Von der Dekarbonisierung zur Rekarbonisierung
Prof. Hans Sommer hat nicht nur über ein halbes Jahrhundert Erfahrung in der Baubranche, sondern sich schon früh für eine nachhaltigere Bauweise eingesetzt. Ein Blick in das Interview mit ihm in der Oktober-Ausgabe des Bauingenieur.
Herr Prof. Sommer, wie energiesparend ein Gebäude ist, entscheidet sich schon beim Bauen. Was bedeutet das heute?
Es führt nichts vorbei an einer wirksamen Außendämmung plus großen Heizflächen im Inneren, um dort mit Niedertemperaturwärme auszukommen, wie sie beispielsweise eine Wärmepumpe liefert. Als Heizkörper können zum Beispiel Wände oder Decken fungieren wenn man das beim Bauen gleich einplant – später im Bestand lässt sich das meist nur noch mit größerem Aufwand umsetzen. Solche integrierten Heiz- und auch Kühllösungen werden immer wichtiger und ich denke, dafür wird sich ein eigener Wirtschaftszweig entwickeln. Auch bei der Dämmung wird es immer mehr integrierte Elemente geben, die man sozusagen an ein Gebäude einfach anheften kann – zum Beispiel inklusive Putz. Es kann sogar witzig aussehen, wenn die Fugen sichtbar bleiben.
Ist dabei die Zeitersparnis auf der Baustelle der entscheidende Faktor? Oder warum sollten sich solche Module durchsetzen?
Wir sehen generell einen immer stärkeren Trend zur Modularisierung, denn eine Industrialisierung setzt modulares Bauen voraus. Das bedeutet: Es wird nicht mehr so viel auf dem Bau herumgemurkst, sondern in Fabrikhallen qualitativ hochwertig hergestellt und auf der Baustelle nur noch eingebaut.
Mehr über Nachhaltigkeit und Modularisierung im Bauingenieur
Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Bauingenieur 10|2022 das vollständige Interview, in dem Prof. Sommer auf Fragen antwortet wie
- Ist Dekarbonisierung eigentlich der richtige Begriff für nachhaltiges Bauen, da doch Kohlenstoffverbindungen für viele Baustoffe eine ganz wesentliche Grundlage sind?
- Braucht nachhaltiges Bauen weiterhin Idealismus oder kann es auch rentabel sein?
- Wird das modulare Bauen die Bedeutung von Holz als Baustoff stärken?
- Wie groß ist das Potenzial für eine modulare Bauweise?
- Wie verändert Modularisierung die Rolle von Planungsbüros?
- Welche Rolle spielt der Cradle-to-Cradle-Gedanke heute, also die Wiederverwendung von Bauteilen?
Empfehlung der Redaktion – das könnte Sie auch interessieren:
- Aktuelle Beiträge aus dem Special „Bauen für den Klimaschutz“
- Nichts mehr verpassen: Hier geht‘s zur Newsletter-Anmeldung
- Nachhaltigkeit: Kreislauf-Pass und Materiallisten machen Cradle-to-Cradle-Bauen konkreter
- Cradle-to-Cradle: TGA-Module-Vorfertigung für den Bau
- Intelligente Messtechnik: Roboterhund digitalisiert Baustellen