Urbane Räume neu erschaffen
Die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA‘27) hat ein weiteres Projekt bekannt gegeben: „Agriculture meets Manufacturing“. Realisiert wird es in der Stadt Fellbach. Dort liegen zwei Standorte der urbanen Produktion in direkter Nachbarschaft, die neu geordnet werden sollen. Dabei soll ein dialogorientierter Planungsprozess zum Einsatz kommen.
„Agriculture meets Manufacturing“, das ist der offizielle Titel des IBA‘27-Projekts in der Stadt Fellbach. Es ist das 14. offizielle IBA‘24-Projekt. Geplant ist die Neuordnung von zwei urbanen Produktionsstandorten der Stadt. Insgesamt umfasst das Projektgebiet eine Fläche von 110 Hektar. Intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen stehen hier dem größten Gewerbegebiet der Stadt gegenüber und die genutzten Flächen reichen nicht aus. Hier nehmen Nutzungskonflikte zu und doch stehen die landwirtschaftlichen und gewerblichen Unternehmen vor den gleichen Herausforderungen: Globalisierung, Klimawandel und Digitalisierung.
Zusammen zu einen neuen urbanen Raum planen
Der Plan der Stadt Fellbach für das Projekt „Agriculture meets Manufacturing“ sieht vor, dass die Stadtverwaltung in einem breiten Dialog für das Gebiet eine übergreifende Vision entwickelt. Nicht die Stadtverwaltung alleine soll entscheiden, was aus dem Gebiet wird. Hier sollen alle Beteiligten vom Gewerbetreibenden, über die Landwirte hin zu den privaten Grundstücksbesitzern an dem Projekt mitarbeiten. Sie haben dabei die Chance, ihre Ideen einzubringen. Ziel der Planungen für das Projekt soll es sein, die Möglichkeiten zu nutzen und eine Durchmischung und Nachverdichtung des Gewerbegebietes zu erreichen. Dadurch sollen die Qualität der städtischen Räume und die urbane Landwirtschaft gestärkt werden. Mehrere Bauvorhaben sollen bis 2027 realisiert werden. An ihnen soll im Präsentationsjahr der IBA die im Planungsprozess entwickelten Ideen erlebbar werden.
Die IBA‘27 in ihrem Kern aufgegriffen
„Das Fellbacher IBA’27-Projekt befasst sich mit den Kernfragen der produktiven Stadt, einem Leitthema der IBA“, so IBA’27-Intendant Andreas Hofer. „Wie werden aus reinen Gewerbegebieten lebenswerte urbane Räume? Welche Gebäude und Orte braucht es für die industriellen Produktionsweisen der Zukunft? Wie können Flächen dichter und effizienter genutzt werden? Wie sichern wir mit urbaner Landwirtschaft den lokalen und nachhaltige Anbau von Lebensmitteln? In Fellbach könnte aus dem Bestand heraus ein vorbildhaftes Gesamtbild der zukunftsfähigen urbanen Produktion entstehen, das auf andere Orte übertragbar ist.“ Dsas die Stadt Fellbach mit ihrem Projekt den Ton der IBA‘27 getroffen hat, zeigt das einstimmige Votum im Kuratorium und Aufsichtsrat der Bausaustellung zur Aufnahme des Projektes.
Die Zukunft der Stadt geplant
„Es geht in diesem Projekt um zentrale Fragen der Stadtentwicklung und damit auch um die Frage, wie Fellbach sich künftig aufstellt. Welche Rolle übernimmt die für uns so wichtige Landwirtschaft in den kommenden Jahren? Für Fellbach ist die kontinuierliche Innenentwicklung eines der zentralen Themen. Ein Gewerbegebiet neu und attraktiv für die Zukunft aufzustellen, ist spannend und herausfordernd. Wir freuen uns, dass das Projekt im Rahmen der IBA bearbeitet wird. Hier bieten sich neue Chancen und Möglichkeiten“, beschreibt Gabriele Zull, Oberbürgermeisterin der Stadt Fellbach. Für die Bewerbung bei der IBA‘27 stimmten in einem Beschluss alle Gemeinderatsmitglieder einstimmig. Bereits jetzt gibt es von vielen Akteurinnen und Akteuren vor Ort eine Zusage zur Beteiligung und von wissenschaftlicher Seite soll der gesamte Prozess mit der fachlichen Expertise renommierter Büros begleitet werden. Anfang 2021 muss der Gemeinderat noch zur Kooperationsvereinbarung zustimmen. Eine solche Vereinbarung wird für jedes IBA‘27-Projekt abgeschlossen.
Menschen und Ideen bereichern die IBA‘27
„Agriculture meets Manufacturing“ tritt als 14. IBA‘27-Projekt auf. Im Sommer hatte der Aufsichtsrat der IBA-Gesellschaft bereits 13 Bauvorhaben zu offiziellen Projekten ernannt. Die Empfehlungen für die Projekte kamen aus dem international besetzten Kuratorium. Im Oktober 2018 hatte die IBA aufgerufen, Projekte einzureichen. Seitdem erreichten sie mehr als 120 Projekte. Auf dem Weg bis zum Ausstellungsjahr 2027 wird die Bauausstellung durch Vorhaben, Menschen und Ideen bereichert. Hierzu wurden bereits 72 Einreichungen in das IBA‘27-Netz aufgenommen. Es soll aber nicht bei 14 IBA‘27-Projekten bleiben. 2021 sollen weitere Bauvorhaben aus dem IBA‘27-Netz zu IBA‘27-Projekten ernannt werden.
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