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Baden-Württemberg misst Feinstaub 25.06.2020, 11:31 Uhr

Haben Holzfeuerungen Einfluss auf Feinstaub in Schwarzwaldtälern?

Die Ergebnisse der Untersuchungen LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg sind da: In den drei Schwarzwaldgemeinden Forbach, Kleines Wiesental und Schuttertal wurden im Jahr 2019 Messungen durchgeführt, um den Einfluss von Holzfeuerungen auf die Feinstaubbelastung festzustellen. Die Werte zeigen jetzt deutliche Auswirkungen.

Holzfeuer

Holzfeuer können zur Feinstaubbelastung beitragen.

Foto: panthermedia.net / aleksokur@gmail.com

Holzfeuerungen haben einen signifikanten Anteil an der Immissionsbelastung von Feinstaub (Partikel PM10), wie Untersuchungen der LUBW ergeben haben. Außerdem haben diese in der Vergangenheit gezeigt, dass der Anteil von Benzo[a]pyren im Feinstaub durch den Emissionsbeitrag aus Holzfeuerungen dominiert wird. Für die Messungen wurden daher Standorte ausgewählt, an denen mit einem signifikanten Beitrag von Holzfeuerungen an der Partikel PM10-Immissionsbelastung zu rechnen war. Der Beitrag der Holzfeuerung wurde mithilfe der Levoglucosankonzentration gemessen. Levoglucosan entsteht bei der Verbrennung von Holz und liegt als Bestandteil in Feinstaubpartikeln vor. Es bleibt in der Atmosphäre stabil und ermöglicht somit Rückschlüsse auf den Holzfeuerungsanteil in der Feinstaubfraktion.

Werden die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte eingehalten?

Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 führte die LUBW Messungen von Feinstaub (Partikel PM10 und PM2,5) sowie Benzo[a]pyren durch. Wie in ganz Baden-Württemberg wurden in den drei Schwarzwaldtälern die Jahresgrenzwerte für Partikel PM10 und PM2,5 eingehalten. Der gemessene Jahresmittelwert von PM10 mit 14 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und PM2,5 mit 11 Mikrogramm pro Kubikmeter war in Schuttertal am höchsten, aber weit unter dem Grenzwert von 40 bzw. 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Auch der Grenzwert des krebserregenden Benzo[a]pyrens wurde an allen drei Standorten um mehr als die Hälfte unterschritten. Damit werden die Ergebnisse aus der ersten Jahreshälfte 2019 bestätigt. Der Jahresverlauf der Tagesmittelwerte der Partikel PM10-Konzentration in den drei Schwarzwaldtälern kann Bild 1 entnommen werden, die gültigen und gemessenen Jahresgrenzwerte der Tabelle 1.

Bild 1: Tagesmittelwerte der Partikel PM10-Konzentrationen in den Schwarzwaldgemeinden Forbach, Kleines Wiesental und Schuttertal im Jahr 2019 Grafik: LUBW

 

Tabelle 1: Grenzwerte und gemessene Jahresmittelwerte der Luftschadstoffe PM10, PM2,5 und Benzo[a]pyren in den drei Schwarzwaldtälern Schuttertal, Kleines Wiesental und Forbach

Foto: LUBW

Beitrag der Holzfeuerung am Feinstaub­anteil höher als in der Großstadt

Im Fokus der Messungen stand die Untersuchung, wie hoch der Feinstaubanteil durch Holzfeuerung ist. In den Schwarzwaldtälern konnte in Forbach an 116 Tagen, im Kleinen Wiesental an 141 Tagen und in Schuttertal an 154 Tagen ein signifikanter Holzfeuerungsanteil festgestellt werden. Der mittlere Feinstaubanteil durch die Holzfeuerung lag in den drei Tälern damit zwischen 24 und 27 Prozent.

Als Ergebnis geht aus den Untersuchungen die Erkenntnis hervor, dass die Immissionsbelastung in Schwarzwaldtälern durch die Holzfeuerung steigt. Sie nimmt sogar ähnliche Werte an, wie im kleinstädtischen Obergärtringen. Im Vergleich wurden sogar höhere Werte gemessen als im großstädtisch gelegenen Stuttgart- Bad Cannstadt. , so Werner Altkofer, stellvertretender Präsident der LUBW. Die Werte machen es deutlich: In Gärtringen liegt der mittlere Holzfeuerungsanteil bei 26 Prozent, in Stuttgart Bad-Cannstatt bei 15 Prozent.

 

Bild 2: Statistische Auswertung des Holzfeuerungsanteils in Forbach, im Kleinen Wiesental und in Schuttertal im Vergleich zu den städtischen Hintergrundmessstationen Gärtringen und Stuttgart-Bad-Cannstatt im Jahr 2019 (

Foto: LUBW)

 

Weitere Informationen zu den Ergebnissen und den Hintergründen der Feinstaubmessungen in den drei Schwarzwaldtälern finden Sie in Bericht „Messungen von Feinstaub und Staubinhaltsstoffen in ausgewählten Schwarzwaldtälern – Ergebnisse der Messungen 2019“ der LUBW https://pd.lubw.de/10124.

LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Pressestelle Karlsruhe.