Burgenland: KI und Kooperationen
70 Expertinnen und Experten trafen sich Ende Januar zum zweiten „Tech Talk“ der Hochschule Burgenland im österreichischen Pinkafeld. Im Fokus: Die Chancen von Künstlicher Intelligenz in der Gebäudetechnik.
Der Mehrwert von Kooperationen als Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit war eines der Hauptthemen beim diesjährigen „Tech Talk“. 70 Teilnehmende aus Wirtschaft und Forschung – viele davon Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Burgenland aus den Jahrgängen 1994 bis 2004 – waren zu dem vom Alumni Verein der Hochschule organisierten Austausch gekommen, um sich über den Status quo und zukünftige Entwicklungen in der Gebäudetechnik zu informieren. Das KI-gestützte Technologien in der Branche zukünftig von maßgeblicher Bedeutung sein werden, wurde dabei von allen Seiten bestätigt.
KI hilft komplexe Gebäudebetriebe zu optimieren
Über interdisziplinäre KI-Konzepte für Gebäude von morgen referierte Absolventin Theresa Kohl, CEO von DiLT Analytics. Ein interdisziplinärer Ansatz zwischen Softwaretechnologie, Data Science und Gebäudetechnik sei entscheidend, so die Expertin. In der Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Lösungen stecke viel Potenzial zur Optimierung komplexer Gebäudebetriebe. Bestätigt werde der Erfolg von Machine Learning in Kombination mit symbolischer KI durch Forschungsergebnisse aus 19 Projekten. Eines davon, das Projekt „Self2B“ zur Betriebsoptimierung für große Nichtwohngebäude, ermöglicht skalierbare Fehlererkennung und -diagnose für HLK-Systeme und wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesimmobiliengesellschaft durchgeführt.
Kooperationen sind wichtiger Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Auf dem Podium diskutierten anschließend Gernot Wagner (COO Porr Bau GmbH), Christian Heschl (Studiengangsleiter an der Hochschule Burgenland), Martha Bißmann (Climate Change Expertin bei Clean Energy) und Thomas Winter(CEO Apleona Austria GmbH). Konsens bestand darüber, dass Kooperationen zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der öffentlichen Hand essenziell sind, um nachhaltige Lösungen umzusetzen. Eine branchenübergreifende Zusammenarbeit fördere Innovation und beschleunige die Transformation im Bau- und Energiesektor. Einig waren sich die Diskutierenden auch: Nachhaltigkeit braucht sowohl technologische als auch organisatorische Innovationen, um langfristig wirtschaftlich tragfähig zu sein.
Christian Heschl, Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Gebäudetechnik und Gebäudemanagement an der Hochschule Burgenland, sammelte in Lehre, Forschung und Zusammenarbeit mit Wirtschaftspartnern in den vergangenen Jahren viel Erfahrung in der Arbeit mit KI-Technologien. Als Beispiele aus der Praxis referierte er über die Berechnung des COP-Wertes (Coefficient of Performance) einer Wärmepumpe oder die Analyse der Taktung von Anlagen. Seine Kernaussagen: Der richtige Einsatz von KI schafft einen niederschwelligen Zugang zu komplexen Datenauswertungen und -verarbeitungen. KI-Agenten vereinfachen die Überwachung und Optimierung von Gebäudesystemen und ermöglichen somit effizientere und nachhaltigere Betriebsprozesse. Innovative Technologien fördern interdisziplinäre Zusammenarbeit und maximieren das Nachhaltigkeitspotenzial moderner Gebäude.
Großes Interesse an Zukunftsthemen
Das Organisationsteam des Vereins alumni Hochschule Burgenland freute sich über den großen Erfolg der Veranstaltung. „Schön zu sehen, wie zahlreich und positiv das Event angenommen wird. Es bietet eine ideale Plattform, um sich mit ehemaligen Lehrenden auszutauschen und das Netzwerk zu pflegen und auszubauen“, so Lukas Bader, Mitwirkender im Organisationsteam und Prokurist der PKE Gebäudetechnik GmbH im Bereich Energie und Nachhaltigkeitsmanagement. Im kommenden Jahr soll es eine Fortsetzung geben. Der dritte „Tech Talk“ ist für den 15. Januar 2026 geplant.
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