Analoge Zähler einfacher digitalisieren
Digital auswertbare Zählerdaten werden immer wichtiger – nicht zuletzt weil dadurch die Abrechnung oder das interne Energiemanagement erleichtert und Ablesefehler vermieden werden. Um auch analoge Zähler in solche „smarten“ Systeme einbinden zu können, wurde eine praktische Nachrüstlösung entwickelt, die dank eines speziellen Algorithmus Fotos von Zählerständen in digitale Werte übersetzen kann.
In der neusten Generation des Kamerasystems EnergyCam wurde die Foto-Optik noch weiter verbessert und das Gehäuse überarbeitet, so dass es sich auch für rauere Industrieumgebungen eignet. Dank einer neuartigen, schwenkbaren Halterung passt die EnergyCam 2.0 der Fast Forward AG jetzt ohne zusätzliche Adapter auf fast alle Gas-, Wasser- und Stromzähler und gewährt dabei freie Sicht auf die gesamte Oberfläche des Zählers.
Bislang erfasste das Kamerasystem den Zählerstand über drei Spiegel schräg von unten, damit der Zahlenwert nicht vom Gerät verdeckt wurde und bei Bedarf auch noch persönlich abgelesen werden konnte. Diese umständliche Konstruktion ist nun nicht mehr notwendig, die Mini-Kamera kann direkt von oben fotografieren, wodurch Verschattungen, Verzerrungen oder Blendeffekte vermieden werden. Gleichzeitig fällt bei dieser Bauweise die Blitzausleuchtung gleichmäßiger aus und es wird nur noch ein Spiegel verwendet, so dass Fertigungstoleranzen kaum noch eine Rolle spielen. Insgesamt konnte dadurch die Qualität der Zähleraufnahme optimiert werden, was wiederum die Erkennung und Digitalisierung der Zahlen via OCR-Algorithmus verbessert. Die Daten können dann drahtlos oder per Kabel zur Weiterverarbeitung an ein Gateway geleitet oder auf Wunsch auch direkt per USB vom Gerät überspielt werden.
Einfach zu installieren – auf allen Zählerarten
Damit trotz der Platzierung der Kamera direkt auf dem Zähler wichtige Werte wie der aktuelle Stand, Zählernummern oder Barcodes noch einsehbar sind, wurde eine neue Halterung entwickelt, mit der das rund 87x70x22 mm große Gerät einfach weggeklappt werden kann.
Dazu wird zunächst eine transparente Schablone auf die Zählerscheibe geklebt, wobei ein Fenster in der Größe des Zählwerks bei der richtigen Positionierung hilft. In diese Schablone wird die EnergyCam einfach eingeklickt. Mittels eines farblich abgesetzten Clips lässt sich anschließend jederzeit eine Arretierung in der Haltekonstruktion lösen, wodurch die Kamera wie eine Tür zur Seite geschwenkt werden kann und den Blick auf den Zähler freigibt.
Dank der überarbeiteten Befestigung und der besseren Foto-Optik eignet sich die Nachrüstlösung, die sich bei Stromzählern bereits seit längerem bewährt, jetzt auch ohne weitere Zusatzmodule für alle gängigen Gas- und Wasserzähler. Aufgrund ihres breiteren Zählwerks, das zudem sehr dicht hinter der kleinen Scheibe sitzt, waren hier bislang Adapter nötig, die den erforderlichen Abstand für eine gute Bilderfassung herstellten. Gerade bei älteren Zählermodellen ließ sich dieser Behelf mitunter nur schwer montieren. Mit der transparenten Halterung und der Kameraposition direkt über dem Zähler fällt der umständliche Aufsatz nun weg.
Geschützt nach IP 64
Darüber hinaus wurde auch das Gehäuse der EnergyCam neu gestaltet, um sie selbst unter harten Umgebungsbedingungen, wie sie beispielsweise in Industriebetrieben herrschen, einsetzen zu können. Die Schalung wurde dafür so verstärkt, dass sie unter anderem gegen Spritzwasser sowie eindringenden Staub gesichert ist und damit der Schutzart IP 64 entspricht. Dieser Schutz umfasst auch die Batterie und die Kommunikationsinterfaces, da beide beim Modell 2.0 nicht mehr extern angeschlossen werden, sondern jetzt in das Gehäuse integriert sind. Die Kamera wird dadurch kompakter und zugleich einfacher zu handhaben.
Dipl.-Ing. (TU) Christoph Ewers, Jahrgang 1969, ist Gründer und Vorstand Marketing und Vertrieb der Fast Forward AG, München.