Südbrücke der Salzbachtalbrücke für Verkehr freigegeben
Der Verkehr auf der A66 rollt wieder: auf zwei Spuren pro Fahrtrichtung kann das Salzbachtal nach Eröffnung der Südbrücke Ende letzten Jahres wieder überquert werden.
Die Salzbachtalbrücke ist nach zwei Jahren Bauzeit wieder für den Verkehr freigegeben, zumindest vier Fahrstreifen auf der Südbrücke. Damit ist ein entscheidender Meilenstein für das Gesamtprojekt erreicht. Denn schließlich verbindet die A66 den Rheingau-Taunus-Kreis sowie die beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz mit Frankfurt am Main, sodass rund 80.000 Fahrzeuge täglich die Verkehrsader nutzen. An der Fertigstellung der Nordbrücke arbeiten Arge Porr und Plauen Stahl Technologie weiterhin mit Hochdruck. Die Gründungsarbeiten wurden vom Porr Spezialtiefbau realisiert.
Die Südbrücke wurde feierlich eröffnet
Noch vor der Freigabe für den Autoverkehr wurde ein Brückenfest für die unter der Sperrung leidenden Bewohner des Rhein-Main-Gebietes veranstaltet, die zwei Tage lang die Brücke als Fußgänger nutzen konnten. An der Eröffnungsfeier nahmen außerdem Dr. Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), Hessischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH des Bundes, Gert-Uwe Mende (SPD), Oberbürgermeister von Wiesbaden sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der Autobahn GmbH des Bundes, das Projektteam und zahlreiche Pressevertreterinnen und Pressevertreter teil.
Verkehrsminister Volker Wissing betonte, dass mit der Freigabe des ersten Teils der neuen Salzbachtalbrücke ein wichtiges Etappenziel erreicht und der Verkehr in der Metropolregion nun merklich entlastet sei. „Es zeigt, dass wir moderne und leistungsfähige Brücken auch unter schwierigen Bedingungen zügig bauen können“, so der Minister. Erleichtert, aber auch nachdenklich zeigte sich auch der hessische Wirtschaftsminister: „Der Schaden an der Salzbachtalbrücke und die monatelangen Verkehrseinschränkungen in und um Wiesbaden haben schmerzlich vor Augen geführt, in welchem schlechten Zustand Teile unserer Brücken und Straßen sind und wie wichtig es ist, Sanierung und Ersatzbau gegenüber dem Neubau zu priorisieren, damit es nicht zum Verkehrskollaps kommt. Umso mehr freue ich mich, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben und die Südbrücke zügig im Zeitplan für den Verkehr freigeben werden kann.“
Ingenieurbau-, Stahlbau- und Spezialtiefbaukompetenz arbeiten Hand in Hand
Wie das Unternehmen Arge Porr mitteilt, erfordert das Großprojekt ein nahtloses Ineinandergreifen der Kompetenzen von Ingenieur-, Stahl- und Spezialtiefbau. Denn immerhin umfasst der Ersatzneubau zwei Stahlverbundbrücken mit insgesamt sechs Stahlbetonpfeilern und vier Widerlagern sowie eine Stahlbetonbrücke über die eingleisige Aartalbahn. Außerdem werden drei Regenrückhaltebecken in das neue Entwässerungssystem integriert. Als Gründungselemente kamen 186 Bohrpfähle zum Einsatz, die die hohen Lasten sicher in tiefere tragfähige Bodenschichten ableiten. Dank des breiten Spektrums an technischen Möglichkeiten wurden für den Neubau der Salzbachtalbrücke zusätzlich mehrere größere und kleinere Baugruben für die unterschiedlichen Bauzustände der Autobahntrassen hergestellt.
Termin- und Arbeitssicherheit haben oberste Priorität
Für die Autobahn GmbH des Bundes hat wiederum die Terminsicherheit oberste Priorität. Die termingerechte Eröffnung der Südbrücke kann somit als ein großer Erfolg für alle Beteiligten verbucht werden. Gleichzeitig und trotz des hohen Bautempos werde das Thema Arbeitssicherheit auf der Baustelle großgeschrieben und gelebt, teilen die Projektpartner mit.
Fertigstellung der Nordbrücke für Mitte 2025 erwartet
Die 302 Meter lange Salzbachtalbrücke wurde im Jahre 1963 errichtet, im Sommer 2021 wurde sie wegen des Versagens eines Rollenlagers am Südbauwerk voll gesperrt. Noch im selben Jahr wurden beide Teilbauwerke gesprengt, seither wird mit Hochdruck an dem Ersatzneubau gearbeitet. Bereits im Oktober vergangenen Jahres erfolgte der Vorschub des zweiten Taktes der Nordbrücke in einem Zeitfenster von insgesamt sechs Stunden. Dabei wurde die Salzbachtalbrücke mit einer Geschwindigkeit von zehn Metern pro Stunde über das Salzbachtal geschoben. Der nächste Vorschub ist bereits für Januar 2024 geplant. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme mussten aufgrund der steigenden Materialkosten von rund 146 Millionen Euro auf 225 Millionen Euro fortgeschrieben werden. Mit der planmäßigen Fertigstellung der Nordbrücke Mitte 2025 soll der Verkehr auf beiden Brückenhälften dann wieder zweistreifig über das Salzbachtal geführt werden.
Von Porr / Melanie Schulz