BIM: Zusammenarbeit am Bauprojekt verbessern
Bei der Planung, dem Entwurf und der Konstruktion von Bauprojekten ist ein klarer Kommunikationsfluss wichtig. Damit die Zusammenarbeit der beteiligten Personen zielführen ist und die Leistungsfähigkeit gesteigert wird, wird immer häufiger Building Information Modeling (BIM) eingesetzt. Bei maximaler Datensicherheit kann das Bauprojekt effizient geplant und koordiniert werden und das branchenübergreifend.
Eine Herausforderung am Bau ist die konfliktfreie Koordination der Projekte. Fehlende Absprachen und mangelnde Koordination unter den beteiligten Gewerken führen häufig zu Problemen auf der Baustelle. Ein wichtiger Schritt, um diese Probleme zu lösen, ist das Zusammentragen aller projektbezogenen Daten. Doch dieses wird bei vielen Firmen noch nicht umfassend praktiziert. Oft liegen die Projektdaten stattdessen bei den Beteiligten auf den E-Mail-Servern, Festplatten oder USB-Sticks verteilt. Dadurch treten Kommunikationsprobleme auf und unter Umständen wird mit veralteten Versionen gearbeitet. Dabei sollte die Aktualität der Planungsstände gesichert sein. Doch durch das Versenden per E-Mail zwischen den beteiligten Personen ist dieses nicht immer gegeben. Unterschiedliche Arbeits-Tools in Planungsbüros führen zudem zu unterschiedlichen Wege, Daten im Projektteam zu teilen. Ein weiteres Thema, das immer wieder aufkommt, ist die Datensicherheit.
Vereinfachte Koordination mit BIM
Um die Prozesse im Bauprojekt zu optimieren und die Zusammenarbeit der Beteiligten zu fördern, unterstützt die Arbeitsweise Building Information Modeling (BIM). Dabei eignet sich BIM bei allen Formen von Bauprojekten und ordnet die Prozesse. Dies gelingt über ein virtuelles 3D-Gebäudemodell, dass gemeinschaftlich errichtet wird. Durch dieses können alle Beteiligte auf die aktuellen Plandaten zugreifen und arbeiten gemeinsam am gleichen Modell. So ist die Aktualität der Daten sichergestellt und die Projektabwicklung kann besser koordiniert werden. Um den Zugriff für alle Beteiligten zu gewährleisten, wird das Gebäudemodell auf einer gemeinschaftlichen Datenplattform, einem Common Data Environment (CDE) erstellt.
Kommunikation durch das gleiche Datenformat
Damit die Herausforderung die Projektdaten innerhalb der unterschiedlichen Planungsbüros mit unterschiedlichen Softwareprodukten angegangen werden kann, wurde in den 1990er-Jahren die Initiative „Industrie Allianz für Interoperabilität IAI e.V.“ gegründet. Ein gemeinschaftliches Datenformat sollte Abhilfe beim Konvertierungsaufwand in den Bauprojekten schaffen: der IFC-Standard. Mit diesem Format ist ein Datenaustausch zwischen verschiedenen Softwareprodukten von unterschiedlichen Herstellern möglich. Dabei wird das IFC-Format immer weiterentwickelt. Im deutschsprachigen Raum ist der Verein „Building Smart e.V.“ für das Format verantwortlich.
BIM-Daten in der Cloud
Unterschiedliche Tools am Markt bieten Möglichkeiten für die Organisation der gemeinsamen Datenplattform an, um die BIM-Methode erfolgreich einsetzen zu können. Mit der Nutzung eines Cloud-Dienstes liegen die Daten zentral vor und können meist unabhängig von den einzelnen Lösungen in den Planungsbüros eingesetzt werden. Die Daten sind dann als aktuelle Informationsquelle für alle nutzbar. Das Bauprojektteam kann auf die Daten von verschiedenen Endgeräten wie Notebooks, Tablets oder auch Smartphones zugreifen. Häufig können die Planerteams den Gewerken unterschiedliche Rollen zuteilen, sodass diese nur die für sie relevanten, aber stets aktuellen Daten in der Cloud abrufen können. Liegt eine Versionisierung der Datenstände vor, können die Planstände vorgehalten werden und eine Historie im Bauprojekt ist erkennbar. Dadurch ist es dem Team möglich, bestimmte Schritte nachzuvollziehen. Ist das BIM-Bauprojekt in der Cloud für alle Projektbeteiligten vorhaben, lässt es sich schnell und günstig abwickeln. Die Kommunikation im Team wird gesteigert und Wiederholungsschleifen oder Nacharbeiten entfallen, dabei arbeiten alle immer in den aktuellen Planungsunterlagen. Somit entsteht ein koordinierter Projektablauf und auch bei komplexen Bauvorhaben bleibt der Überblick erhalten.
Mehr zum Thema Digitalisierung:
Kommunikation auf der Baustelle verbessern
Unterstützung für das Baustellenteam: Ein Bauroboter
Auf aktuellem Stand: Digitaler Zwilling für Ottendorfer Viadukt