW Systembau gegenüber einem Neubau fast 8000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.
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