Mit der Modulbauweise für die Zukunft bauen
Nachhaltigen Gebäuden, die sich an sich ändernde Anforderungen anpassen und attraktive Architektur mit Ökonomie in Einklang bringen, gehört die Zukunft. Wie schon jetzt für diese Ziele geplant und gebaut wird und was die Zukunft bringt, zeigt der Modulbau.
Immobilien mit Zukunft sind integral geplant, sie bringen attraktive Architektur mit Ökonomie und Ökologie in Einklang und unterliegen dabei einem Gesamtkonzept, das alle Phasen des Lebenszyklus betrachtet. Sie berücksichtigen nicht nur die aktuellen Erfordernisse, sondern passen sich den Bedürfnissen und Anforderungen der Nutzer auch zukünftig flexibel an: Sie können wachsen, wenn mehr Raum benötigt wird und ihre Grundrisse, Raumaufteilung und auch ihre Funktion verändern. Eventuell verändern sie sogar ihren Standort. Was nahezu unmöglich scheint, ist bei der modernen Modulbauweise nicht nur relativ einfach, sondern wird vielfach praktiziert.
Industrielle Vorfertigung bietet Planern und Bauherren Sicherheit
Den Weg zum modernen Modulbau beginnt für das Unternehmen ALHO in der Raumfabrik. Hier entsteht die dreidimensionale Raumtragstruktur der einzelnen Module aus dem nachhaltigen Baumaterial Stahl. Nachhaltig deshalb, weil Stahl als „Recyclingweltmeister“ unter den Baustoffen gilt: 99 Prozent des Baustahls werden recycelt, 88 Prozent davon, indem er eingeschmolzen und zu neuem Stahl verarbeitet wird. Es folgt die Ausfachung der Raumgerüste mit Trockenbaumaterialien sowie die Vorinstallation der Gebäudetechnik. Noch im Werk werden die Sanitärbereiche gefliest und die Dämmung eingebracht. Mit diesen Schritten ist ein Vorfertigungsgrad bis zu 70 Prozent möglich. Auch die anschließende Ausbauphase sowie die Fertigstellung von Fassade und Dach dauern nur etwa zwölf bis 16 Wochen vor Ort. Da der Großteil der Bauarbeiten unter kontrollierten Bedingungen im Werk stattfindet, werden Baumängel weitestgehend ausgeschlossen. Mängel sind nicht nur Kostentreiber Nummer Eins am Bau, sondern verzögern den Bauprozess und die Fertigstellung des Gebäudes. Durch die optimale Qualität der industriellen Fertigung gibt es bei Modulbauten keine mängelbedingten Verzögerungen. Sie sind somit für Bauherren auch in Bezug auf Kosten und Termine planbar.
Was ist mit dem Modulbau schon möglich?
In der Grundrissgestaltung sind Architekten sehr flexibel – auch beim Modulbau. Sie können hier sogar die einzelnen Geschosse unabhängig voneinander gestalten. Änderungen und Bedarfsanpassungen sind aufgrund der freitragenden Stahl-Skelettstruktur mit nicht tragenden Innenwänden jederzeit möglich. Alle Wände können entfernt oder frei versetzt werden. Auch Veränderungen des Gebäudevolumens – von Anbau über Aufstockung bis hin zum Rückbau oder dem Versetzen des gesamten Bauwerks – sind machbar. Mit moderner Modulbauweise können schnell hochwertige Gebäude errichtet werden. Beim derzeitigen Wohnungsengpass in Deutschland ist das vor allem im Geschosswohnungsbau von großem Vorteil. Und auch für den Bau von Schulen ist die Modulbauweise prädestiniert: von der einfachen, klassischen Flurschule über Lern- und Teamhäuser mit sehr individuellen Raumkonzepten bis hin zur hochkomplexen Clusterschulen, bei denen sich kleinere Einheiten um eine offene Lernlandschaft herum gruppieren. Um hier die Entwürfe schnell umsetzen zu können, hat ALHO zusammen mit Architekten Baukastensysteme entwickelt, mit denen die Bauaufgaben erfüllt werden können.
Wie geht es weiter mit der Modulbauweise?
Standardisierte Raster und Typendetails sorgen dafür, dass beim Bauen mit Modulen wenig Zeit verloren geht. „Würde das serielle Bauen seitens der Politik gefördert werden, könnte dieser Prozess noch optimiert werden – beispielsweise durch die Vereinfachung der Genehmigungsverfahren in Form einer bundeseinheitlichen Bauordnung, Typengenehmigungen oder durch die Verkürzung von Abschreibungszeiten als Investitionsanreiz“, sagt Architekt Michael Lauer, im Vertrieb bei ALHO beratend tätig. Auch die Digitalisierung und Automatisierung werden das serielle Bauen weiter voranbringen. Dazu gehört der konsequente Einsatz vom BIM in einer durchgängigen IT-Landschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Produktionsprozesse werden sich mittels Robotik weiterentwickeln bis hin zur Automatisierung des kompletten Herstellungsverfahrens, was weitere Standardisierung, einen noch höheren Vorfertigungsgrad und die Reduzierung der Leistungen „on Site“ bedeutet. Dafür ist allerdings auch mehr Standardisierung im Bauzulieferbereich nötig mit Entwicklung entsprechender Plug-in-Lösungen.
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