Solartechnik: Hausbesitzer bestätigen Potenzial
Wenn es nach dem Wunsch vieler Immobilienbesitzenden ginge, sollte Solartechnik in der Wärmeversorgung zukünftig eine wichtige oder gar die wichtigste Rolle einnehmen. Dies ergab eine Repräsentativbefragung unter 1.000 Hauseigentümern.
Im vergangenen Jahr ist die Nachfrage nach Wärmepumpen und Solaranlagen deutlich gestiegen. Immer häufiger kommt eine Kombination beider Technologien zum Einsatz. Der Ökostromanteil ist so hoch wie nie zuvor, das Interesse an erneuerbaren Energien ist merklich gewachsen. Dies belegt auch eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov. Die Analysten hatten Ende Mai / Anfang Juni 2023 deutschlandweit rund 1.000 Immobilieneigentümer um ihre Einschätzung gebeten. Viele davon sehen vor allem in der Energie aus Sonnenkraft hohes Potenzial: 31 Prozent der Befragten gaben an, dass Solarstrom eine herausragende Rolle bei der Wärmewende spielen solle, gleiches wünschen sich 21 Prozent für Solarwärmeanlagen. H2-Heizungen (ebenfalls 21 Prozent), Wärmepumpen (14 Prozent), Bioenergie-Heizungen (elf Prozent) und Tiefengeothermie (neun Prozent) wurden ebenfalls genannt. 26 Prozent sehen alle Erneuerbare-Energien-Technologien gleichermaßen gefordert.
Wärmepumpen und Holzheizungen maßgeblich für Wärmewende
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), der die Befragung in Auftrag gegeben hatte, freut sich über die hohen Akzeptanzwerte für Solarheizungen. Sie würden aber auch eine Diskrepanz aufzeigen zur tatsächlich erforderlichen Bedeutung einzelner Technologien für die Wärmewende. „Die gewünschte Bedeutung von Wasserstoff für das künftige Heizen von Räumen dürfte überschätzt werden. Die Schlüsselrolle von Wärmepumpen wird hingegen offensichtlich leider immer noch verkannt“, so BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Wärmepumpen und Holzheizungen in Kombination mit Solaranlagen werden zum Rückgrat der Wärmewende werden müssen“, ist er überzeugt.
Förderung für einkommensschwache Haushalte gefordert
Allerdings fehle es für eine schnelle und breite Einführung nach wie vor an Unterstützung: „So erfreulich es ist, dass die Nachfrage nach Wärmepumpen und Solarstromanlagen zuletzt deutlich gestiegen ist. Ohne die schnelle Einführung gesetzlicher Mindeststandards beim Einbau neuer Heizungen auch im Gebäudebestand, flankiert durch eine großzügige Förderung insbesondere für einkommensschwache Haushalte, dürften die Klimaziele im Gebäudesektor klar verfehlt werden“, ist Körnig überzeugt. Eine absehbar steigende CO2-Bepreisung könne im Wärmesektor allein nicht umfangreich und rechtzeitig genug Investitionen in klimafreundliche Heizungen auslösen. „Wirksamer Klimaschutz kann nicht länger warten“, so Körnig. Gleichwohl sei eine kluge Verzahnung mit der kommunalen Wärmeplanung zum Ausbau der Nah- und Fernwärme auch aus Sicht der Solarwirtschaft richtig. Solarthermische Heizkraftwerke könnten hier bereits für unter fünf Cent je Kilowattstunde Wärme einspeisen, wie zahlreiche Projekte bereits belegen würden.