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Aktuelle Umfrage 03.12.2021, 08:49 Uhr

Jeder dritte Hausbesitzer will bis 2024 in eine Solaranlage investieren

Sonnige Aussichten auf deutschen Dächern: Bei einer repräsentativen Umfrage gaben 30 % der befragten Eigenheimbesitzer an, in den kommenden drei Jahren in Solartechnik investieren zu wollen.

Nach den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage steht Deutschland in den kommenden drei Jahren ein Solar-Boom bevor. Foto: panthermedia.net/ dutchscenery

Nach den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage steht Deutschland in den kommenden drei Jahren ein Solar-Boom bevor.

Foto: panthermedia.net/ dutchscenery

Im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hatte das Meinungsforschungsinstitut YouGov insgesamt 1.041 Personen zu ihren Investitionsplänen befragt. Demnach planen hochgerechnet etwa 2,8 Millionen Immobilienbesitzende mit geeigneter Dachfläche bis 2024 die Installation einer PV-Anlage zur Stromgewinnung, etwa 1,9 Millionen wollen eine Solarthermieanlage auf ihrem Haus errichten. Zum Vergleich: Aktuell sind auf deutschen Dächern nach Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) rund 4,5 Millionen Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung in Betrieb. Für Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE, spiegeln die Umfrageergebnisse einen klaren Trend wider: „Die Diskussionen über den fortschreitenden Klimawandel und die gleichzeitig stark ansteigenden Energiepreise zeigen Wirkung. Die Bürger*innen übernehmen zunehmend mehr Verantwortung.“

30 Prozent der deutschen Immobilienbesitzer wollen Solaranlage anschaffen

Die Frage „Planen Sie in den kommenden drei Jahren die Errichtung einer Solaranlage auf Ihrer Dachfläche?“ beantworteten insgesamt 30 % der Teilnehmenden mit „Ja“. Davon wollen 14 % eine Anlage zur Stromerzeugung installieren, sechs Prozent denken über eine Solarthermieanlage nach und zehn Prozent erwägen sogar beides zu realisieren. 21 % nutzen bereits Solartechnik, 29 % beantworteten die Frage mit „Nein“. „Selbst, wenn nur jeder Zweite tatsächlich eine Solaranlage realisieren würde, würde sich die jährliche Solartechnik-Nachfrage bei privaten Immobilienbesitzern gegenüber heute fast verdreifachen“, erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. Als Motivation für die Installation einer Photovoltaikanlage wurden die Gründe „Strom selber produzieren und nutzen“ (69 %), „Steigende Strompreise“ (62 %) und „Umwelt- beziehungsweise Klimaschutz“ (54 %) am häufigsten genannte. Weitere Motive waren: „Unabhängigkeit von Stromversorgern“ (46 %), „Steigende CO2-Preise“ (36 %) und „Erwarteter finanzieller Gewinn“ (34 %). 19 % möchten ihre neue Solaranlage mit E-Mobilität kombinieren. Hinsichtlich der Investition in eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung beziehungsweise Warmwasserbereitung (Solarthermie) wurden „Steigende Öl- und Gaspreise“ (59 %), „Umwelt- und Klimaschutz“ (55 %) sowie „Steigende CO2-Preise (40 %) als wichtigste Beweggründe angegeben.

Privates Engagement wichtiger Schritt zum Erreichen der Klimaziele

„Ein ambitionierter Koalitionsvertrag trifft damit auf eine hohe Investitionsbereitschaft“, freut sich Carsten Körnig. Damit der Solar-Express jetzt schnell ins Rollen komme, müsse die Ampel-Koalition in ihren ersten hundert Tagen die richtigen Weichen stellen. Ziel der neuen Bundesregierung ist es, den Ausbau der Photovoltaik von derzeit knapp 60 Gigawatt bis zum Jahr 2030 auf etwa 200 Gigawatt mehr als zu verdreifachen. Die Wärmeversorgung soll zum Ende des Jahrzehnts zur Hälfte klimaneutral sein. „Setzen die Eigenheimbesitzer ihre Pläne in die Tat um, können allein im Privatsektor jährlich weitere 22 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden“, rechnet Körnig vor. Das entspreche dem durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß von mehr als zehn Millionen Verbrenner-Autos.

E-Mobilität befördert Investitionen in eigene Solaranlage

Trotz der andauernden Pandemielage rechnet die Solarbranche für 2021 mit zweistelligen Wachstumsraten. Maßgeblich getrieben werde die Solartechnik-Nachfrage zunehmend auch durch die Verbreitung der Elektromobilität, so der BSW. Nach Informationen des Kraftfahrt-Bundesamtes waren 15 % der PKW-Neuanmeldungen im August reine E-Autos. Diese werden zu 70 % daheim betankt, immer häufiger mit selbst erzeugtem Solarstrom. Mit einer Solar-Speicher-Kombination könne der Bezug aus dem Stromnetz um bis zu 80 % reduziert werden, so der BSW. Der vom eigenen Dach geerntete und teils zwischengespeicherte Ladestrom sei nur halb so teuer wie Strom vom Energieversorger, berechneten zudem jüngst Marktforscher von EUPD Research aus Bonn.

 

 

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