Jedes Stück ein Unikat
Komplexe Fassadenstrukturen für Neubau und Sanierung mit besonderen Designmerkmalen: Leipfinger-Bader erweitert jetzt das Portfolio der Fassadenkeramik um gegossene Elemente. Die spezielle Gießtechnik zeichnet sich dabei durch eine ausgereifte Materialzusammensetzung aus und lässt sich in Voll- oder Hohlguss ausführen. Der neue Prozess ermöglicht das Schaffen komplexer Geometrien und Bauteile, die mit dem herkömmlichen Pressverfahren schwierig umzusetzen sind.
Geometrisch anspruchsvolle Bauteile mittels Gießtechnik herstellen, das ist nun über einen neuen Herstellungsprozess möglich. In Zusammenarbeit mit einem renommierten Spezialisten für Gießkeramik bietet das Unternehmen Leipfinger-Bader unter dem Markennamen Tonality damit jetzt völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Fassade und weitere Bereiche an. Thomas Bader, Geschäftsführer bei Leipfinger-Bader, sagt: „Der Leitgedanke ist, sich von der Masse abzuheben und etwas Einzigartiges und Besonderes zu schaffen. Unser neue Gießkeramik wird wie gewohnt individuell auf Kundenwunsch angepasst und von einem besonderen handwerklichen Charakter abgerundet.“
Nichts dem Zufall überlassen
Grundlage für die erfolgreiche Herstellung ist der Gießschlicker, dessen Konsistenz auf jahrelanger Forschung basiert. Dabei werden Materialien wie Kaolin, Feldspat und Quarz sowie Schamotte mit Wasser, Verflüssiger und gegebenenfalls Farbpigmenten vermischt. Der Verflüssiger wird dabei hinzugegeben, um die Wassermenge zu reduzieren und so die Schwindungs- und Fehleranfälligkeit zu minimieren. Die Rohstoffauswahl, -menge und -zusammensetzung muss in allen Parametern optimal aufeinander abgestimmt sein, damit in Kombination mit einem intensiven Mischvorgang schließlich die gewünschte Konsistenz des Gießschlickers erreicht wird.
Gießen, brennen, entformen
Eine weitere Herausforderung ist die Herstellung der Gießform. Leipfinger-Bader arbeitet hier mit erfahrenen Modellbauern aus dem Westerwald und Spanien zusammen. Nach dem Gießen müssen die Keramikelemente sorgfältig getrocknet und bei hohen Temperaturen gebrannt werden. Dies erfordert eine genaue Temperatur- und Zeiteinstellung, um Fehler zu vermeiden. Die sogenannte Entformung des gegossenen Teils ist vor allem bei komplexen Formen herausfordernd, sodass hier bei Bedarf spezielle Techniken zum Einsatz kommen. Im Anschluss an den Brennvorgang erfolgt eine Oberflächenbearbeitung, um Unebenheiten zu reduzieren und gegebenenfalls besondere dekorative Effekte zu erzielen.
Effektglasuren auf komplexer Geometrie
Mit dem Gießprozess können auch komplexe Geometrien erzeugt werden. Der Vollguss zeichnet sich dabei durch eine robuste Struktur und hohe Festigkeit aus, da das Element vollständig gegossen wird. Im Gegensatz dazu ermöglicht der Hohlguss die Herstellung von Gegenständen mit hohler Innenstruktur wie beispielsweise Vasen. Der Hohlguss weist naturgemäß eine geringere Festigkeit auf als der Vollguss, verfügt jedoch auch über ein geringeres Gewicht. Die Formen lassen sich nach Belieben designorientiert veredeln. Zufällige Farbnuancen, ein einheitliches Farbbild, Farbverläufe und Effektdrucke machen jedes Stück einzigartig. Insbesondere Effektglasuren entfalten dabei eine andere Wirkung als auf einer geraden Geometrie. Als architektonisch besonders wertvoll erweist sich die Möglichkeit, beispielsweise Fassadenkeramik und Fenstersimse oder sonstige Übergänge und Details in einem einheitlichen Design darzustellen.
Keramikmaterial wieder verwenden
Wie die herkömmliche Tonality-Fassadenkeramik bietet auch die Gießkeramik viele Vorteile: So zeichnen sie sich durch eine hohe chemische Beständigkeit, thermische Stabilität, Verschleißfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit aus. Keramik ist zudem feuerfest und eignet sich für erhöhte Brandschutzanforderungen. Auch weist sie eine sehr hohe Reinigungsbeständigkeit auf. Neben der Langlebigkeit ist auch der Gießprozess selbst nachhaltig, denn es fallen keine Materialabfälle durch Schneiden oder Bearbeiten an. Die Gussformen werden so oft wie möglich wiederverwendet. Bei einigen Gießverfahren kann sogar recyceltes Keramikmaterial verwendet werden. Dies trägt zur Reduzierung der Abfallmenge und zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft bei.
Neue Möglichkeiten
Vor allem in Kunst, Architektur und im Bauwesen eröffnen gegossene Keramikelemente völlig neue gestalterische Möglichkeiten. So lassen sich beispielsweise Dachelemente, Fenstersimse, Fassaden mit hoher Komplexität, Ornamente, Reliefplatten, Säulen, architektonische Details, Skulpturen oder Kunstobjekte herstellen – und jede beliebige andere Form. In Zukunft sind auch völlig neue Anwendungsbereiche in Neubau und Sanierung denkbar. Denn durch den Gießprozess können komplexe Formen geschaffen werden, die integrierte Funktionalitäten aufweisen. So könnten keramische Elemente für den Bau von intelligenten Gebäuden entwickelt werden, die Sensoren, Leiterbahnen oder sogar aktive Komponenten enthalten, um auf Umweltbedingungen zu reagieren oder Energie zu erzeugen.
Vollsortiment für die Fassadengestaltung
Mit der Erweiterung des Produktportfolios um die Gießkeramik schafft Leipfinger-Bader die Möglichkeit einer besonders durchgängigen, einheitlichen Fassadengestaltung. So passen Fassadenelemente, Formteile – wie Lamelle, Baguette oder Square – und die gegossenen Elemente sind farblich und strukturell aufeinander abgestimmt und ergeben so ein harmonisches Gesamtbild. Architekten und Investoren erhalten somit ein komplettes Sortiment für die Gestaltung der Gebäudehülle aus einer Hand.