Stützen für die Brücke
Der Verkehr durch Horb am Neckar ist laut. Mitten durch die Stadt führt der Durchgangsverkehr als Verbindung zwischen Freudenstadt und der A 81. Um eine Entlastung zu erreichen, wird die Neckartalbrücke B32 bei Horb in 70 Metern Höhe zum Anschluss der Bundesstraße B 28 / B 32 an die Autobahnanschlussstelle Horb gebaut. Derzeit entstehen die ersten Brückenpfeiler.
Die Bauabschnitte 1 und 2, für die Hochbrücke Horb über den Neckar, sind abgeschlossen. Mit ihnen wurde durch ein Überführungsbauwerk bei Nordstetten und die Errichtung von Stütz- und Lärmschutzwänden sowie den Erd- und Straßenbau und die Kanalbauarbeiten auf der Gemarkung Nordstetten die Grundlage für das neue Brückenbauwerk gegeben. Im April 2023 wurde daher der Grundstein für die Neckartalbrücke Horb gelegt. Damit beginnt der 3. Bauabschnitt. Mit dem Teillos 1 beginnt die Erschließung des Baufeldes auf Nordstetter Seite. Im Teillos 2 erfolgt die Herstellung der sechsfeldrigen Neckartalbrücke. Non Nordstetter Seite aus wird die Brücke mithilfe von Lehrgerüsten erstellt. Nach und nach werden die Hilfspfeiler errichtet sowie die Brückenpfeiler und die Fahrbahn bis zum Rauschbart. Die drei mittleren Pfeiler werden als zweistielige Rahmen in Stahlbeton mit je zwei vorgespannten Querriegeln ausgebildet. Oberhalb der Fahrbahn werden diese als Pylone mit v-förmiger Aufweitung ausgeführt. Sie dienen als Festanker für die Schrägseile, die den Brückenüberbau überspannen. Im Teillos 3 finden im Bereich Rauschbart die Erschließung des Baufeldes sowie der Straßenbau statt.
Fortschritt der Spezialtiefbauarbeiten
Seit der Grundsteinlegung laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Als finden die Spezialtiefbauarbeiten statt. Südlich des Neckars sind diese bereits so gut wie abgeschlossen. Hierfür arbeitet der Porr Ingenieurbau mit dem Stump-Franki Spezialtiefbau zusammen. Hier wurde bereits das südliche Widerlager Achse 70 betoniert und die ersten Brückenpfeiler wachsen in die Höhe. Für Achse 60 klettert die Pfeilerschalung planmäßig in ihrem Wochentakt nach oben. Derzeit sind es schon etwas über zehn Meter. Am Ende muss eine Höhe von rund 30 Metern erreicht werden. Neben diesen Arbeiten hat der Aufbau des bodengestützten Traggerüstes begonnen. Knapp 30 Meter tiefe Löcher mussten für die Hilfspfeiler gebohrt werden. Im Anschluss werden diese armiert und Beton gefüllt. Pro Fundament kommen acht Bohrpfähle zum Einsatz. Sie werden später die 667 Meter lange Brücke über das Neckartal tragen. Die Bohrpfahlarbeiten sollen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Danach kann der Bau des ersten Pylonpfeilers starten.
Spezialtiefbauarbeiten mit Leistung
Für die Spezialtiefbauarbeiten kommen zwei Drehbohranlagen BG 45 und LB 36 zum Einsatz. In Deutschland zählen sie zu den größten und leistungsstärksten Bohrgeräten. Sie sind für den anstehenden Baugrund aus Auffüllungen, verwittertem Fels und Mergel geeignet. Die Pfähle werden schließlich im Fels eingebunden. Das Umsetzen der Geräte ist eine Herausforderung, da am Hang gearbeitet wird. Diese Herausforderung muss auch für die Belieferung von Bewehrungskörben und Transportbeton überwunden werden. Sie werden über die Baustraßen angefahren, die wie Serpentinen angeordnet sind.
BIM-Pilotprojekt in der Umsetzung
Der Auftraggeber hat die Baustelle als BIM-Pilotprojekt initiiert. Lösungen werden hier gemeinsam zwischen dem Bauherrn, dem Regierungspräsidium Karlsruhe, Porr und dem Planer entwickelt. Durch den Einsatz von BIM arbeiten alle Projektbeteiligten an einem Datenmodell. Dies fördert auch die reibungslose Projektkoordination.