Sanierung oder Neubau: Lösungen für unsere Brücken
Am 2. Juli um 16 Uhr fand das zweite Bauingenieur-WebPanel, diesmal zum Thema „Sanierung oder Neubau: Lösungen für unsere Brücken“, statt. Und das waren unsere Gäste: Prof. Dr.- Ing. Larissa Krieger, Lehrstuhl Statik und Brückenbau, Hochschule Kaiserslautern, Dr.-Ing. Markus Spengler, KHP König und Heunisch Planungsgesellschaft sowie Stephan Huth und Leonard Schulte-Hammerschmidt vom Landesbetrieb Straßenbau.NRW.
Allein über 4 000 Autobahnbrücken sind hierzulande sanierungsbedürftig oder müssen neu gebaut werden. Wir merken dies immer häufiger an kilometerlangen Staus, Vollsperrungen und Umleitungen, die längst zu unserem Alltag gehören. Auch TV, Radio, Print und Online überschlagen sich mit Meldungen über den maroden Zustand der Brückeninfrastruktur in Deutschland. Jetzt haben mehrere führende Verbände einen gemeinsamen Notruf für den Brückenbau gestartet. Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB), der Zentralverband Deutsches Baugewerbe e.V. (ZDB), der Verband Beratender Ingenieure (VBI), Pro Mobilität – Initiative für Verkehrsinfrastruktur e.V., der DVLV – Deutscher Verband für Lärmschutz an Verkehrswegen e.V., die Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken e.V. und der Deutsche Asphaltverband (DAV) e.V. warnen gemeinsam vor einer Investitionskürzung im Bundeshaushalt, die fatale Folgen haben würde.
Weit weg von 400 Brückensanierungen jährlich
Die Verbände kritisieren: „Wir sind weit weg von den 400 Brücken (deren Sanierung Verkehrsminister Dr. Volker Wissing vor zwei Jahren in Aussicht gestellt hatte) jährlich. Zudem wurden in den vergangenen Wochen zunehmend Ausschreibungen wegen Geldmangels aufgehoben und das Bauprogramm der Autobahn GmbH wird insgesamt gestreckt. Obendrein wurde bekannt, dass der Etat der Autobahn GmbH um 20 Prozent von 6,2 Mrd. Euro auf 4,9 Mrd. Euro gekürzt werden soll. Diese fahrlässige Investitionspolitik wird dazu führen, dass weitere Brücken gesperrt werden und das Straßennetz weiter verfällt.“ Vielmehr fordern die Spitzenverbände die zusätzliche Bereitstellung von Investitionsmitteln in Höhe von einer Milliarde Euro pro Jahr. Andernfalls könnten kollabierende Verkehre die Folge sein.
Der Bauingenieur diskutiert Herausforderungen und Lösungen
Die Fachzeitschrift Bauingenieur der VDI Fachmedien hat das brisante Thema nun in einem WebPanel aufgegriffen. Udo Schnell, Redaktionsleiter der VDI Fachmedien GmbH & Co. KG diskutierte am 2. Juli mit seinen Gästen über die Herausforderungen und mögliche Lösungen für eine Ertüchtigung. Mit dabei waren diese Gäste:
- Prof. Dr.- Ing. Larissa Krieger, Lehrstuhl Statik und Brückenbau, Hochschule Kaiserslautern / Kaiserslautern University of Applied Sciences
- Dr.-Ing. Markus Spengler, KHP König und Heunisch Planungsgesellschaft
- Stephan Huth, Landesbetrieb Straßenbau.NRW
Nachschauen
Für alle die den Termin verpasst haben, kann das Panel nun hier nachgeschaut werden: https://youtu.be/jqYHeOcaQFw?si=xqY4UBxQP_4__aqO
Wir wünschen viel Spaß beim Schauen!
Nach dem Panel ist vor der Exkursion
Das WebPanel bildete den Auftakt zu einer Brückenexkursion zur Rheinbrücke Krefeld-Ürdingen, die der Bauingenieur gemeinsam mit Straßen.NRW erstmalig und exklusiv am 31. August 2025, 14 bis 16 Uhr, anbieten wird: mit Fachvortrag, Besichtigung des Widerlagers und einer Fahrt mit dem Brückenwagen.
VertreterInnen aus dem Bereich Brückensanierung werden vor Ort sein, ebenso wie RecruiterInnen von Strassen NRW. Die Veranstaltung richtet sich an BauingenieurInnen und Studierende dieser Fachrichtung. Auch Angehörige – Kinder ab 12 Jahren – sind herzlich willkommen.
Da wir nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen anbieten, bitten wir um Voranmeldung.
https://www.ingenieur.de/brueckenbesichtigung/
Alle weiteren Infos werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Der Bauingenieur / Straßen.NRW