Stützenfreie Holzbauweise dank großer Leimbinder
Brandschutz, Schallschutz, Nachhaltigkeit – moderne Holzhallen punkten mit bauphysikalischen und konstruktiven Eigenschaften. So auch das neue Firmengebäude eines Fahrradfachhandels mit Ausstellungs- und Lagerbereich.
Das neue Firmengebäude des auf E-Bikes spezialisierten Fahrradfachhandels Zweiradmeister war in mancherlei Hinsicht eine Herausforderung. Die Lösung, die der Bauherr am Ende gemeinsam mit der FH Finnholz fand, ist nicht nur individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnitten, sondern auch architektonisch interessant.
Verkleidung aus unbehandeltem Lärchenholz
Besonderer Hingucker: Die bis zu 6 Meter hohe, 23,5 Meter lange Pfostenriegelfassade, die sich um die Gebäudeecke herum bis in den Eingangsbereich zieht und mit einer automatischen Schiebetür endet. Die großflächige Fensterfront mit Pfostenriegelfassade sorgt für angenehmen Tageslichteinfall und erspart zusätzliche Beleuchtung.
Weil die Fassade sich inklusive der anthrazit-grauen Fenster über Eck nach innen zieht, entsteht durch das auskragende Dach eine exponierte Haupteingangssituation. Hier hat der Baustoff Holz seinen Auftritt: Die Verkleidung besteht aus sägerauer, unbehandelter sibirischer Lärche.
Stützenfreie Konstruktion
Innen ist ein Ausstellungsbereich entstanden, der durch den Einsatz großer Leimbinder ebenso stützenfrei ausgebildet werden konnte wie das auskragende Dach. Als Highlight im Innenraum dienen das von unten sichtbare Dachtragwerk sowie ein raumhoher Baum, den der Kunde innerhalb des Gebäudes pflanzte.
Die Montage der reinen Holzkonstruktion dauerte rund acht Wochen. Insgesamt vereint der neue Firmensitz je einen 100 Quadratmeter und einen 122 Quadratmeter großen Werkstattbereich mit einem Verkaufsraum, Büro- und Verwaltungsbereich sowie Lager und Ausstellung auf 395 Quadratmeter Fläche.
Gebäudehülle in Holzständerbauweise
Bei diesem Bauvorhaben wurde die Gebäudehülle in Holzständerbauweise verwirklicht. Der Innenbereich wurde mit Holzrahmenbauelementen aus Kerto-Furnierschichtholz umgesetzt. Die teilweise bis zu 6,80 Meter hohen Innenwände münden in eine sichtbare Brettstapeldecke im Bereich von Werkstatt und Lager.
Aufgrund der baulichen Situation war die größte Herausforderung der Brandschutz. Durch die Kombination von Ausstellungs- und Lagerbereich brauchte es ein durchdachtes Brandschutzkonzept. Daraus ergab sich, dass die Dächer beider Bereiche getrennt ausgeführt und nicht eine zusammenhängende Dachscheibe bilden durften.